Was 2014 in zwei Schulen begann, ist mittlerweile auf 28 Modellschulen in der Region Hannover angewachsen – von der Förderschule bis zum Gymnasium. „Durch die Arbeit der Lotsinnen und Lotsen sind die teilnehmenden Schulen heute Vorreiter in der Berufsorientierung“, resümiert Ulf-Birger Franz, Wirtschafts- und Schuldezernent der Region Hannover. „Unser Beratungsangebot hat allein im vergangenen Schuljahr mehr als 8.200 Schülerinnen und Schüler erreicht. Das zeigt, wie wichtig und erfolgreich diese Unterstützung ist.“
Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover: „Die berufliche Orientierung ist für Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung und gleichzeitig das Fundament einer individuellen Berufsberatung. Deshalb unterstützen wir sie mit diesem Angebot und sehen in den Lotsen die ideale Ergänzung und Begleitung unseres Beratungs- und Förderangebotes.“
Insgesamt sind elf Integrierte Gesamtschulen, vier kooperative Gesamtschulen, zwei Gymnasien, drei Förderschulen sowie acht Haupt-, Real- bzw. Oberschulen an dem Projekt beteiligt. Die Ausbildungslotsen sind zumeist mit einer ganzen, an manchen Schulen auch mit einer halben Stelle vor Ort. Als Träger der Ausbildungslotsinnen und Ausbildungslotsen fungieren die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Hannover, Pro Beruf, das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) und A&A Plus.
Die IGS Linden ist seit 2017 dabei und eine von 13 Schulen in Trägerschaft der Landeshauptstadt Hannover, die von der Unterstützung der Ausbildungslotsen profitieren. Rita Maria Rzyski, Dezernentin für Personal, Bildung, Jugend und Familie der Landeshauptstadt Hannover: „Wir haben gute Erfahrungen mit der Arbeit der Lotsinnen und Lotsen gemacht. Diese Beratung ist inzwischen fest in den schulischen Konzepten zur Berufsorientierung verankert und bietet eine praxisnahe Unterstützung nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Lehrkräfte.“
Für die Schülerinnen und Schüler der IGS Linden ist Andreas Klughardt ein zuverlässiger Ansprechpartner, wenn es um Fragen zur Berufsorientierung geht. Er berät zum Beispiel bei der Frage, welche Berufsbildende Schule die richtige Anschlussperspektive bietet. „Ich sehe meine Aufgabe vor allem darin, mit den Jugendlichen individuelle Wege für ihre berufliche Orientierung zu entwickeln und dabei ihre persönlichen Stärken und Fähigkeiten in den Blick zu nehmen. Wenn das gelingt, klappt es meist auch mit der Suche nach einer weiterführenden Schule, einem Praktikums- oder Ausbildungsplatz. Da fungiere ich oft auch als Türöffner.“
Das kann Stefan Eßmann, Ausbildungsleiter bei DB Schenker, bestätigen: „Der gute Kontakt, den wir über die Lotsen zu den Schulen haben, vereinfacht auch für uns die Suche nach motivierten Bewerberinnen und Bewerbern, denn die haben im Idealfall schon durch ein Praktikum bei uns festgestellt, dass sie das gern beruflich machen möchten.“
Die Zahlen sprechen für sich – und für den Erfolg des Projekts „Ausbildungslotsen“: Über 100 neue Kooperationen mit ausbildenden Betrieben und Berufsbildenden Schulen sind in den vier Jahren seit Projektstart zustande gekommen. Einen praxisnahen Einstieg bieten mehr als 200 Angebote wie beispielsweise die „Berufsorientierung mit Berufsberatung im Klassenverband“, die „Schulwegplanung als Elternabend“ oder ein gemeinsamer Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit. Immer mehr Schülerinnen und Schüler haben einen „Berufswegefahrplan“ in der Tasche oder nehmen an einer so genannten Kompetenzfeststellung teil. Weiterbildung, Praktikum und Ausbildung – diese beruflichen Optionen sind an den „Lotsen-Schulen“ systematisch verankert.
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