Das westbrandenburgische Handwerk schaut angesichts der aktuellen Zahlen bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen positiv in die kommenden Monate. Mit 347 neu abgeschlossenen Verträgen verzeichnet die Handwerkskammer Potsdam in den ersten fünf Monaten des Jahres 2019 so viel neue Lehrverträge wie seit 2005 nicht mehr. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies zudem ein Plus von rund 10,2 Prozent.

Die meisten neuen Verträge wurden in der Stadt Potsdam (plus 54 %) gezählt, gefolgt von Brandenburg an der Havel (plus 45 %), Teltow-Fläming (plus 11 %) und der Prignitz (plus 9,1%). In Potsdam-Mittelmark hingegen ist noch Luft nach oben, hier wurden acht Prozent weniger Verträge registriert. Die Abschlüsse im  Havelland, in Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin bewegen sich auf dem Vorjahresniveau.

Andreas Körner-Steffens, Abteilungsleiter Berufsbildung, zeigt sich auch für die kommende Monate hoffnungsvoll, dass sich der Trend pro Handwerk fortsetzt. „Junge Menschen und ihre Familien erkennen, dass eine fundierte Ausbildung im Handwerk die Tür für vielfältige Karrieren öffnet und zudem individuelle Neigungen und Talente in der handwerklichen Berufsausbildung ihren Eingang finden. Zudem zeigen die Zahlen, dass sich die mannigfaltigen Aktivitäten unserer Betriebe, ob Praktikaangebote, Gespräche in Schulen, auf Messen oder durch regionale Aktivitäten in Vereinen, auszahlen, um junge Männer und Frauen an Bord zu holen. Sie zeigen auch, dass die Investition in Ausbildung für die Heranbildung des eigenen Fachkräftebedarf der richtige ist.“

Körner-Steffens hofft, dass sich das vielfältige Informationsangebot zur Ausbildung im Handwerk auch in den kommenden Monaten nachhaltig auf den Blickwinkel der Schülerinnen, Schüler, Abiturienten, Studienabbrecher und Eltern auswirkt und die Perspektiven und Karrieremöglichkeiten in den über 130 Ausbildungsberufen noch größere Kreise zieht. Der öffentlich sichtbare Wertewandel der jungen Generation, mitgestalten zu wollen, kreativ zu sein und mit Hand und Köpfchen die Gesellschaft zu bereichern, lasse sich aus seiner Sicht im Handwerk besonders mit Leben füllen, wie es kaum ein anderer Bereich böte.

Er unterstreicht anerkennend die Bemühungen der Handwerksbetriebe, den Nachwuchs frühzeitig an sich zu binden, um auf dem hart umkämpften Ausbildungsmarkt bestehen zu können. „Jetzt heißt es, bis zum Ausbildungsbeginn die potenziellen Lehrlinge `bei der Stange zu halten`, sodass ein Ausbildungsvertrag nicht vor dem eigentlichen Beginn im Sommer wieder gelöst wird“, appelliert Andreas Körner-Steffens an die Betriebe, aber auch an die Familien.

Bei aller Freude und erlaubtem Optimismus bleibt dennoch ein Wermutstropfen: Der Bedarf an Auszubildenden bleibt im westbrandenburgischen Handwerk groß, wie es auch die Ausbildungsbörse bei der Handwerkskammer Potsdam zeigt: Fast 800 freie Lehrstellen (plus 19 % zum Vorjahr) in 63 verschiedenen Berufen und 115 Praktikumsplätze sind in ganz Westbrandenburg gemeldet. Die meisten freien Lehrstellen gibt es bei den Kraftfahrzeugmechatroniker/innen mit 113, den Elektronikern mit 102, im Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikerhandwerk mit 80, bei den Friseur/innen mit 48 und Metallbauer/innen mit 45.

In allen Landkreisen werden weiter Auszubildende gesucht. Wer jetzt, in Anbetracht der bevorstehenden Sommerferien, noch keinen Ausbildungsplatz in der Tasche hat, hat immer noch die Wahl.

Deshalb lohnt sich in jedem Falle der Blick in die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer, aber auch das kostenfreie Angebot der Lehrstellenberatung durch die Lehrstellenberater der Handwerkskammer Potsdam. Für diejenigen, die jetzt kurz vor den Sommerferien noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben, ist eine solche vielversprechende Beratung die beste Gelegenheit, entspannt in die Sommerferien zu starten. Die Beratungstermine finden jeden Dienstag im Haus des Handwerks in der Potsdamer Charlottenstraße 34-36 oder im Zentrum für Gewerbeförderung in Götz, Am Mühlenberg 15, in 14450 Groß Kreutz statt. Beide Standorte sind auch bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. An den Donnerstagen des 13., 20. und 27. Juni gibt es darüber hinaus zusätzliche Beratungstermine in Potsdam! Alle Termine sind kostenfrei. Um die Möglichkeiten des individuellen Gesprächs voll ausschöpfen zu können, empfiehlt sich eine vorherige persönliche Anmeldung per Telefon oder per E-Mail:

Ansprechpartner: Jörg Sydow, Tel 033207 34-211/ 325, Mail: lehrstellen@hwkpotsdam.de, www.hwk-potsdam.de

Spitzenreiter bei den unbesetzten Lehrstellen war zum 31. Mai der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 209, gefolgt von der Stadt Potsdam mit 134 und Oberhavel mit 120 unbesetzten Ausbildungsplätzen.

Ausführliche Informationen in der Lehrstellenbörse oder per kostenloser App „Lehrstellenradar 2017“ (zum kostenfreien Download) für iOS und Android.

Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet in ihrem Zentrum für Gewerbeförderung in Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

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