„Die Herausforderungen, vor denen unsere Unternehmen stehen, sind immens. Tariferhöhungen wären derzeit Gift für den Bestand von Arbeitsplätzen“, so Nora Schmidt-Kesseler, Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverband Nordostchemie.
Sie reagierte damit auf die Forderungen der Chemie-Gewerkschaft IG BCE nach einem „spürbaren Plus“ beim Entgelt, zusätzlichen finanziellen Leistungen sowie mehr Zeitsouveränität.
Für Schmidt-Kesseler passen die Forderungen und der Zeitpunkt nicht zusammen: „Unsere exportorientierte Branche ist von den weltwirtschaftlichen Problemen betroffen. Deshalb dürfen die Arbeitskosten nicht weiter steigen.“ Die Unternehmen benötigen erhebliche finanzielle Ressourcen für Investitionen, um die Standorte und Arbeitsplätze zukunftsfähig zu machen. Da müsse klar sein: „In der Rezession und bei völliger Unklarheit über die weitere Entwicklung ist kein Spielraum für ein Lohnplus.“
Forderungen nach mehr Freizeit gehen außerdem in Zeiten des Fachkräftemangels in die falsche Richtung. Schmidt-Kesseler: „Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Ostdeutschland hat mit dem Tarifabschluss zur Flexibilisierung der Arbeitszeit – Potsdamer Modell – und dem Tarifvertrag zur lebensphasengerechten Arbeitszeitgestaltung – LephA-TV – bereits tarifliche Regelungen, die Arbeitnehmern Freiräume für Familienzeiten, Pflegezeiten oder Qualifizierung bieten sowie flexibles Arbeiten in unterschiedlichsten Zeitmodellen ermöglichen.“
Am 15. Oktober 2019 verhandelt der Arbeitgeberverband Nordostchemie auf regionaler Ebene das erste Mal mit der Chemie-Gewerkschaft über deren Forderungspaket.
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