Sie haben vor 20 Jahren 150.000 D-Mark für Ihre Immobilie gezahlt? Heute können Sie dafür das Doppelte in Euro bekommen. In Deutschland sind die Immobilienpreise auf Rekordniveau. In den Metropolen sowieso, aber auch im Umland der Metropolen sowie in den mittelgroßen Städten sind die Preise so hoch, wie noch nie.

Die starke Nachfrage nach Wohnraum trägt im Wesentlichen dazu bei, dass die Preise derzeit so hoch sind. Begehrt sind sowohl Neubauten als auch Bestandsimmobilien. Und das nicht mehr nur in den Metropolen und Ballungszentren sowie deren Speckgürteln. Inzwischen ist auch das weitere Umland in den Blick der Wohnungssuchenden gerückt. Denn bisher waren die Preise hier noch bezahlbar. Da nun aber auch hier die Nachfrage steigt, ziehen auch die Preise an. Aber wie lange noch?

Noch sind die Bauzinsen oder die Zinsen für einen Immobilienkredit niedrig. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) aber den Leitzins anhebt, steigen auch die Zinsen für Kredite. Die Nachfrage könnte dann nachlassen und somit könnten auch die Preise für Immobilien wieder sinken.

In Berlin stieg – laut Immobilienscout24.de – der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter von 2.857 Euro im Jahr 2017 auf 3.292 Euro in 2018. Auf aktuell 6.511 angebotene Immobilien kommen 365.893 Wohnungsgesuche. In Hamburg stiegen die Preise ähnlich: von 3.368 Euro pro Quadratmeter Im Jahr 2017 auf 3.720 Euro in 2018. Hier kommen auf 160.481 Gesuche nur 1.285 angebotene Wohnungen.

Aber auch in den Städten des Umlands stiegen die Preise. In Meerbusch, in der Nähe von Düsseldorf, kostete 2018 der durchschnittliche Quadratmeter für ein Haus 3.843 Euro. 2017 lag dieser noch bei 3.505 Euro. In Ulm beispielsweise kostete der Quadratmeter pro Haus 2017 durchschnittlich noch 3.401 Euro. 2018 lag dieser bei 3.753 Euro.

Neuer Trend sind auch die sogenannten Schwarmstädte. Die sind vor allem bei jungen Menschen und Familien gefragt, die wie ein Schwarm in diese Städte ziehen. Viele dieser Schwarmstädte liegen im Osten Deutschlands und sind vergleichsweise günstig. Leipzig ist wohl die gefragteste Schwarmstadt im Osten. Von durchschnittlich 1.500 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung im Jahr 2017 kletterten die Preise bis 2018 auf 1.771 Euro. Das ist eine Steigerung von mehr als 18 Prozent – auch wenn die Preise immer noch erschwinglich sind. Auch in Freiburg, im südwestlichen Deutschland, stiegen die Preise. Kostete 2017 der durchschnittliche Quadratmeter für eine Wohnung hier noch 3.584 Euro, war er 2018 3.864 Euro wert.

Experten gehen davon aus, dass die Immobilienpreise mittelfristig auf diesem Niveau bleiben werden. Beispielsweise wurden trotz angekündigter Wohnbauoffensive zu wenig Wohnungen fertiggestellt. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass der Leitzins bald erhöht werden könnte. Beispielsweise kauft die EZB seit Januar 2019 keine neuen Staatsanleihen mehr. Damit ist die Entwicklung des Leitzinses nun offen.

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