Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA hat seit ihrer Präsens in Uganda mehr als 3.200 Lehmöfen für einheimische Dorfbewohner und Flüchtlinge gebaut. Dies berichtete die Kirchenzeitschrift Adventist World in der Juli-Ausgabe.

„Der Ofen stößt im Vergleich zu einem herkömmlichen Ofen weniger Rauch aus, sodass man weniger Bäume fällen muss, um Brennholz oder Holzkohle zum Kochen zu bekommen“, berichtete Jerry Kiwanuka, Umweltbeauftragter von ADRA Uganda. Laut Kiwanuka kam die Idee für die Öfen ursprünglich 2004 vom ugandischen Ministerium für Energie und Mineralentwicklung sowie anderen ugandischen Partnern. ADRA habe die Idee in die Tat umgesetzt.

Der erste Einsatz des energiesparenden Ofens sei 2006 in den ugandischen Distrikten Bushenyi und Rakai erfolgt. Es gebe inzwischen auch Schulungen, bei denen gezeigt werde, wie solch ein Ofen gebaut wird und wie man darauf kocht. Als man sah, wie erfolgreich die Einführung des Ofens für die Dorfbewohner war, erhielten auch Flüchtlinge aus dem Südsudan, meist Frauen und Kinder, die Schulung, so Kiwanuka. ADRA arbeitet unter anderem im Flüchtlingslager Maaji II, wo seit dem 25. August 2017 mehr als 18.000 Sudanesen leben.

Die neuen Öfen werden genutzt
Der Ofen ist eine rechteckig Aufschüttung, die aus Erde und Wasser geformt wird. Er ist laut Kiwanuka so konzipiert, dass er für zwei Töpfe gleichzeitig verwendet werden kann und wird fest installiert. „Der Lehmofen wird in einer Küche oder im Freien an einem sorgfältig ausgewählten, gut geeigneten Ort gebaut“, erklärte Kiwanuka. „Deshalb werden 90 Prozent der Öfen von den Menschen in Uganda akzeptiert und genutzt.“

Fathima, die Kiwanuka in einer seiner Schulungsgruppen traf, berichtete ihm: „Ich war gezwungen, mit meinen drei Kindern den Südsudan aufgrund der Folter durch die Regierungstruppen zu verlassen. Sie dachten, wir würden Rebellen verstecken. Viele Menschen wurden gefoltert und verloren ihr Leben.“ Sie erzählte, dass sie ihren Mann zurückließ, weil er sich um ihr Eigentum kümmern wollte, trotz der für ihn lebensbedrohlichen Situation. „Ich weiß nicht, ob er noch lebt“, sagte Fathima.

„Mir ging viel zu schnell mein Brennholz aus“
„Als ich mit meinen Kindern in Uganda ankam, kochte ich unser Essen auf einem traditionellen Dreisteinofen, der das Brennholz im Handumdrehen verbraucht. So ging mir immer viel zu schnell mein Brennholz aus“, sagte sie. „Ich ging nicht gerne in den Wald, um Holz zu holen, aber ich hatte keine Wahl.“ Jerry Kiwanuka wies darauf hin, dass Frauen und Kinder, die in den Wald gehen, um Brennholz oder Holzkohle zum Kochen zu suchen, einer größeren Gefahr von Missbrauch und Übergriffen ausgesetzt seien als Männer.

Fathima sei dankbar für den neuen Ofen. „Ich sammle immer noch Brennholz aus den nahegelegenen Wäldern, aber ich muss es nicht mehr so oft tun.“ Der Herd erfordere nicht viel manuelle Arbeit und verursache beim Kochen nicht so viel Rauch. „Ich bete allerdings, dass ich möglichst bald kein Brennholz mehr aus dem Wald holen muss.“

Um dieses Problem zu beheben, leite ADRA die Flüchtlinge auch an, mit Holzkohlebriketts als Ersatz für Holzkohle und Brennholz zu kochen. Dadurch würde auch noch mehr Energie gespart, erläuterte der ADRA-Umweltbeauftragte.

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