Was ist und was kann der Virtual Developer? Es handelt sich um eine Cloud-Lösung, in der Codegeneratoren betrieben werden. Diese sind in der Lage, nach Vorgabe eigenständig Programmieraufgaben zu erledigen, und sparen dem Software-Entwickler somit viel Zeit. Über eine lokal installierte Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) kann er direkt auf die Generatoren zugreifen: Er stellt sein Modell der Anwendung in die Plattform und erhält den fertigen Quellcode zurück. Insbesondere wiederkehrende und ähnliche Entwicklungsaufgaben lassen sich so sehr effektiv automatisieren.
„Codegeneratoren sind eigentlich nichts Neues – das Neue an unserem Produkt besteht darin, dass unseren Nutzern nicht nur ein einziger Codegenerator, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Generatoren zur Verfügung stehen, und diese auch noch in verschiedenen Versionen“, beschreibt Heinz Rohmer die Alleinstellung von Virtual Developer. „Je nach Bedarf lassen sich damit Java-, C++- XML- oder beliebige andere Anwendungen auf ein und derselben Plattform umsetzen.“ Die parallele Verfügbarkeit mehrerer Generatorversionen sei insbesondere für Updates vorhandener Software nützlich.
Dank des modellgetriebenen Ansatzes lässt sich außerdem ein Wechsel der Basistechnologie (z.B. ein Austausch von Schnittstellenstandards oder Frameworks) in bestehenden Produkten und Projekten schnell und risikoarm durchführen, ohne die gesamte Anwendung neu aufbauen zu müssen. Denn steht einmal ein in Virtual Developer erzeugtes Modell der Applikation zur Verfügung, kann daraus – mit dem zur gewünschten Technologie passenden Codegenerator – jederzeit neuer Code erzeugt werden.
Entwickler und Anwender profitieren gleichermaßen
Die praktische Nutzung von Virtual Developer ist sehr einfach: Da es sich um eine Cloudlösung handelt, müssen keine Codegeneratoren lokal installiert werden; die Programmierer arbeiten weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung. Auch Updates sind nicht erforderlich, da die Generatoren in der Cloud stets aktuell gehalten werden. Im Unterschied zu sogenannten Low-Code-Plattformen behält der Entwickler bei Virtual Developer zudem die volle Kontrolle über den Prozess und kann den automatisch generierten Quellcode beliebig anpassen und weiterentwickeln.
Die automatisierte Codegenerierung hilft außerdem, ein gravierendes Problem in der IT-Branche zu lindern: den akuten Fachkräftemangel. Heinz Rohmer vergleicht die Codegeneratoren daher gern mit den Montagerobotern in der Automobilindustrie: Dort wie hier übernähmen sie die aufwändige „Handarbeit“, sodass den menschlichen Fachkräften mehr Zeit und Freiraum für die kreativen Aufgaben bliebe. Zudem seien die Ergebnisse von gleichbleibender Qualität: „Codegeneratoren machen keine Flüchtigkeitsfehler.“ Rohmer geht daher davon aus, dass immer mehr Softwarehersteller auf die Erstellung von Software durch Software setzen werden, um mit dem infolge der Digitalisierung aller Bereiche einhergehenden Wandel Schritt halten zu können.
Denn schließlich sei der Einsatz des Virtual Developers nicht nur für die Softwarehersteller selbst, sondern auch für den Anwender der erstellten Software in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft, ergänzt Marcus Munzert: „Durch die Automatisierung des Entwicklungsprozesses werden Projekte sowohl vom Zeitbedarf wie auch hinsichtlich der Kosten besser planbar.“ Generell wirke sich die effizientere Entwicklungsarbeit positiv auf die Kosten aus: „Mit Virtual Developer muss individuell entwickelte oder angepasste Software nicht mehr teurer sein als Standardsoftware.“
Die Generative Software GmbH wurde 2007 von dem Diplom-Mathematiker (FH) Marcus Munzert und dem Diplom-Ingenieur (FH) Heinz Rohmer gegründet. Das zentrale Tätigkeitsfeld ist dabei die Industrialisierung der Softwareentwicklung durch intelligente Codegenerierung. Sitz des Unternehmens ist Freiburg im Breisgau.
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