Finanzstruktur der Siebenten-Tags-Adventisten
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten erhebt keine Kirchensteuer. Sie unterhält ihre Pastoren, Institutionen und Aufgaben durch den biblischen „Zehnten“ sowie weitere freiwillige Gaben. Adventistische Kirchenmitglieder überweisen zehn Prozent ihres Einkommens, den Zehnten, an die Ortsgemeinde. Die Ortsgemeinde schickt den Zehnten zur regionalen Kirchenleitung (Vereinigung), bei der ein Großteil der Zehntengelder bleibt, um ihre Aufgaben, Gehälter der Mitarbeitenden, Missionsprojekte und soziale Leistungen für Pensionierte sowie Beiträge an theologische Ausbildungsstätten zu begleichen. Der Rest der Zehntengelder wird an die überregionale (Union/Verband) sowie an die teilkontinentale Kirchenleitung (Division) weitergeleitet. Die teilkontinentale Kirchenleitung (Division) leitet von ihren Zehnteneinnahmen im Moment zwei, im Jahr 2030 drei Prozent an die Weltkirchenleitung für deren Aufgaben und Betrieb weiter. Diese Erhöhung der Beiträge an die Weltkirchenleitung für zwölf der dreizehn Kirchenregionen sei nicht unumstritten gewesen, berichtet Adventist Review AR, die nordamerikanische Kirchenzeitschrift.
Finanzbericht 2018 der Weltkirchenleitung
Die Finanzlage der adventistischen Weltkirchenleitung sei trotz weltweiter Unsicherheiten im Bereich des Erwarteten, sagte Juan Prestol-Puesán, Finanzchef der Kirche, bei der Präsentation des Finanzberichts 2018. Er danke „in erster Linie“ Gott für seine Segnungen, so Prestol. Die Zehnteneinnahmen der Kirche seien 2018 weltweit um 3,6 Prozent oder knapp 90 Millionen US-Dollar (81 Mio. Euro) auf 2,47 Milliarden US-Dollar (2,2 Mrd. Euro) gestiegen – davon stammten allein 56 Millionen US-Dollar (50,3 Mio. Euro) von den nordamerikanischen Adventisten.
Er erwarte per Ende 2019 ein ausgeglichenes Ergebnis, sofern keine großen zusätzlichen Schwankungen bei den Schlüsselwährungen auftreten und die Haushaltsdisziplin bei den Ausgaben und Mittelzuweisungen an Kirchenregionen beibehalten werde, sagte der Finanzchef bezüglich der aktuellen Finanzlage. Die Ausgaben der Weltkirchenleitung für ihren Betrieb seien zwar um 1,6 Millionen US-Dollar (1,4 Mio. Euro) gestiegen, lägen aber immer noch unterhalb der durch die Arbeitsrichtlinien (Working Policy) für ihren Betrieb bewilligten zwei Prozent der Weltzehnteneinnahmen.
Die Liquiditätssituation sei gut. Das Nettovermögen der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) sei bis zum 30. September 2019 um 1,2 Millionen US-Dollar (1,07 Mio. Euro) gestiegen, was auf Kapitalerträge zurückzuführen sei. Prestol-Puesán schloss den Finanzbericht mit einem Dank an Gott und für die „Großzügigkeit der Mitglieder“.
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