Olivier Latry, Titularorganist der Kathedrale Notre Dame und aktueller Palastorganist der Dresdner Philharmonie, ist am 17. April 2019 im Konzert im Kulturpalast zu Gast. Aus aktuellem Anlass spendet die Dresdner Philharmonie den Erlös aus diesem Konzert für den Wiederaufbau der Kirche in Paris.

Peter Conrad, Vorsitzender des Orchestervorstands der Dresdner Philharmonie:
„Wir Musikerinnen und Musiker der Dresdner Philharmonie sind zutiefst erschüttert über die Zerstörung großer Teile der Kathedrale Notre Dame in Paris. Kaum ein anderes Bauwerk in Europa steht in dieser Weise für unsere abendländische Kulturtradition. Olivier Latry, der 2017 unsere neue Konzertsaalorgel einweihte, haben wir als außergewöhnlichen, exzellenten Künstler kennen und schätzen gelernt – genauso wie unser Publikum. Es ist uns deshalb ein Anliegen, den Erlös des morgigen Konzerts für den Wiederaufbau der Kathedrale zu spenden und damit ein Zeichen des Mitgefühls und der Verbundenheit zu senden.“

Oberbürgermeister Dirk Hilbert:
„Der Brand in der Kathedrale Notre Dame ist nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger Frankreichs eine Tragödie, sondern für alle, die schon einmal in dieser wunderschönen Kirche gewesen sind. Umso bewegender ist es, dass der Titularorganist dieser Kirche morgen im Kulturpalast ein Konzert spielen wird. Als Palastorganist hat das Dresdner Publikum ihn kennen und schätzen gelernt, ich selbst habe seine Darbietung beim Neujahrsempfang der Stadt sehr genossen. Es ist mir deshalb ein Anliegen, dass die Landeshauptstadt gemeinsam mit der Dresdner Philharmonie den Erlös des morgigen Konzerts zugunsten des Wiederaufbaus von Notre Dame spendet.“

Der französische Organist Olivier Latry, 1962 in Boulogne-sur-Mer geboren, gilt als einer der bemerkenswertesten und vielseitigsten Konzertorganisten und Orgel-Improvisatoren seiner Generation. Bereits im Alter von 23 Jahren wurde er Titularorganist an der Kathedrale Notre-Dame de Paris. Seit 1995 ist Olivier Latry als Nachfolger von Michel Chapuis Professor für Orgelspiel am Pariser Conservatoire. Zuvor hatte er die Orgelklasse seines Lehrers Gaston Litaize am Conservatoire in St. Maur übernommen und war Organist an der Kathedrale in Meaux. Ein herausragendes Ereignis der letzten Spielzeit war für Olivier Latry das Recital zur Einweihung der Rieger-Orgel in der neuen Philharmonie in Paris. 2016 war er darüber hinaus auch an der Einweihung der neuen Orgel von Radio France beteiligt. 2017 war er einer der ersten Organisten an der Orgel der Elbphilharmonie in Hamburg. Eine rege Konzerttätigkeit führt ihn durch die ganze Welt: Olivier Latry spielt regelmäßig im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Musikverein und im Konzerthaus Wien, in der Royal Festival Hall in London, in der Suntory Hall Tokyo, im Mariinski Theater in St. Petersburg und in der Walt Disney Hall Los Angeles. Von Orchestern wie dem Philadelphia Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic, dem Boston Symphony Orchestra, dem Sydney Symphony, dem Hong Kong Philharmonic, dem Orchestre Symphonique de Montreal und dem Orchestre National de France wird Olivier Latry eingeladen, um unter Dirigenten wie Myung-Whun Chung, Andris Nelsons, Stephane Deneve, Kent Nagano und Jukka-Pekka Saraste als Solist zu konzertieren. Sein starkes Engagement für das französische Repertoire ist auch durch zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentiert. So nahm er u.a. 2000 das Orgel-Gesamtwerk von Olivier Messiaen für die Deutsche Grammophon auf, 2005 folgte dort ein Cesar-Franck-Album. Sein besonderes Interesse gilt der zeitgenössischen Orgelmusik: Zuletzt spielte Olivier Latry die Uraufführungen der Orgelkonzerte von Kaija Saariaho, Michael Gandolfi und Benoit Mernier. Olivier Latry erhielt zahlreiche internationale Preise und Ehrungen, u.a. die Ehrendoktorwürde verschiedener Universitäten.

Tickets für 10 Euro sind über den Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an der Abendkasse erhältlich.

Programm:

17. April 2019, Mittwoch, 20.00 Uhr
Konzertsaal
KULTURPALAST

Dresdner Orgelzyklus

Jean-Baptiste Lully (1632 – 1687)
Aus „Le Bourgeois Gentilhomme“ (1670)
„Marche pour le cérémonie des Turcs“

Giovanni Gabrieli (1557 – 1612)
Aus „Sacrae Symphoniae Nr. 12“ (1597)
Canzon in echo duodecimi toni à 10

Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)
Aus „Krönungshymnen für König Georg II“ D-Dur HWV 258-261
Hymne Nr. 1 „Zadok der Priester“

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Passacaglia und Fuge in c-moll BWV 582 für Orgel

Anton Bruckner (1824 – 1896)
„Abendzauber“ WAB 57 (ursprünglich für Männerchor)

Gustav Holst (1874 – 1934)
Aus „The Planets“ op. 32
„Mars, the Bringer of War“

Richard Strauss (1864 – 1949)
Festmusik der Stadt Wien – Wiener Fanfare AV 134/TrV 287
für Blechbläser

Thierry Escaich (*1965)
„Evocation II“ für Orgel

Ottorino Respighi (1879 – 1936)
„Vetrate di Chiesa“ (Kirchenfenster)
1) La fuga in Egitto (Die Flucht nach Ägypten)
2) San Michele Arcangelo (Erzengel Michael)
3) Il mattutino di Santa Chiara (Das Morgengeläute von Santa Chiara)
4) San Gregorio Magno (Gregor der Große)

Fassung für Blechbläser, Orgel, Celesta und Schlagzeug

Olivier Latry, Orgel (Palastorganist)
phil Blech Wien, Blechbläserensemble

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