Wie vielfältig Digitalisierung in der Lehre eingesetzt werden kann und mit welch unterschiedlichen Ansätzen gearbeitet werden kann, zeigte auf eindrückliche Weise die Veranstaltung „Workflows für die Digitalisierung der Lehre“ dieses Sommersemesters im Juni an der Hochschule Worms.

Einmal pro Semester organisiert das Team des Rechenzentrums in Kooperation mit der Hochschuldidaktik der Hochschule Worms einen sowohl fächer- als auch hochschulübergreifenden Tag der Lehre. Themen rund um die Digitalisierung können hier diskutiert und neue Formate ausgetauscht und vorgestellt werden. Bei der großen Bandbreite des Programms wurde deutlich: Die Aktivierung durch Digitalisierung ist ein großes Anliegen der Lehrenden und kann die Lehre mit ganz unterschiedlichen Konzepten zu einer spannenden und motivierenden Veranstaltung machen.

Lehrende zeigen kreative und individuelle Einsatzmöglichkeiten

Lehrende der Hochschule Worms präsentierten ihre ganz individuell auf die eigene Lehre zugeschnittenen digitalen Verfahren, die das Anliegen bei aller Diversität auf einen Nenner brachte: Aktivierung durch Digitalisierung. Die Studierenden werden einbezogen, überrascht und motiviert selbst aktiv zu werden. So bleibt Gelerntes wesentlich besser im Gedächtnis.

Dabei geht es fast immer um aus dem Bedarf heraus generierte Lösungen. Der Wunsch nach Optimierung und Anreicherung des Lehrstoffs mit neuen Mitteln ließ die Lehrenden nach innovativen Lösungen suchen. Die vielfältigen Möglichkeiten, die die digitalen Entwicklungen zur Verfügung stellen, ermöglichen maßgeschneiderte Lösungen. Gerade hier ist dann der Austausch der Lehrenden untereinander besonders wichtig, denn diese Einsatzszenarien stehen in keinen Lehrbüchern. Es sind spezielle Entwicklungen, die wiederum die Kolleginnen und Kollegen anregen, selbst Erweiterungen, Ergänzungen und auch Experimente mit in die Lehre aufzunehmen. So entsteht auch Lust auf den Einsatz digitaler Hilfsmittel zur zeitgemäßen Ergänzung und Optimierung der Lehre.

Lösungen nach Maß

Die gezeigten Vorgehensweisen der Lehrenden machen den Prozess der Lösungsfindung deutlich. Manchmal führt die Suche nach einer App zum Bau eines kleinen Roboters zur Automatisierung der Informationsflüsse und Kennzahlenerfassung und genau dies ist dann Lösung nach Maß.

Die Potenziale der raumbewussten Augmented-Reality (R-AR), mit dem Ziel handlungsorientierten Unterricht als Erweiterung der bereits eingesetzten Medien durch AR-basierte Unterrichtseinheiten zu erforschen und passende Anwendungen zu entwickeln und zu evaluieren, ist ein anderer spannender Ansatz für die Lehre.

Dass fachbereichsübergreifende Arbeiten dazu führen können, dass Tools aus der Informatik Einzug ins Projektmanagement der Touristik halten, zeigt, wie erweiternd es sein kann, wenn man über den eigenen Tellerrand schaut. So konnte der erfolgreiche Einsatz des agilen Projektmanagement in betriebswirtschaftlichen Fallstudien gezeigt werden, um nur ein paar Beispiele des abwechslungsreichen Programms zu nennen. Darüber hinaus stellten Mitarbeiter des Rechenzentrums ausgewählte digitale Tools und Verfahren vor, die geeignet sind, die Lehre zu unterstützen.

Wer nicht da war, hat etwas verpasst

Die Unterschiedlichkeit der individuellen Ansätze machte deutlich, dass es keine „digitale Patent-Didaktik“ gibt, sondern dass die Digitalisierung der Lehre einen schier unerschöpflichen Strauß an Möglichkeiten bietet, um für die Generation der Digital Natives attraktiv zu sein. Auch die Gäste aus Kaiserslautern, Landau und Ludwigshafen zeigten sich beeindruckt, wie innovativ manche Lehrveranstaltungen an der Hochschule Worms ablaufen. Insofern haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur viel Neues erfahren, sondern konnten auch durch den kollegialen Austausch gute Anregungen für das eigene Lehrformat mitnehmen. „Wer nicht da war, hat etwas verpasst“ – so die einhellige Meinung der rund dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

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