Zum Jahreswechsel 2018/2019 hat sich die Stimmung im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk deutlich eingetrübt. Lediglich gut die Hälfte der befragten Unternehmen beurteilt ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als gut oder besser.

Zudem trüben sich die Aussichten weiter ein: Annährend jedes fünfte Unternehmen rechnet mit einer Verschlechterung der individuellen wirtschaftlichen Situation. So das Ergebnis des Konjunkturblitzlichtes des Fachverbandes Metall NW.

Die Stimmung bei den eher baunahen Metallbauern ist dabei nahezu stabil geblieben. Mehr als 64 Prozent der Unternehmen konstatieren eine stabil gute Geschäftslage, weitere 20 Prozent konnten im letzten Quartal 2018 einen positiven Trend für sich reklamieren. Demgegenüber mussten lediglich 15 Prozent eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation hinnehmen. In den feinwerkmechanischen Unternehmen ist die Geschäftsentwicklung deutlich schlechter. Nahezu jeder dritte Betrieb verkraftete im letzten Quartal einen wirtschaftlichen Rückgang. Nicht einmal die Hälfte der Feinwerkmechaniker konnte  seine wirtschaftliche Situation stabil halten. Gerade angesichts des traditionell guten vierten Quartals in diesem Bereich gibt diese Entwicklung Anlass zur Sorge.

Analog zur wirtschaftlichen Entwicklung zeigt sich die Investitionsneigung. Zwei von drei Metallbauer haben für das erste Halbjahr 2019 eine festen, zum Teil umfangreichen Investitionsplan. Bei den Maschinen- und Werkzeugbauern (Feinwerkmechaniker) plant nicht einmal jedes zweite Unternehmen mit Investitionen im ersten Halbjahr. Zumeist bewegen diese sich dann im Bereich des Ersatzes bestehender Anlagen.

Zentrale Herausforderung für metallhandwerkliche Unternehmen bleibt die Frage nach der ausreichenden Versorgung mit Fachkräften. Fast vier von fünf Unternehmen kennzeichnen diesen Bereich als zentrales Problem. Hierzu korrespondieren die Probleme bei der Nachwuchsgewinnung. Gut 60 Prozent der Metallbauer und annährend die Hälfte der Feinwerkmechaniker haben Probleme Ausbildungsstellen zu besetzen. Bei den Metallbauern sind durchschnittlich 1,3 Ausbildungsstellen und bei den feinwerkmechanischen Unternehmen 1,2 Stellen in 2018 nicht besetzt worden. Fast jedes zweite metallhandwerkliche Unternehmen verspürt zusätzlich einen erhöhten Kostendruck durch steigende Vorlieferantenpreise. Bei den feinwerkmechanischen Unternehmen verspüren jedoch bereits sechs von zehn einen deutlich sich verschärfenden Preiswettbewerb, während dessen es bei den Metallbauern lediglich gut 40 % sind. Jedes vierte feinwerkmechanische Unternehmen befürchtet für 2019 einen merklichen Rückgang der Auftragslage, der zu individuellen Schwierigkeiten führen könnte.

„Noch sind wir weit von einem Jammertal entfernt“, kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Metall NW die aktuellen Zahlen.“ Es wäre jedoch ein Fehler die sich abzeichnende Abkühlung im Metallhandwerk zu ignorieren. Neben den bereits in zahlreichen Betrieben angelaufenen Maßnahmen zur Minderung des Fachkräftemangels, müssen jetzt alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die individuelle Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Auch wenn die Vokabel „Digitalisierung“ mittlerweile eher abschreckend wirkt, sind es doch vielfach die digitalen Hilfsmittel wie aktuelle Software, die das eigene Unternehmen ein gutes Stück nach vorne bringen. Wichtig hierbei ist jedoch, dass es gelingt die eigenen Mitarbeiter mitzunehmen. Interne Kommunikation und Schulung sind hierfür unerlässlich. Als Mitglied des Fachverbandes Metall NW können metallhandwerkliche Unternehmen direkt von unseren umfangreichen Know-how und Leistungsangebot in diesem Bereich profitierten.“

Über Fachverband Metall NW

Der Fachverband Metall NW vertritt als Arbeitgeberverband in Nordrhein-Westfalen mehr als 3.400 mittelständische Unternehmen des Metallhandwerks. Mit rund 58.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 6,3 Mrd. €, erwirtschaften die Unternehmen für annähernd 150.000 Menschen in NRW den Lebensunterhalt.

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