Hauptaugenmerk an diesem Wochenende lag eindeutig auf dem Velofondo 24-Stunden-Rennen, das rund 500 Radsportbegeisterte an den Börde-Kurs lockte. Noch davor konnte am Samstagvormittag Michael Trog vom RadMitte Strassenteam nach 1:45:38.0 das Velofondo 75k für sich entscheiden. Samstag Punkt 12 Uhr starteten die Einzelstarter sowie 2er-, 4er- und 8er-Teams dann in das 24-Stunden-Rennen. Dabei boten die Temperaturen zwischen 18 Grad am Tag und 8 Grad in der Nacht optimale Bedingungen.
Alle Radfahrer zusammen legten beim Rennen zweimal um die Uhr insgesamt 29.156 Runden zurück, was gewaltigen 107.877 Kilometern entspricht. Bester Einzelstarter wurde mit 248 Runden und dementsprechenden 917 Kilometern Hans-Jürgen Heinzmann aus Flensburg, der nach seinem Vorjahressieg nun auch den Rekordwert des Österreichers Rainer Steinberger vom ersten Velofondo 2017 brach. Dahinter landete als Einzelstarter Peter Zimmermann mit 240 Runden. Beste Dame im Feld wurde Mandy Meinhardt mit einer ebenso eindrucksvollen Leistung von 163 Runden.
Mehr Distanz als Hans-Jürgen Heinzmann konnten nur die vordersten 4er-Teams zurücklegen. Angeführt wurden diese von den Schubert Motors Pedalrittern mit 258 Runden. Das hauseigene Team der Motorsport Arena Oschersleben landete auf einem guten vierten Platz bei den 8er-Teams. Auch bei den Mountainbikern legten nur die 4er-Teams, angeführt von den BadBikesBerlin mit 117 Runden, mehr Strecke zurück als der Einzelstarter Stefan Michel, der nach 92 schweißtreibenden Runden die Ziellinie sah.
Im Anschluss an das Velofondo 24-Stunden-Radrennen startete am Sonntag ab 14 Uhr das 22. Radkriterium für Radrennfahrer mit Lizenz. Der herbstliche Sonnentag lockte auch hier etliche Sportler als Nachmelder in die Arena. Mit 115 Rennfahrern in den drei Starterklassen waren die Veranstalter dann auch sehr zufrieden und schickten die Teilnehmer in die Rennen der Elite Amateure, Amateur-Klasse und Senioren/Master.
In der Eliteklasse wurde nicht lange taktiert. Nach der ersten Wertung, die der Berliner Maximilian Meyer gewann, bildete sich ein Trio an der Spitze. Mit 20 Sekunden Vorsprung fuhren Fabian Schuppert (RSC Wunstorf), Vitus Obermann (Dortmund) und der Sachse Patrick Reißig (RSV Speiche) in die zweite Wertung. Ergebnisreihenfolge war am Ende Reißig mit 5 Punkten vor Schuppert mit 3 und Obermann mit 2 Punkten. Für das Hauptfeld blieb noch ein Punkt. Dieser ging an den Hildesheimer Tim Kristian Liebe.
Dass der Große Preis des „Skoda Autohauses Nigari“ aus Magdeburg bereits nach wenigen Kilometern eine Vorentscheidung erleben sollte, war den Rennfahrern im Hauptfeld wohl nicht bewusst. Ein Dreiergespann setzte sich ab und ein entschiedenes Nachsetzen des Feldes war nicht zu erkennen. Das Spitzentrio harmonierte gut und hatte zeitweise über eine Minute Vorsprung. Alle Wertungen gingen an die drei Führenden. Hier erwies sich Patrick Reißig, drittplatzierter des Vorjahres, als der stärkste Sprinter. Jubelnd und mit einem Freudenschrei überquerte er dann auch nach 73 Kilometern als Erster den Zielstrich. Eine Woche zuvor hatte Reißig in Dölzig erst seinen ersten Saisonsieg eingefahren.
Anders verlief das 49 Kilometer Rennen der Senioren-Klasse. Rennentscheidende Vorstöße wurden nicht zugelassen. Nach zwei von vier Wertungen hatten bereits 10 Fahrer Punkte gesammelt. Erst nach der dritten Wertung hatte sich der fünffache Saisonsieger Danny Götze (RSV Nordhausen) mit 10 Punkten an die Spitze gesetzt. Zum Sieg reichte es nicht, denn in der Schlusswertung mit 10, 6, 4 und 2 Punkten ging Götze leer aus. Marius Hofmann (RSV Venusberg) übernahm schlussendlich den Siegerpokal der Firma „Oschersleber Metall- und Zaunbau“.
Um den Preis der „Kreissparkasse Börde“ ging es im Rennen der neu geschaffenen Klasse "Amateure". 25 Runden mit fünf Wertungen wurden von den 30 Fahrern in Angriff genommen. Es dauerte, bis das Rennen so richtig Fahrt aufgenommen hatte. Vorstöße wurden immer schnell unterbunden. Nach drei Wertungen waren die Punkte auf sieben Fahrer verteilt. Mit 7 Zählern führte der spätere Sieger Nils Thiesen (Berlin). Der Göttinger Frieder Uflacker übernahm vor der Schlusswertung die Führung. Durch die 10 Punkte im Finale gewann dennoch Nils Thiesen deutlich.
22 Jahre lag der Radsport in der Arena verantwortlich in den Händen von Jürgen Kramer (Hannover). Für die Zukunft übernimmt Michael Kreutzburg, Radsport-Abteilungsleiter des Magdeburger Sportvereins von 1990, diese Aufgabe. „Als neuer Veranstaltungspartner trat die Radsportabteilung des Magdeburger Sportvereins von 1990 in der Arena perfekt auf. Obwohl als Veranstalter vor Ort noch unerfahren, ist das 22. Rad-Kriterium organisatorisch sehr gut verlaufen“, freute sich Kramer, der aus Altersgründen den Chefsessel so langsam übergeben möchte.
„Ohne Jürgen Kramer hätte es weder ein eigenes Radrennteam gegeben noch das jährliche Radkriterium auf dem Bördekurs. Die Motorsport Arena Oschersleben dankt Jürgen für seine unermüdliche Arbeit und sein Engagement für den Radsport auf Deutschlands nördlichster Rennstrecke“, sagte Arena-Geschäftsführer Ralph Bohnhorst.
Ergebnisse 22. Radkriterium
Elite-Amateure (73 Kilometer)
- Parick Reißig, RSV Speiche (30 Punkte)
- Fabian Schuppert, RSC Wunstorf (19 Punkte)
- Vitus Obermann, RSV Dortmund Nord (12 Punkte)
Zeit des Siegers: 1:35,24 Stunde
Senioren 2/3 (49 Kilometer)
- Marius Hofmann, RSV Venusberg (13 Punkte)
- Harry Kühnelt, Team Ur-Krostitzer (10 Punkte)
- Danny Götze, Team Ur-Krostitzer (10 Punkte)
Zeit des Siegers: 1:07,06 Stunde
Senioren 4 (49 Kilometer)
- Uwe Hecht, Leipzig (5 Punkte)
- Jürgen Bomball, Leipzig (3 Punkte)
- Hans-Peter Grünig, RSC Wernigerode (2 Punkte)
Amateure (61 Kilometer)
- Nils Thiesen, NRVG Luisenstadt Berlin (19 Punkte)
- Uwe Hartmann, Dresdener SC (12 Punkte)
- Frieder Uflacker, Tuspo Weende Göttingen (10 Punkte)
Zeit des Siegers: 1:23,50 Stunde
Die Ergebnisse des 3. Velofondo 24-Stunden-Rennens sind einsehbar unter https://www.motorsportarena.com/…
Die Motorsport Arena Oschersleben in Sachsen-Anhalt wurde 1997 als dritte permanente Rennstrecke Deutschlands eröffnet. Im Jahre 2005 erfolgte die Umfirmierung (von damals Motopark) auf den bis heute gültigen, charakteristischen Namen Motorsport Arena. Diese neue Bezeichnung zeugt von der Besonderheit der Strecke – alle Zuschauerbereiche sind sechs bis acht Meter oberhalb des Streckenniveaus, wodurch die Zuschauer von vielen Plätzen über 70 % der Strecke überblicken können. Mit jährlich mindestens 400.000 Besuchern an über 270 Betriebstagen bietet die multifunktionale Anlage mit eigenem 4-Sterne-Hotel, Offroad-Gelände und Fahrsicherheitszentrum sowie einer weltmeisterschaftstauglichen Outdoor-Kartbahn alles rund um den Motorsport – und mehr. Großkonzerte, fahraktive Events, Tagungen, Produktpräsentationen, an der Rennstrecke in der Magdeburger Börde gibt es immer etwas zu entdecken.
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