Mit der Einführung von Checkout schlägt Instagram zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Vereinfachung des E-Commerce für den Verbraucher auf der einen – eine neue Einnahmequelle für die Plattform auf der anderen Seite. Die Funktion könnte durchaus als Vorbild dienen: 

Mit der Checkout-Funktion können Nutzer jetzt direkt in der Instagram-App Käufe über PayPal abschließen. Mit einem Fingertipp auf ein im Post markiertes Produkt werden Preis und Beschreibung des Artikel abgerufen. Anschließend ist die Kaufabwicklung möglich, ohne Instagram verlassen zu müssen. 

Bisher war es nur möglich, Preis und Beschreibung eines Artikels abzurufen, während der Kauf auf der Webseite des Anbieters erfolgen musste. Checkout ist eine wichtige Weiterentwicklung der Foto-Plattform, da sie es Käufern ermöglicht, alles innerhalb ein- und derselben Umgebung zu tun. Von der Entdeckung eines Produkts über die Idee, es kaufen zu wollen bis hin zum Kaufabschluss. Für Einzelhändler bietet sich eine große Chance, so Impulskäufe zu fördern. 

In der Zielgruppe der Online-Shopper, die auch Instagram nutzen, dürfte sich die Idee zu einem Volltreffer entwickeln. Und das sind nicht wenige: Bei den 14 bis 19-Jährigen allein schon 77% (siehe Abb. 2). 

Bedingungen? 

Instagram wird als Unternehmen selbstverständlich ein stück des Kuchens für sich behalten. Daher wird pro Verkauf über Checkout eine Gebühr fällig werden. Wie hoch deren Prozentsatz ausfallen wird, ist allerdings noch nicht bekannt. Derzeit befindet sich die Funktion noch in einer limitierten Betaphase mit rund 20 Händlern in den USA. Verläuft der Test erfolgreich, wird Checkout noch dieses Jahr weltweit eingeführt. 

Etwas, das Amazon nicht hat

Wenn es soweit ist (und wir wüssten nicht, was dagegenspräche), verschafft sich Instagram einen USP, der das Netzwerk von allen anderen sozialen Medien (und sogar Amazon) abhebt. 

Amazon ist vor allem Anlaufstelle für Käufer, die schon wissen, was sie brauchen. 55% der Verbraucher starten ihre Produktsuche auf dieser Plattform. Dennoch können die zahlreichen Stunden, die Instagram User mit der App verbringen, zu Einkäufen inspirieren, die aktuell noch andernorts stattfinden. 

Zusätzlich verfügt Instagram über sehr ausgereifte Algorithmen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die App zielgerichtet (organisch & paid) Produkte ausspielt, die jeden einzelnen der eine Milliarde User anspricht. 

Im Angesicht des Nutzerrückgangs auf Facebook tut es Instagram sicher gut, in einen Bereich des Onlinehandels vorzustoßen, in dem gerade niemand anders tätig ist. Menschen möchten relevante Inhalte ohne großen zeitlichen Aufwand und zielgerichtet konsumieren. Indem Instagram den Reibungspunkt beim Kaufabschluss entfernt, spricht es genau diese Bedürfnisse an. 

Wir freuen uns auf die ersten Projekte mit Checkout

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