Etwa 120 Helfer folgten heute dem Aufruf des Nationalparkamtes Vorpommern sowie der Gemeinden Born, Prerow, Ahrenshoop und Wieck zu einer Müllsammelaktion am Darßer Weststrand, an der sich auch Umweltminister Dr. Till Backhaus beteiligte. Das Sturmhochwasser der ersten Januarwoche 2019 hatte enorme Müllmengen an den Stränden des Landes Mecklenburg-Vorpommern hinterlassen. Im Anschluss kamen die Helfer in der Jugendherberge Born-Ibenhorst zusammen. Neben der Strandräumung war es das Ziel, gemeinsam auf die Gefahren durch Plastikmüll im Meer aufmerksam zu machen.

Der gemeinsame Küstenputz ist nicht der erste seiner Art: Seit vielen Jahren führen das Nationalparkamt und die Darßgemeinden gemeinsam mit der Umwelt-Jugendherberge – die Partner des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft ist – und anderen lokalen Akteuren Müllsammelaktionen durch: Nationalparkstrände werden zum Saisonstart, vor Ostern, gemeinsam von Müll befreit, um Gästen ein uneingeschränktes Naturerlebnis zu bieten und der Verantwortung eines nachhaltigen Umgangs mit der Natur vor Ort gemeinschaftlich Sorge zu tragen.

Im Anschluss an die Aktion stärkten sich die Sammler in der Jugendherberge Born-Ibenhorst bei warmer Suppe. Der Minister bedankte sich hier für das gemeinschaftliche Engagement der Initiatoren, der Jugendherberge und insbesondere der vielen Bürger, die dem kurzfristigen Aufruf so zahlreich gefolgt waren. Weiterhin betonte er die große Verantwortung, die der Mensch gegenüber der Natur in Bezug auf das vom Menschen gemachte Problem Plastikmüll im Meer habe.

Der Anteil von Kunststoff am Meeresmüll an den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns beträgt etwa 70 Prozent. Die meisten Funde am Strand entfallen mit etwa 30 % auf Plastikfragmente, wie Kunststoffbruchstücke und -folienfetzen. Allein 9 Prozent des Strandmülls sind Zigarettenstummel. Es folgen Plastikdeckel und-verschlüsse, zum Beispiel von Getränkeflaschen mit ca. 6,4 Prozent. Das hat das seit 2012 laufende Spülsaum-Monitoring des Landesamtes für Umwelt, Natur und Geologie (LUNG) ergeben.

Jugendherberge Born-Ibenhorst: umweltpädagogischer Partner des Nationalparks
Als zertifizierte Umwelt-Jugendherberge und Nationalpark-Partner arbeitet die Jugendherberge Born-Ibenhorst nicht nur bei der heutigen Aktion, sondern seit vielen Jahren mit dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft eng zusammen. So werden umfassende Umweltbildungsangebote über den Nationalpark für Schüler, Familien und Reisegruppen angeboten. Unter anderem kann das Abzeichen „Junior Ranger auf Entdeckungstour“ der Nationalen Naturlandschaften und EUROPARC Deutschland e.V. im Rahmen eines Klassenfahrtenprogramms erworben werden, Jugendherbergsgäste nehmen an Ranger-Exkursionen durch den Nationalpark und Besuchen des Nationalparkzentrums teil. Weiterhin verfügt die Jugendherberge über eine mobile erlebnispädagogische Werkstatt, die „OstseeKiste“, entwickelt von der Küsten Union Deutschland e.V., mithilfe derer Schüler Experimente und Spiele zum nachhaltigen Umgang mit dem Ökosystem Ostsee im Naturraum des Nationalparks durchführen.

Hintergrund: Nachhaltigkeit & Umweltbildung in den Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern
Nachhaltigkeit und Umweltbildung sind zentrale  Anliegen der Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern. Die bundesweite Nachhaltigkeitsstrategie des Deutschen Jugendherbergswerks setzt der DJH-Landesverband stetig mithilfe konkreter Maßnahmen in den Bereichen Energiemanagement, Verpflegungsmanagement und Programmangebot um. Umweltbildungsprogramme im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, wie beispielsweise die mobile erlebnispädagogische Werkstatt „OstseeKiste“, sind fester Bestandteil der programmatischen Arbeit. Weitere Maßnahmen sind die Messung der Klimaverträglichkeit aller 16 Jugendherbergen und der Geschäftsstelle, die  strategische Reduzierung von Plastikmüll in den Häusern (aktuelles Projekt „Plastikdiät“ in der Modelljugendherberge Warnemünde), die Einführung eines vegetarischen Tages pro Woche sowie das Angebot von ausgewählten Lebensmitteln ausschließlich in Bioqualität (Lebensmittel aus ökologischem Landbau, geprüft durch die Öko-Kontrollstelle GfRS – Gesellschaft für Ressourcenschutz mbH).

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