Hinter dem Vorhaben, welches durch die Hochschule Kaiserslautern koordiniert wird, steht einer von zwei erfolgreichen Anträgen der aktuellen Förderrunde des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministeriums. „Neuroprotektive Substanzen – NeurodegX“ ist der Name des Kollegs, in dem Promovierende der drei Hochschulen sich gemeinsam der Isolierung, Charakterisierung und Testung von potenziell neuen Wirkstoffen zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson widmen.
Insgesamt acht Promovierende werden von der Förderung profitieren – vier von ihnen an der Hochschule Kaiserslautern und jeweils zwei weitere an der TU Kaiserslautern und an der JGU Mainz. Neben der eigentlichen wissenschaftlichen Arbeit erhalten sie im Kolleg ein individuelles Mentoring und die Gelegenheit sich in unterschiedlichen Veranstaltungen technologisch und thematisch weiterbilden zu können. In regelmäßigen Abständen werden die Promovierenden die Fortschritte ihrer Arbeit innerhalb des Kollegs vorstellen und diskutieren.
Die Hochschule Kaiserslautern ist schon seit vielen Jahren sehr aktiv, was die Betreuung Kooperativer Promotionen betrifft – und hier insbesondere der Forschungsschwerpunkt „Integrierte Miniaturisierte Systeme“, dem auch die Initiatoren des Forschungskollegs angehören. So sind in diesem Schwerpunkt in den letzten Jahren mehr als zehn Kooperative Promotionen zu Themen wie Testung von Wirkstoffen, Charakterisierung von Stammzellen oder Entwicklung und Modifizierung von Mikrosystemen realisiert worden.
Steht für die Betreuung einer Promotion an einer (Fach)-Hochschule bzw. Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) normalerweise die Suche einer Universität an, die bereit ist, die Dissertation gemeinsam zu betreuen, so steht hier durch den gemeinsamen Antrag von vorneherein fest, wer die Kooperationspartner sind. „Damit ist die universitäre Betreuung von Anfang an gesichert“, freut sich Prof. Dr. med. Karl-Herbert Schäfer, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Hochschule Kaiserslautern, der eine der Promotionen für die Hochschule betreut und den Antrag initiiert hat. „Das Forschungskolleg ist eine besondere Chance die besondere Qualität der wissenschaftlichen Zusammenarbeit unter den verschiedenen Hochschultypen sichtbar zu machen. Dies könnte für die Zukunft die Einbindung der HAWs in größere Forschungsverbünde erleichtern. Überzeugung durch Leistung ist ein guter Türöffner“, ist seine Hoffnung für die Zukunft.
Das rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerium hatte 2018 die neue Förderlinie „Forschungskollegs Rheinland-Pfalz“ eingerichtet. Die Forschungskollegs werden von jeweils mindestens zwei Professorinnen oder Professoren, einer oder mehrerer Fachhochschulen und Universitäten getragen. Das Ministerium bezuschusst die Forschungskollegs pro Verbund mit jährlich bis zu 250.000 Euro und erwartet ein Engagement der Hochschulen in gleicher Höhe. Das bedeutet, die beteiligten Hochschulen übernehmen jeweils hälftig die Kosten für die eigenen Promovierenden. Die Hochschule Kaiserslautern ist somit an der Förderung von vier Promovierenden beteiligt. Die Förderung ist auf drei Jahre angelegt.
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