In vielen Unternehmen schlummert ein verborgener Schatz – die Kundendaten. Die Trend-Report-Redaktion sprach mit Dr.-Ing. Gerd Staudinger, Geschäftsführer der Stella Systemhaus GmbH, zur effektiven „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Kontext der Datenqualität.

Herr Dr. Staudinger, auf welche Problemstellungen im Kontext des Data Managements treffen Sie heute bei Ihren Kunden?

Einerseits werden Unternehmen heute von der Datenflut schier überrollt. Fachanwender aus den verschiedenen Abteilungen einer Firma müssen in immer kürzerer Zeit immer mehr Daten verarbeiten und analysieren. Andererseits arbeiten nicht wenige Unternehmen noch mit veralteten und unvollständigen Daten. Diese Kundendaten sind jedoch von geringer Qualität und genügen vor allem nicht den Sicherheitsanforderungen der neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). In einer ganzen Reihe von Unternehmen finden sich Datensilos. Die Kundendaten werden in diversen Insellösungen verwaltet, so dass sie oft mehrfach vorliegen, fehleranfällig und nicht geeignet für Analysen und Bewertungen sind.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, um Daten zu erfassen und zu verwalten?

Unternehmen haben nach heutigem Stand der Technik in der Regel zwei Möglichkeiten, um Daten zu erfassen und zu verwalten. Entweder sie kaufen eine IT-Basis- oder Branchenlösung und lassen sie sich von Software-Fachleuten an ihre Bedürfnisse anpassen – nicht nur einmal, sondern je nach Bedarf immer wieder. Das kostet Geld, die Software wird instabiler. Oder sie bauen sich eine generische Lösung mit Excel, Access und anderen Office-Mitteln, stoßen damit aber an Grenzen. Denn für mehrere Nutzer müssten Regeln eingebaut werden, die erst aufwändig zu programmieren wären. Oft finden wir auch lückenhafte Branchenlösungen vor, die von Excel-Lösungen ergänzt worden sind. Das erschwert die Konsolidierung der Daten.

Und welche Rolle spielt dabei die zentrale Datenhaltung? Gibt es bei Ihrer Lösung G2 eine zentrale Datenhaltung? Wie funktioniert Ihre Technologie?

Die zentrale Datenhaltung ist Voraussetzung für eine hohe Datenqualität. Sie macht die Verwaltung von aktuellen, vollständigen Daten möglich und verhindert, dass Daten doppelt oder gar mehrfach vorliegen. Die Software-Technologie G2 von Stella Systemhaus verbindet die Flexibilität einer generischen Lösung wie Excel mit einer zentralen Datenhaltung wie bei einer Branchenlösung. Doch anders als bei Excel liegen die Daten wohlgeordnet auf einem sicheren Datenbankserver. Und im Unterschied zu herkömmlichen Branchenlösungen werden bei G2 die Geschäftsregeln nicht in der Software selbst verankert, sondern ähnlich wie bei Excel mit Anweisungen und Funktionen in Formularen hinterlegt. Wenn sich eine Geschäftsregel ändert, sind keine externen IT-Experten notwendig, um die Software für viel Geld anzupassen, sondern die Mitarbeiter legen ein neues Formular an.

Welche Vorteile generiert Ihre Technologie für die programmierfreie Anwendungsentwicklung von Client-Server-Lösungen zur Verwaltung von Daten?

G2 bietet mehrere Vorteile: Die Technologie G2 ermöglicht, Daten aus verschiedenen Quellen effizient zusammenzuführen, zu bewerten und zu analysieren. Jeder Mitarbeiter im Unternehmen kann sich die freigegebenen Daten, die er benötigt, in Eigenleistung selbst aus anderen Systemen (innerhalb und außerhalb des Unternehmens) importieren und in einem Formular in sein System integrieren. Dafür muss er nicht programmieren können. Er integriert auch nicht alle Daten in sein System, sondern nur die Angaben, die er für seine Arbeitsaufgabe wirklich braucht. Die Mitarbeiter können unabhängig voneinander arbeiten und behindern sich nicht gegenseitig. Schnittstellen zu allen gängigen Formaten sind hinterlegt. Die Mitarbeiter müssen nur die Angaben aus dem Feld der Datenquelle in das Feld ihres Formulars ziehen (Mapping). Die Technologie G2 ermöglicht außerdem, komprimierte Informationen aus den Firmendaten zu gewinnen, um auf einen Blick Fehlentwicklungen im Unternehmen ausfindig zu machen und zu korrigieren.

Also Hilfe zur Selbsthilfe oder bin ich immer noch abhängig vom IT-Dienstleister? Wie können sich Ihre Kunden durch Ihre Lösung selbst beim Datamanagement weiterentwickeln und wo werden Fachkräfte wirklich benötigt?

Stella Systemhaus gibt Hilfe zur Selbsthilfe. Die Mitarbeiter in den Unternehmen, die mit der Technologie G2 arbeiten, sind nicht mehr vom IT-Dienstleister abhängig. Sie sind in der Lage, die Software selbst an aktuelle Erfordernisse anzupassen und zu erweitern – und zwar ohne dass sie Programmierkenntnisse besitzen müssen. Dass G2 funktioniert, beweist sein Einsatz im Saarland. Die Ministerien dort nutzen die Technologie seit Jahren mit Erfolg für die EU-Fördermittelverwaltung. Dabei handelt es sich um eine äußerst komplexe und komplizierte Angelegenheit mit einem Fördervolumen von insgesamt 150 Millionen Euro. Dort gibt es 300 verschiedene Richtlinien, die sich ständig ändern. Während andere Verwaltungen immer wieder externe Programmierer bemühen müssen, um die Software an die aktuellen Veränderungen der Rechtslage anzupassen, bauen sich die Verwaltungsmitarbeiter selbst ihre neuen Formulare. Der G2-Automat erzeugt die Windows-Nutzeroberfläche und die Web-Oberfläche für die Kommunikation mit dem Bürger. Stella Systemhaus stellt die Lösung einmal zur Verfügung – als Kopiervorlage. Das ist im Leistungsumfang enthalten.

Über Stella Systemhaus GmbH Dresden

Die Dresdner Softwarefirma Stella Systemhaus besteht seit 1991. Sie hat eigenen Angaben zufolge rund 100 Kunden mit 28000 Anwendern in ganz Deutschland und gehört neben großen internationalen Firmen wie Microsoft zu den wenigen kleinen Firmen, die einen Rahmenvertrag mit der Bundesrepublik geschlossen haben. Stella hat u.a. für das sächsische Finanz-, das Wirtschafts- und das Sozialministerium gearbeitet. Von der Firma stammen Lösungen für die Verwaltung von Störungsmeldungen, Ruhegehaltsberechnungen und Warenwirtschaftssystemen, für IT-Rahmenpläne und Baumängelverwaltungen.

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