Das neueste Projekt im Diakonischen Werk – „AGIL – aktiv geht’s immer leichter“, Erfahrungen mit Bürgerbussen, die Situation der Pflegeheime und ein Antrag an den Landesseniorenbeirat waren die Themen in der aktuellen Sitzung des Kreis-Seniorenbeirats. Während der Bürgerbus in Grebenhain noch ein wenig Anlaufschwierigkeiten hat und sich das Angebot erst herumsprechen muss, läuft es in Feldatal schon runder: Dort gehört er dem Gewerbeverein, und eine große Anzahl ehrenamtlicher Fahrer hat mit ihm schon Senioren zum Arzt oder auch zum ersten Seniorenfasching in die Feldahalle gefahren.

Andere Kommunen sind aufgrund der Vorgaben wie beispielsweise das Vorhalten von 20 Fahrern, kurzen Standzeiten und Ähnlichem zurückgeschreckt. Sie sind gespannt auf die Entwicklung in den beiden Modell-Kommunen. Sicher ist: „Mobilität wird weiter ein Thema bleiben“, kommentiert der Vorsitzende Dr. Bernd Liller.

Er nahm einen Punkt auf, der in der Vergangenheit schon einmal angesprochen worden war: Die Standorte von Defibrillatoren. Während ein Großteil von ihnen in öffentlichen Einrichtungen vorgehalten werde, die allerdings nur zu den Öffnungszeiten zugänglich sind, gebe es in Lauterbach jetzt ein öffentlich und „rund-um-die-Uhr“ zugängliches Gerät am evangelischen Gemeindehaus neben der Kirche, informierte er.

Eine Mehrheit fand sich trotz einiger Bedenken für einen Antrag an den Landesseniorenbeirat: Darin fordert der Kreis-Seniorenbeirat dazu auf, dafür zu sorgen, dass es in allen Kommunen und Landkreisen per Briefwahl demokratisch legitimierte statt bislang lediglich berufene Seniorenvertretungen geben kann – was mehr Pflichten aber auch mehr Rechte bedeute, so Liller. Letztlich müsse jede Kommune aber für sich entscheiden, welchen Weg man gehen wolle.

Für ein Mitmachen und Verbreiten ihres Projekts „AGIL“ warb Martina Heide-Ermel vom Diakonischen Werk. Sie stellte das gemeinsame Konzept von Landessportbund Hessen und Diakonie vor, bei dem es darum geht, dass Seniorinnen und Senioren im hohen Alter mit gezieltem und vielfältigem Training gestärkt werden und damit die Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten wird.

„Es geht um eine Bewegungsförderung zuhause in den eigenen vier Wänden“, so Heide-Ermel. „Nach einem finnischen Konzept mit 52 Übungskarten – also für jede Woche eine – werden die älteren Menschen angeleitet, einfache, aber wirkungsvolle Übungen in ihren Alltag zu integrieren und so länger mobil zu bleiben.“ Langfristiges Ziel sei es, daraus ein über die Krankenkassen abrechenbares Präventionsangebot zu machen.

Wer gerne selbst Anleiterin oder Anleiter werden möchte, kann am 23. März in Lauterbach oder am 26. Oktober in Alsfeld ein Tagesseminar besuchen. Weitere Informationen gibt es beim Diakonischen Werk Vogelsberg, Martina Heide-Ermel, 06641 646690 oder martina.heide-ermel@diakonie-vogelsberg.de

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