Das Wintersemester hat begonnen. Studiengebühren gibt es in Deutschland zum Glück nicht mehr. Trotzdem kostet ein Studium Geld. Laut ZDF werden 86 Prozent aller Studierenden von Ihren Eltern finanziell unterstützt. Aber was können die Studierenden tun, wenn das Geld vorne und hinten nicht reicht? ARAG Experten haben da ein paar Ideen.

BAföG – das Bundesausbildungsförderungsgesetz
Der Höchstsatz für den staatlichen Zuschuss liegt derzeit bei 853 Euro im Monat. Die Förderungshöchstdauer richtet sich grundsätzlich nach der Regelstudienzeit für den jeweiligen Studiengang. Bei einer Regelstudienzeit von zehn Semestern etwa können so in einem Studentenleben 51.180 Euro an BAföG-Leistungen zusammenkommen. Die tatsächlich ausgezahlte Höhe hängt u. a. vom Einkommen der Eltern oder des Ehegatten und vom angesparten Vermögen und Einkommen des Studenten ab. Bafög wird zur Hälfte als zinsloses Darlehen gezahlt. Die andere Hälfte ist ein Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss.

Studienkredit
Viele Studenten kommen mit dem BAföG nicht über die Runden, sodass sie zusätzlich einen Studienkredit aufnehmen müssen. Anders als bei gewöhnlichen Krediten bekommt man das für Lebenshaltung und Studiengebühren gedachte Geld nicht auf einmal, sondern monatlich ausgezahlt. Angebote gibt es bundesweit bei Großbanken sowie lokal begrenzt bei Sparkassen und Volks- oder Raiffeisenbanken. Der gängigste Anbieter ist jedoch die KFW-Bank. Der maximale Kreditrahmen für Studenten liegt dort bei 650 Euro pro Monat. Klingt doch ganz gut. Ein Studienkredit muss allerdings vollständig zurückgezahlt werden. Hinzu kommen Zinsen, die je länger man die Rückzahlung herauszögert auch immer höher werden. Wer kurz vor dem Examen steht, sollte sich daher auch über Überbrückungs-, Zwischen- und Abschlussfinanzierungskredite informieren. Diese Darlehen des Bundesverwaltungsamtes, der Studentenwerke sowie der E. W. Kuhlmann-Stiftung dienen dazu, am Ende eines Studiums – in der Prüfungsphase – finanzielle Unterstützung zu gewähren. Sie zeichnen sich durch besonders günstige Zinssätze aus und sind teilweise sogar zinsfrei.

Stipendium
61 Prozent aller Studierenden haben laut ZDF einen Nebenjob. Das schafft zusätzliche Erfahrungen und kann unter Umständen ein Praktikum ersetzen. Doch oft verlängert sich die Gesamtstudienzeit, da die Studis sich möglicherweise weniger auf das Studium konzentrieren können. Um sich ganz dem Studium zu widmen, bieten zahlreiche Stiftungen und Organisationen Stipendien an. In Deutschland gibt es schätzungsweise über 2.000 Stiftungen, die Stipendien an Schüler, Studierende oder Doktoranden vergeben. Entgegen der landläufigen Meinung werden mit einem Stipendium nicht nur hochbegabte und bedürftige Studenten gefördert. Je nach Ziel und Ausrichtung der Stiftung werden Studenten mit Migrationshintergrund, mit alternativen Bildungswegen oder mit Kindern gefördert. Es gibt auch Stipendien für bestimmte Studienfächer oder Fakultäten: Die Stipendien der Veith-Berghoff-Stiftung unterstützen beispielsweise Studierende der Schiffs- und Meerestechnik; die Emil-Freiherr-Marschalk-von-Ostheim’sche Stiftung vergibt Stipendien für Studierende aus Ober-, Mittel-, und Unterfranken sowie aus dem Gebiet der ehemaligen Grafschaft Henneberg. Es ist also für fast jeden etwas dabei. Das passende Stipendium können Studierende auf www.mystipendium.de  finden, einer Homepage der „Initiative für transparente Studienförderung“. Die Förderhöhe variiert stark zwischen den Stiftungen. Sie reicht von einer Einmalzahlung von wenigen hundert Euro bis zur monatlichen Zahlung von 1.500 Euro; bei Doktoranden fallen die Fördersummen oftmals weit höher aus. Die Bewerbung für ein Stipendium kann sich also lohnen – in jedem Semester und jedem Studiengang.

Bildungsfonds: Studium als Wertanlage
Bildungsfonds-Konzepte sind noch eine sehr junge Variante der Studienfinanzierung. Anleger kaufen Anteile am Fonds. Aus den Mitteln werden ausgewählte Studenten gefördert. Nach Abschluss des Studiums zahlen diese für einen bestimmten Zeitraum einen bestimmten Prozentsatz des Einkommens zurück. Damit werden laut ARAG Experten die Anleger bezahlt und dann wieder neue Studenten unterstützt.

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