Landrat Görig lobte die Arbeit der Beratungsstelle: „Mit ihren umfangreichen Angeboten können sie das, was für uns notwendig und wichtig ist, abdecken. Sie haben klare Strukturen geschaffen und sind seit 25 Jahren ein verlässlicher Partner für die Menschen, die Hilfe benötigen.“
Pro Jahr kommen rund 900 Personen in die Beratung, führte Harry Bernadis aus. „Der Bedarf ist im Laufe der Jahre angestiegen, in den letzten Jahren sind die Zahlen zwar konstant geblieben, aber ich muss auch sagen, dass wir mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen an unsere Grenzen stoßen.“ Noch schafft es die Beratungsstelle, ihren Klienten innerhalb von drei Wochen einen ersten Gesprächstermin anbieten zu können. Wichtig dabei: Der erste Schritt, sich Hilfe bei der Beratungsstelle zu holen, muss möglichst niedrigschwellig angesiedelt sein. „Und unsere Hilfe muss unkompliziert und unbürokratisch sein“, so Harry Bernadis. Die Klientel der Beratungsstelle, die mehrere Standorte im Vogelsbergkreis hat, sei ausgesprochen heterogen. Sie umfasse auf der einen Seite Menschen in einer akuten seelischen Not, die eine Hilfeleistung benötigen, um ein Abrutschen in eine mögliche psychische Erkrankung zu verhindern. Auf der anderen Seite kämen chronisch psychisch kranke Menschen in die Beratung, die Hilfe bei der Bewältigung ihres Alltags, bei der Reintegration oder beim Entwickeln realistischer Zukunftsperspektiven benötigen. So reiche das Spektrum der Beratungsformen von der kurzfristigen Krisenintervention über die mittelfristige Lösung eines Problems bis hin zur längerfristigen Lebensbegleitung. „Für dieses komplexe Handeln muss man die anderen Hilfsangebote im regionalen sozialen Netz kennen“, unterstrich der Leiter der Lebensräume und verwies auf Kooperationen mit anderen Institutionen.
Eine Zusammenarbeit gibt es seit Jahren auch mit der KVA – Kommunales Jobcenter. Auf Grundlage von Leistungsvereinbarungen „kauft“ die KVA bereits seit 2005 für Langzeitarbeitslose mit psychischen Auffälligkeiten Leistungen der Beratungsstelle ein und stellt so die „psychosoziale Betreuung“ sicher. 36.000 Euro sind dafür im Haushaltsplan eingestellt. Der Zuschuss des Landeswohlfahrtsverbandes liegt bei rund 47.000 Euro. Die geplanten Leistungen für die KVA werden mit 66.000 Euro veranschlagt.
Sowohl Landrat Manfred Görig als auch Harry Bernadis sprachen von einer „positiven und nahtlosen Kooperation“ zwischen den Lebensräumen und der Kommunalen Vermittlungsagentur. Das Ergebnis der Zusammenarbeit in konkreten Zahlen: Insgesamt 164 Kunden wurden in die Beratungsstelle vermittelt.
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