„Mit der Mobilitätsthematik haben wir einen guten Hebel in der Hand, um Veränderung voranzubringen“, betonte Thomas Becker, Geschäftsführer des Mitinitiators DAKO GmbH und Konsortialführer im Forschungsprojekt "Smart Distribution Logistik" (SDL), die Rolle der Logistik für eine nachhaltige Zukunft. Die zwei Kongresstage seien die Chance, aus dem Alltagsgeschäft herauszutreten und neue Ideen für die eigene Anwendung mitzunehmen. Auch Valentina Kerst, Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, hob in ihrem Grußwort das Potenzial des Kongresses hervor, die nächste Revolution in Form der Elektromobilität mitzugestalten. „So viele Elektromobilitäts-Möglichkeiten habe ich lange nicht an einem Ort gesehen“, zeigte sie sich beeindruckt von dem Spektrum der Veranstaltung. Das bezog sich nicht nur auf die große Bandbreite an Fahrzeugen, die auf den verschiedenen Freiflächen rund um die Heidecksburg bereitstand, sondern vor allem auch auf die Vielzahl an Best-Practice-Beispielen, die vorgestellt und diskutiert wurde.
Digitalisierung wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Elektromobilität
Elektromobile Logistik ist ohne Digitalisierung nicht denkbar. Das verdeutlichten unter anderem die Vorträge aus dem Forschungsprojekt "Smart Distribution Logistik". Zu den aktuellen Ergebnissen der Forschungsarbeit von thüringischen und sächsischen Unternehmen zählt etwa eine automatische Tourenplanung, die mit intelligenten Algorithmen Zustellgebiete in optimale Touren aufteilt. Die speziellen Anforderungen der Elektromobilität wie die Berücksichtigung der Reichweite erhöhten nur etwas die Komplexität der Berechnung, wie Dr. Harald Hempel, Innovationsleiter der DAKO GmbH, anmerkte. Das Planungstool wird im Hinblick auf den wirtschaftlichen Einsatz von E-Fahrzeugen gerade im Feldtest mit Praxispartnern aus der Medienlogistik erprobt, von denen viele auch durch den Kongress zum Projekt gestoßen sind.
Multi-Use-Konzepte und Imagegewinn als Anreiz für Kooperation
Hier zeigt sich erneut der Stellenwert von Vernetzung im Bereich der elektromobilen Logistik, die der Kongress aktiv fördert. Kooperationen und Vernetzung der verschiedenen Dienstleister untereinander ermöglichen erst neue Konzepte wie Multi-Use, die zu einer Reduzierung des innerstädtischen Verkehrs beitragen. Davon berichtete etwa der SDL-Projektpartner LVZ Logistik. Indem Zustellfahrzeuge des Medienlogistikers während der Leerlaufzeiten für andere Zwecke genutzt werden, beispielsweise für Lebensmittelbestellungen oder Paketzustellung, lassen sich die E-Fahrzeuge voll auslasten und so wirtschaftlich einsetzen. Dieser Ansatz klang in mehreren Vorträgen an, etwa bei Patrick Wichern von der hySolutions GmbH. Im Projekt Zukunft.de ist das Unternehmen gerade dabei, große Paketdienstleister an einen Tisch zu bekommen, um die letzte Meile unternehmensübergreifend zu elektrifizieren.
Einen großen Anreiz dabei bildet der Imagegewinn für Unternehmen durch den Einsatz von E-Fahrzeugen. So berichteten einige Dienstleister beim Kongress von ihrem Erfolg mit so genannten White-Label-Lösungen. Diese bieten die City-Auslieferung von Waren oder Paketen beispielsweise mit E-Lastenrädern an, die unter dem Namen des jeweiligen Auftragsgebers fahren. Damit werden innovative Fahrzeuge wie beispielsweise Tripl, ein dreirädriges Lastenrad mit großem Stauraum für Lieferware, präsenter im Stadtbild und bringen die Möglichkeiten der Elektromobilität stärker ins Bewusstsein. Das unterstützen auch Schwarmkonzepte für die Auslieferung, die in vielen Projekten bereits erfolgreich praktiziert werden. Die Idee dahinter ist, größere Mengen an Lieferware an einem Umschlagplatz in Innenstadtnähe zu lagern, dem so genannten Hub. Von dort aus übernehmen E-Kleinstfahrzeuge die Feinverteilung. So müssen große LKW nicht mehr bis in die Innenstadt fahren, um die Auslieferung zu gewährleisten. Entscheidend ist bei diesen Konzepten, Platz für solch ein möglichst mobiles Hub zu finden. Der Verband der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) entwickelt hier gerade ein Konzept für die Nutzung von Parkhäusern in Zeiten, wenn wenig Autos Parkplätze benötigen, beispielsweise vormittags oder abends. Dabei entstehen auch neue Geschäftsmodelle wie „Platz on demand“ – also Stellflächen für mobile Lager, die bei Bedarf vorgebucht werden können.
Neue Fahrzeugkonzepte für spezifische Anwendungsfälle
Wieder ein Thema war die Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge. Vor Ort konnte ein LKW von Framo besichtigt werden. Im Vortrag sprach Geschäftsführer Andy Illgen von den verschiedenen Einsatzgebieten wie Werks- und Just-in-time-Logistik, für die Framo E-LKW entwickelt. Diese Anwendungsfälle eignen sich aufgrund der begrenzten, relativ kurzen Strecken pro Tag für den Einsatz von E-LKW, die für Langstrecken noch nicht genügend Reichweite bieten. Hier zeigt sich auch ein wichtiger Aspekt, den Unternehmen unbedingt mit einbeziehen müssen, wenn sie den Einsatz von E-Fahrzeugen erwägen. Durch die relativ einfache Technologie im Vergleich zu Verbrennern beschäftigen sich immer mehr Startups damit, Nischenfahrzeuge für spezielle Anwendungsfälle zu entwickeln. Deshalb sollten Unternehmen genau recherchieren, welches Fahrzeug für ihre Zwecke am besten geeignet ist. Im Zusammenspiel mit weiteren Aspekten wie der auf E-Fahrzeuge spezialisierten Tourenplanung lässt sich ein effizienter Einsatz am besten realisieren. Beim Smart City Logistik Kongress galt deshalb großes Interesse auch den Fahrzeugen, die vor Ort besichtigt und getestet werden konnten.
Programmmix bringt vielseitiges Publikum zusammen
Am zweiten Kongresstag konnten die Teilnehmer aktiv in die Mitgestaltung einer nachhaltigen Logistik einsteigen. Ein Think Tank des Magazins Vision mobility gab Einblicke, wie sich große Unternehmen wie MAN und Iveco auf „Die Zukunft des Verteilerverkehrs“, so der Titel des Podiumsgesprächs, vorbereiten. In parallelen Workshops diskutierten die Teilnehmer Themen wie „Elektromobilität für die Verlagslogistik“ oder „Plattformansätze für kooperative Logistik“ und brachten gemeinsam neue Ansätze ein.
„Vernetzen Sie sich!“ hatte Valentina Kerst die Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung in ihrem Grußwort aufgefordert. Die Bedeutung von Kooperation und Vernetzung für den nachhaltigen Einsatz von Ressourcen und einer Logistik mit alternativen Antrieben wurde während des zweitägigen Smart City Logistik Kongresses deutlich. Darin waren sich alle Kongressgäste trotz ihres unterschiedlichen Anwendungsfokus einig. Der Kongress zeigte, dass Elektromobilität im Nutzfahrzeugbereich in der Breite angekommen ist und jetzt vor allem die Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Die Fortführung der sehr erfolgreichen Kongressreihe im kommenden Jahr wird bereits mit Spannung erwartet. Quelle: DAKO GmbH
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„Mit der Mobilitätsthematik haben wir einen guten Hebel in der Hand, um Veränderung voranzubringen“, betonte Thomas Becker, Geschäftsführer des Mitinitiators DAKO GmbH und Konsortialführer im Forschungsprojekt "Smart Distribution Logistik" (SDL), die Rolle der Logistik für eine nachhaltige Zukunft. Die zwei Kongresstage seien die Chance, aus dem Alltagsgeschäft herauszutreten und neue Ideen für die eigene Anwendung mitzunehmen. Auch Valentina Kerst, Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, hob in ihrem Grußwort das Potenzial des Kongresses hervor, die nächste Revolution in Form der Elektromobilität mitzugestalten. „So viele Elektromobilitäts-Möglichkeiten habe ich lange nicht an einem Ort gesehen“, zeigte sie sich beeindruckt von dem Spektrum der Veranstaltung. Das bezog sich nicht nur auf die große Bandbreite an Fahrzeugen, die auf den verschiedenen Freiflächen rund um die Heidecksburg bereitstand, sondern vor allem auch auf die Vielzahl an Best-Practice-Beispielen, die vorgestellt und diskutiert wurde.
Digitalisierung wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Elektromobilität
Elektromobile Logistik ist ohne Digitalisierung nicht denkbar. Das verdeutlichten unter anderem die Vorträge aus dem Forschungsprojekt "Smart Distribution Logistik". Zu den aktuellen Ergebnissen der Forschungsarbeit von thüringischen und sächsischen Unternehmen zählt etwa eine automatische Tourenplanung, die mit intelligenten Algorithmen Zustellgebiete in optimale Touren aufteilt. Die speziellen Anforderungen der Elektromobilität wie die Berücksichtigung der Reichweite erhöhten nur etwas die Komplexität der Berechnung, wie Dr. Harald Hempel, Innovationsleiter der DAKO GmbH, anmerkte. Das Planungstool wird im Hinblick auf den wirtschaftlichen Einsatz von E-Fahrzeugen gerade im Feldtest mit Praxispartnern aus der Medienlogistik erprobt, von denen viele auch durch den Kongress zum Projekt gestoßen sind.
Multi-Use-Konzepte und Imagegewinn als Anreiz für Kooperation
Hier zeigt sich erneut der Stellenwert von Vernetzung im Bereich der elektromobilen Logistik, die der Kongress aktiv fördert. Kooperationen und Vernetzung der verschiedenen Dienstleister untereinander ermöglichen erst neue Konzepte wie Multi-Use, die zu einer Reduzierung des innerstädtischen Verkehrs beitragen. Davon berichtete etwa der SDL-Projektpartner LVZ Logistik. Indem Zustellfahrzeuge des Medienlogistikers während der Leerlaufzeiten für andere Zwecke genutzt werden, beispielsweise für Lebensmittelbestellungen oder Paketzustellung, lassen sich die E-Fahrzeuge voll auslasten und so wirtschaftlich einsetzen. Dieser Ansatz klang in mehreren Vorträgen an, etwa bei Patrick Wichern von der hySolutions GmbH. Im Projekt Zukunft.de ist das Unternehmen gerade dabei, große Paketdienstleister an einen Tisch zu bekommen, um die letzte Meile unternehmensübergreifend zu elektrifizieren.
Einen großen Anreiz dabei bildet der Imagegewinn für Unternehmen durch den Einsatz von E-Fahrzeugen. So berichteten einige Dienstleister beim Kongress von ihrem Erfolg mit so genannten White-Label-Lösungen. Diese bieten die City-Auslieferung von Waren oder Paketen beispielsweise mit E-Lastenrädern an, die unter dem Namen des jeweiligen Auftragsgebers fahren. Damit werden innovative Fahrzeuge wie beispielsweise Tripl, ein dreirädriges Lastenrad mit großem Stauraum für Lieferware, präsenter im Stadtbild und bringen die Möglichkeiten der Elektromobilität stärker ins Bewusstsein. Das unterstützen auch Schwarmkonzepte für die Auslieferung, die in vielen Projekten bereits erfolgreich praktiziert werden. Die Idee dahinter ist, größere Mengen an Lieferware an einem Umschlagplatz in Innenstadtnähe zu lagern, dem so genannten Hub. Von dort aus übernehmen E-Kleinstfahrzeuge die Feinverteilung. So müssen große LKW nicht mehr bis in die Innenstadt fahren, um die Auslieferung zu gewährleisten. Entscheidend ist bei diesen Konzepten, Platz für solch ein möglichst mobiles Hub zu finden. Der Verband der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) entwickelt hier gerade ein Konzept für die Nutzung von Parkhäusern in Zeiten, wenn wenig Autos Parkplätze benötigen, beispielsweise vormittags oder abends. Dabei entstehen auch neue Geschäftsmodelle wie „Platz on demand“ – also Stellflächen für mobile Lager, die bei Bedarf vorgebucht werden können.
Neue Fahrzeugkonzepte für spezifische Anwendungsfälle
Wieder ein Thema war die Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge. Vor Ort konnte ein LKW von Framo besichtigt werden. Im Vortrag sprach Geschäftsführer Andy Illgen von den verschiedenen Einsatzgebieten wie Werks- und Just-in-time-Logistik, für die Framo E-LKW entwickelt. Diese Anwendungsfälle eignen sich aufgrund der begrenzten, relativ kurzen Strecken pro Tag für den Einsatz von E-LKW, die für Langstrecken noch nicht genügend Reichweite bieten. Hier zeigt sich auch ein wichtiger Aspekt, den Unternehmen unbedingt mit einbeziehen müssen, wenn sie den Einsatz von E-Fahrzeugen erwägen. Durch die relativ einfache Technologie im Vergleich zu Verbrennern beschäftigen sich immer mehr Startups damit, Nischenfahrzeuge für spezielle Anwendungsfälle zu entwickeln. Deshalb sollten Unternehmen genau recherchieren, welches Fahrzeug für ihre Zwecke am besten geeignet ist. Im Zusammenspiel mit weiteren Aspekten wie der auf E-Fahrzeuge spezialisierten Tourenplanung lässt sich ein effizienter Einsatz am besten realisieren. Beim Smart City Logistik Kongress galt deshalb großes Interesse auch den Fahrzeugen, die vor Ort besichtigt und getestet werden konnten.
Programmmix bringt vielseitiges Publikum zusammen
Am zweiten Kongresstag konnten die Teilnehmer aktiv in die Mitgestaltung einer nachhaltigen Logistik einsteigen. Ein Think Tank des Magazins Vision mobility gab Einblicke, wie sich große Unternehmen wie MAN und Iveco auf „Die Zukunft des Verteilerverkehrs“, so der Titel des Podiumsgesprächs, vorbereiten. In parallelen Workshops diskutierten die Teilnehmer Themen wie „Elektromobilität für die Verlagslogistik“ oder „Plattformansätze für kooperative Logistik“ und brachten gemeinsam neue Ansätze ein.
„Vernetzen Sie sich!“ hatte Valentina Kerst die Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung in ihrem Grußwort aufgefordert. Die Bedeutung von Kooperation und Vernetzung für den nachhaltigen Einsatz von Ressourcen und einer Logistik mit alternativen Antrieben wurde während des zweitägigen Smart City Logistik Kongresses deutlich. Darin waren sich alle Kongressgäste trotz ihres unterschiedlichen Anwendungsfokus einig. Der Kongress zeigte, dass Elektromobilität im Nutzfahrzeugbereich in der Breite angekommen ist und jetzt vor allem die Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen. Die Fortführung der sehr erfolgreichen Kongressreihe im kommenden Jahr wird bereits mit Spannung erwartet. Quelle: DAKO GmbH
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