Mit Heinrich Marschners romantischer Oper „Hans Heiling“ griff das Aalto-Musiktheater in der vergangenen Spielzeit das Ende der Steinkohle-Ära auf. Jetzt erscheint das Werk über den König der Erdgeister als Live-Aufnahme aus dem Essener Opernhaus auf Doppel-CD bei OehmsClassics. Unter der musikalischen Leitung von Frank Beermann sind Heiko Trinsinger als Hans Heiling, Rebecca Teem als Königin der Erdgeister, Jessica Muirhead als Anna, Bettina Ranch als Gertrude, Jeffrey Dowd als Konrad, Karel Martin Ludvik als Stephan sowie der Opernchor des Aalto-Theaters zu hören. Es spielen die Essener Philharmoniker sowie mit einer besonderen Einlage das Bergwerksorchester Consolidation. Die Doppel-CD ist ab Dienstag, 21. Mai 2019 exklusiv im TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen, an der Kasse des Aalto-Theaters, beim Programmheft-Verkauf vor den Vorstellungen im Aalto-Theater sowie im Musikhandel Proust (CD-Shop) im Rahmen der Konzertveranstaltungen in der Philharmonie Essen zum Preis von € 20,00 erhältlich. Ab 14. Juni wird die CD auch im regulären Handel vertrieben.

Heinrich Marschners Zauberoper, uraufgeführt 1833 in der Zeit des Durchbruchs der industriellen Revolution, ist auch eine Reflexion über die Gesellschaft der Arbeiter und Bergleute sowie deren Lebensstrukturen. In ihren unterirdischen Gängen graben die Erdgeister nach Schätzen. Doch ihr König Hans Heiling hat anderes im Sinn: Er geht hinauf in die „obere Welt“, um seine magische Herkunft hinter sich zu lassen, zu heiraten und ein gewöhnliches Menschendasein zu führen. Wie lange kann das gut gehen?

Eine alte böhmische Sage war die Inspirationsquelle für die Oper „Hans Heiling“, die hineinführt in die tiefste deutsche Romantik. Der unbehauste Titelheld erscheint wie ein verkehrter Faust: Alle Gelehrtheit, alle Zauberkraft und alle Erkenntnis opfert Hans Heiling zugunsten einer für ihn scheinbar erstrebenswerten Normalität. Und auch musikalisch ist „Hans Heiling“ ein Schlüsselwerk deutscher Kulturgeschichte, ein Verbindungsscharnier zwischen Carl Maria von Weber und Richard Wagner, in dessen Werken Marschner nachklingt: etwa die dämonische Gestalt des „Fliegenden Holländers“ oder die unter Tage schürfenden Nibelungen. Dabei ist Marschner ästhetisch höchst eigenständig, setzt etwa die Ouvertüre hinter ein durchkomponiertes Vorspiel und wechselt zwischen Rezitativen und gesprochenem Dialog hin und her. Nach Opern wie „Der Vampyr“ und „Der Templer und die Jüdin“ konnte er somit seinen Rang als bedeutender und erfolgreicher Komponist festigen.

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