Dem Wissen sind im digitalen Zeitalter keine Grenzen gesetzt. Das Internet bietet lehrreiche Informationen wann und wo man will. Besonders Kinder und Jugendliche eignen sich ihr Wissen gerne im Videoformat via YouTube an. SpardaSurfSafe, eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, hat geprüft, ob YouTube als digitaler Lehrer funktioniert.

Das US-amerikanische Videoportal YouTube ist nach Google die weltweit meistgenutzte Seite im World Wide Web. Die Nutzung von Streamingdiensten nimmt im digitalen Zeitalter immer weiter zu. Jeder kann frei entscheiden, wann er sich was anschaut, und das meistens sogar kostenlos. Allerdings stellt die Google-Tochter inzwischen kein reines Unterhaltungsportal mehr dar, sondern fungiert mehr und mehr als Lernplattform. Ob Dokumentation, Live-Experiment oder klassisches Erklärvideo – Webvideos gibt es zu jedem beliebigen Thema. So kann man mithilfe verschiedener YouTuber lernen wie man strickt, Gitarre spielt, Make-Up benutzt oder den Sinus berechnet.

„Vor allem Schüler und Studenten nutzen Video-Tutorials zum Lernen. Das liegt unter anderem daran, dass Inhalte durch Text-Bild-Kombinationen besser vermittelt werden können“, erklärt Götz Schartner vom Verein Sicherheit im Internet e. V. einem Mitveranstalter von SpardaSurfSafe. „Videos können komplexe Sachverhalte vereinfacht darstellen und so die Informationsverarbeitung des Nutzers effektiver gestalten, als es zum Beispiel statische Bilder oder reine Texte tun.“

Zudem spielt die Flexibilität bei der Beliebtheit von YouTube als Lernplattform eine große Rolle. Nutzer können frei entscheiden, was sie wann wie lange lernen wollen. Auch der Ort ist frei wählbar, solange man noch genug Datenvolumen oder WLAN hat. Vor allem die jungen Generationen, die mit den neuen Medien aufgewachsen sind, schätzen diese Freiheit. Sie sind es gewohnt, mithilfe des Internets jederzeit auf Informationen zugreifen zu können.

Im Gegensatz zu Online-Videos bieten face-to-face-Situationen mit einem Nachhilfelehrer oder Tutor einen sehr individuellen Lehrplan. Es kann konkret angesprochen werden, wo Nachhol- oder Erläuterungsbedarf besteht, sodass die Praxis auf spezielle Bedürfnisse ausgelegt ist. Zwar fehlt Videos dieser individuelle Aspekt, allerdings haben sie den Vorteil, dass sie zur Wiederholung beliebig oft angeschaut werden können. „Im Fall YouTube muss außerdem berücksichtig werden, dass Lernvideos eher zur Vertiefung von bereits bekannten Inhalten genutzt werden und ein persönlicher Dialog dabei nicht zwingend notwendig ist“, erläutert Schartner.

Ein weiterer Vorteil des digitalen Lernens sind die Kosten. Nachhilfelehrer oder Kurse an der Volkshochschule sind teuer – die Nutzung von YouTube hingegen vollkommen kostenlos. Ein Punkt, von dem vor allem Studenten profitieren. Allerdings bergen kostenlose Lernportale auch Risiken. Die Registrierung bei YouTube, und die damit einhergehende Möglichkeit Videos hochzuladen, ist uneingeschränkt. Ob ein Wissens-YouTuber ein tatsächlicher Experte auf seinem Gebiet ist, wird somit nicht überprüft. Ein Video mag zwar wie eine seriöse Wissensquelle wirken, doch kann man sich nicht sicher sein, ob die digitalen Lehrer tatsächlich Ahnung von dem haben, was sie erzählen.

Es schadet also nicht, so Schartner, sich zuerst über die Seriosität eines Kanals zu informieren, bevor man den YouTubern alles glaubt. Aber generell bietet die Plattform ihren Nutzern kostenloses und grenzenloses Wissen auf unterhaltsame und anschauliche Art und Weise.

Über SpardaSurfSafe:

Veranstalter und Träger von SpardaSurfSafe ist die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die gemeinsam mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, dem Verein Sicherheit im Internet e. V. und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg das Großprojekt im sechsten Jahr durchführt. In Kooperation mit den IT-Sicherheitsexperten der 8com GmbH & Co. KG wurde ein Konzept entwickelt, das die Schüler im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit den Neuen Medien aufklärt. „Wir haben das Konzept in den vergangenen Jahren erfolgreich in 23 verschiedenen Städten in Baden-Württemberg mit mittlerweile rund 320.000 Teilnehmern durchgeführt. Dafür bekommen wir durchweg positives Feedback von den Teilnehmern, ob Schüler, Eltern oder Lehrer“, erklärt Patrick Löffler vom Verein Sicherheit im Internet e. V.

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