Mittlerweile dürften viele Menschen sie kennen, die sogenannte „SOS-Dose“: Vor mehr als zwei Jahren wurden schon einmal 2.500 dieser kleinen Lebensretter von der Sparkasse zur Verfügung gestellt und damals großflächig verteilt. Jetzt gibt es einen Nachschlag von weiteren 500 dieser Dosen, die bei Bedarf in der Lauterbacher Kreisverwaltung abgeholt werden können.

„Das ist eine wirklich gute Sache, die wir jetzt zum zweiten Mal zusammen mit der Sparkasse Oberhessen hier umsetzen“, zeigt sich Landrat Manfred Görig erfreut, „gerade für allein lebende Menschen ist sie wertvoll und gibt Sicherheit.“ Günter Sedlak, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberhessen, ließ sich nicht lange bitten: „Die einfachsten Ideen sind oft die besten. Dank einer solchen Dose kommen Helfer schnell an die wichtigsten medizinischen Informationen über den Patienten. Da mussten wir nicht lange nachdenken und haben gerne für Nachschub gesorgt.“

Der Alsfelder Seniorenbeirat hatte die Rettungsdose erneut ins Gespräch gebracht und die Aktion ins Rollen gebracht. Auch Rettungskräfte müssten im Ernstfall über die „Rettung aus der Dose“ informiert sein.

Die SOS-Dose ist eigentlich nichts anderes als eine Salbendose, wie sie Apotheken verwenden – und doch ist sie weit mehr als das: Sie enthält ein Formular mit persönlichen Angaben für den Notfall und hat ihren festen Platz in der Kühlschranktür. Die Idee der „Rettung aus der Dose“ stammt ursprünglich aus Großbritannien, wo sie schon länger im Einsatz ist. Der Lions Club Hanau-Schloss Philippsruhe hatte sie dann nach Hessen gebracht.

„Diese Dose kann Leben retten“, sagt Jürgen Schad, Sachgebietsleiter Zentrale Leitstelle/ Rettungsdienst, „vorausgesetzt natürlich, dass sie ordnungsgemäß ausgefüllt in der Kühlschranktür zu finden ist. Wenn der Rettungsdienst an der Wohnungstür den Hinweis auf die SOS-Dose sieht, wissen die Fachleute, wo sie lebenswichtige Informationen zum Patienten finden können.“

Und so funktioniert es: Alle wichtigen Informationen stecken in der SOS-Dose – bei Bedarf passen auch noch Visitenkarten oder die Patientenverfügung mit hinein. Dann kommt die Dose in die Kühlschranktür, die außen mit dem ersten Hinweis-Aufkleber versehen wird. Ein zweiter Aufkleber an der Innenseite von Haus- oder Wohnungstür zeigt den Rettungskräften, dass es in diesem Haushalt eine SOS-Dose gibt. Falls sich der Patient nicht artikulieren kann, sind die Angaben in der Dose Gold wert – ohne zeitaufwendige Untersuchungen erfährt der Arzt, ob es sich eventuell um einen Marcumar-Patienten (Blutverdünnung) oder Diabetiker handelt oder ob allergische Reaktionen befürchtet werden müssen. Wichtig: Das Formular sollte mit Kugelschreiber und in gut lesbarer Blockschrift ausgefüllt werden.

SOS-Dosen können kostenlos in der Kreisverwaltung in Lauterbach am Infopoint im Eingangsbereich oder beim Pflegestützpunkt abgeholt werden

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