Erneut erteilt die Landesärztekammer Hessen der Übertragung ärztlicher Tätigkeiten an nichtärztliche Berufsgruppen eine klare Absage. Aktueller Anlass ist der Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken, der es Apothekerinnen und Apothekern – nach einer vorausgegangenen Schulung – u.a ermöglichen soll, die Bevölkerung gegen Grippe zu impfen.

„Wir lehnen diesen Referentenentwurf ab, da er Patientinnen und Patienten nicht etwa besser versorgen, sondern geradezu gefährden würde“, betonte Dr. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer. Es sei kein Zufall, dass nach bisherigem Recht das Arzneimittel „Impfstoff“ nur von Ärzten verordnet und das Impfen selbst nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen dürfe. Nur so könne bei seltenen Komplikationen – etwa einer allergischen Reaktion – sofort Hilfe geleistet werden. Auch gehörten neben dem eigentlichen Nadelstich Impfaufklärung, Impfanamnese sowie Abklärung möglicher akuter Erkrankungen zu einer Impfung: „Alles komplexe Aufgaben, die nicht mal eben schnell in einer Schulung erlernt werden können, sondern die medizinische Aus- und Weiterbildung voraussetzen.“

Zugleich habe die Influenza-Impfsaison 2018-2019 gezeigt, dass nicht etwa volle Arztpraxen mit überfüllten Wartezimmern und langen Wartelisten ein Problem für Grippeschutzimpfungen seien, sondern regionale Versorgungsengpässe bei dem Grippeimpfstoff, erklärte der Ärztekammerpräsident. Ob neben impfenden Apothekern als Nächstes auch Ärzte das Dispensierrecht bekämen? Gleichermaßen absurd, findet Pinkowski. Schließlich lassen sich „Lieferengpässe bei Impfstoffen […] weder durch impfende Apotheker noch durch arzneimischende Ärzte verhindern“.

 

 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Landesärztekammer Hessen
Im Vogelsgesang 3
60488 Frankfurt/Main
Telefon: +49 (69) 97672-0
Telefax: +49 (69) 97672-128
http://www.laekh.de

Ansprechpartner:
Alla Soumm
Referentin der Stabsstelle Medien
Telefon: +49 (69) 97672-107
Fax: +49 (69) 97672-224
E-Mail: alla.soumm@laekh.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.