Taucher der am 10. Juni gestarteten Mission "German Baltic 2019" holten gestern ein über 30m langes Schleppnetz vom Grund der Ostsee. Insgesamt wurden bislang über eine halbe Tonne verlorengegangene Fischernetze vor Prora (Rügen) geborgen.

Hinter der Mission "German Baltic 2019" stehen die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) und die niederländische Ghost Fishing Stiftung (GF). Maßgeblich finanziert wird die heute zu Ende gehende Aktion zur Bergung von Geisternetzen von der Firma TRIXIE Heimtierbedarf GmbH & Co. KG.

Geisternetze – Unterschätzte Gefahr

Verlorengegangene oder absichtlich auf See entsorgte Fischernetze werden zu Geisternetzen. Aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit töten sie über viele Jahrzehnte hinweg Meerestiere jeglicher Art. Sogar Wale und große Haie können sich in ihnen verheddern und sterben.

Nach Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) machen Geisternetze mit über 640.000 Tonnen etwa zehn Prozent des Abfalls aus, der jedes Jahr in den Weltmeeren landet. Allein in der Ostsee sollen jedes Jahr mehrere tausend Netze oder Netzreste verloren gehen. Mittlerweile stellen Geisternetze sogar eine Gefahr für die Schifffahrt dar.

In der Ostsee sind insbesondere die auch vor Rügen vorkommenden Schweinswale, Kegelrobben, Seehunde sowie Haie und Rochen durch Geisternetze bedroht. In der deutschen Ostsee leben nur noch 500 Schweinswale. Damit sind sie die am meisten gefährdete Kleinwale in Europa. Geisternetze gefährden unmittelbar das Überleben der Population.

Geisternetze – Fischereiindustrie steht in der Verantwortung

„Für den Erhalt der marinen Artenvielfalt ist es von entscheidender Bedeutung, Geisternetze zu bergen. Doch sollte diese Aufgabe künftig auch von den Verursachern durchgeführt oder zumindest finanziert werden“, fordert Verena Platt-Till, Diplom Biologin der GRD, die mit der Mission "German Baltic 2019" derzeit auf Rügen ist.

Die jetzt vor Rügen geborgenen Netze und Netzreste werden anschließend recycelt.

Weitere Unterstützer der Mission "German Baltic 2019" sind:

– Seacraft Halcyon
– Dive SystemsUrsuit Benelux
– Tecline Nederland scuba-academie
– Ammonite System Lighting and Heating Equipment
– Subsupply divers equipment
– Ratio Computers
– Fourth Element
– NOFIR – bringing value to marine waste

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Verena Platt-Till – Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
0163 – 6626503

Bas Poelmann – Ghost Fishing Foundation
bas@ghostfishing.org
+ 31 6 52 58 87 30
https://www.ghostfishing.org/

Anmerkungen für die Redaktion:

Die Ghost Fishing Foundation ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die von freiwilligen technischen Tauchern geführt wird. Sie initiiert, unterstützt und fördert Initiativen zum Entfernen verloren gegangener Fischfanggeräte in den Ozeanen.

Seit 2012 führt sie in Zusammenarbeit mit verschiedenen Umweltorganisationen und mit der Unterstützung einer stetig wachsenden Gruppe freiwilliger technischer Taucher Ortungs- und Bergungsprojekte für verlorenes Fischfanggerät in der Nordsee, der Adria, der Ägäis, dem Mittelmeer, dem Atlantik und dem Pazifik durch.

Über den Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.

Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wurde 1991 vom dreimaligen Weltumsegler Rollo Gebhard gegründet. Rollo Gebhard verstarb 2103 im Alter von 92 Jahren. Er leitete den Münchner Delfin- und Meeresschutzverein bis zu seinem Tod.

2017 übernahm der Schauspieler, passionierte Segler, Synchronsprecher und überzeugte Buddhist Sigmar Solbach den Vorsitz. Sigmar Solbach segelte zweimal über den Atlantik.

Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt weltweit Projekte und Aktionen für den Schutz wild lebender Delfine und Wale und den Erhalt ihrer Lebensräume.

Die GRD ist als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienende Körperschaft anerkannt. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Förderbeiträge.

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