„Bremsleitungen, Lenker, Bremsen, An- und Abbauten, Fußrasten und, und, und – jede Änderung am Serienmodell erfordert immer eine ganzheitliche Betrachtung“, sagt Lars Krause, Motorradexperte bei TÜV SÜD. So kann beispielsweise alleine die Kombination von Komponenten ein Änderungsgutachten nach Paragraf 19 der Straßenverkehrs- und Zulassungs-Ordnung (StVZO) erforderlich machen – obwohl eigentlich Teilegutachten vorliegen. Auch bei Komponenten wie beispielsweise Lenkern, die meist für viele Modelle zugelassen sind, heißt es, genauer hinzuschauen. Das gilt besonders für Fahrer seltener Marken. Krause: „Teilegutachten werden meist nur für die gängigsten Modelle erstellt. Wenn ich aber einen Exoten fahre, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich selbst für ein Bauteil mit Genehmigung ein Änderungsgutachten brauche.“ Stichwort seltene Bikes: Beim Import von Motorrädern aus Drittstaaten muss in der Regel ein Vollgutachten nach Paragraf 21 StVZO angefertigt werden.
Einfach alles abschrauben und schon ist mein Motorrad ein cooles Naked Bike? Wenn es die Maschine serienmäßig auch ohne Verkleidungen gibt, ist der Umbau doch kein Problem – sollte man meinen. Trotzdem lauern auch hier Tücken: So wurde nach dem Abbau der Verkleidung bei einem Motorrad die Ölleitung durch den Winddruck an den Auspuffkrümmer gedrückt – die Maschine fing Feuer. Weniger dramatisch: Freigelegte Halterungen können scharfe Kanten darstellen, die natürlich entfernt werden müssen. „Wir empfehlen in jedem Fall, vor dem Umbau mit einem amtlich anerkannten Sachverständigen von TÜV SÜD zu sprechen. Wir kennen die Modelle, die Möglichkeiten und die Grenzen“, betont Motorradexperte Krause. Biker sollten immer Experten mit im Boot haben. Für viele Modelle und Umbauten gäbe es auch Gutachten – dann sei man auf der sicheren Seite.
Ohne die Verkleidungen ändert sich zudem die Fahrphysik. Denn Cockpit-, Seiten-, Tank- und vor allem Heck- und Vorderradverkleidung sorgen bei hohen Geschwindigkeiten jenseits von 200 Stundenkilometern für ausreichend Anpressdruck der Räder auf die Straße. „Die Auswirkungen auf das Fahrverhalten sollten Umbau-Interessierte nicht unterschätzen. Gerade was den Grip anbelangt“, sagt der Experte. Aber auch andere Auswirkungen kann der Umbau haben. So kann sich beispielsweise durch die Gewichtsveränderung die Pendelneigung deutlich erhöhen.
Die Beispiele zeigen: Welche Auswirkungen ein Umbau am Ende wirklich hat und welche Regeln dann greifen – das wissen nur die Sachverständigen von TÜV SÜD. Sie bringen die nötige Erfahrung mit und kennen durchs jahrelange Begleiten der Motorradszene jedes Detail. An mehr als 350 TÜV SÜD Service-Centern stehen die Experten für Änderungsgutachten bereit. Sie kümmern sich nicht nur darum, dass nötige Vorschriften eingehalten werden, sondern stehen bei jedem Umbauvorhaben mit einer Beratung bereit. Das gilt nicht nur fürs Motorrad. Auch in Spezialgebieten wie etwa Fahrzeugimport, Oldtimerzulassung oder Motorsportfahrzeuge sind die TÜV SÜD-Gutachter bei Kennern gefragt. Sie liefern technische Tipps und stehen mit Datenbanken zur Verfügung, wenn es um größere Umbaumaßnahmen geht. Außerdem erstellen sie alle nötigen Gutachten.
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Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 24.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuev-sued.de
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