Wer sich auf illegale Weise bereichert, muss seine Spuren über den Finanzfluss verwischen. Das illegal erworbene Vermögen muss also "gewaschen" werden. So gehört Geldwäsche zu einer der Haupttätigkeiten des organisierten Verbrechens. Die Kriminellen benutzen dazu unterschiedliche, höchst einfallsreiche Methoden. Eine dieser Maschen bedient sich der Identitäten unbescholtener und meist ahnungsloser Bürger. ARAG Experten erklären, was hinter dem sogenannten Money Muling steckt und wie Sie sich schützen können.

Was ist Money Muling?

Money Muling kommt aus dem Englischen und setzt sich aus Money für Geld und Muling (mule, dt. Esel) etwa für „zum Esel machen“ zusammen. Ein durchaus zutreffender Begriff, denn allzu arglose Zeitgenossen machen für die Kriminellen nicht nur die Drecksarbeit; sie setzen sich darüber hinaus auch noch der Gefahr aus, selbst bestraft zu werden.

Doch wie gehen die Übeltäter vor? Meist beginnt es mit einer harmlosen Kontaktaufnahme per Mail. Die Opfer werden um einen Gefallen gebeten; oft wird ihnen auch ein lukrativer Job angeboten. Voraussetzung ist nur der Besitz eines eigenen Kontos.

Dann werden auf das Konto höhere Geldbeträge überwiesen, die das Opfer auf ein drittes Konto weiterleitet. Zur Belohnung für den Coup winkt oft eine kleine Provision. Ob die jemals gezahlt wird, ist fraglich. Bei einer anderen Variante wird das Opfer gebeten, bei einer bestimmten Bank ein Konto zu eröffnen. Oft geben sich dabei die Kriminellen als Bankmitarbeiter aus. Zweck der Übung ist angeblich ein Sicherheits-Check für die Bank. Nach ein paar Runden Geldwäsche ändern die Betrüger dann die Bank-Zugangsdaten und plündern anschließend bequem das Konto.

Auch Opfern droht Strafe

Strafen drohen nicht nur den Betrügern, sondern den Opfern! Wer Kriminellen bei der Geldwäsche hilft, ist in den Augen der Kriminalpolizei kein Opfer, sondern Mittäter und muss mit einer Geldstrafe rechnen. Sogar, wenn das Opfer seine Auftraggeber – die Betrüger – später selbst anzeigt. Wer erst im Verlauf einer polizeilichen Untersuchung ermittelt wird, dem droht nach Auskunft der ARAG Experten im schlimmsten Fall sogar eine Haftstrafe.

Fazit

Bleiben Sie misstrauisch. Erhalten Sie von vermeintlich offizieller Stelle wie etwa einer Bank eine Aufforderung, mit Ihrem Konto als Zwischenstation auszuhelfen, werden Sie hellhörig. Erkundigen Sie sich, ob die Kontaktaufnahme wirklich von der angegebenen Institution kommt. Im Zweifel zögern Sie nicht, sofort Anzeige zu erstatten und den Zugang zu Ihrem Konto zu kappen!

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