- Auftragseingang auf vergleichbarer Basis erhöht sich in den ersten neun Monaten um 8,8 Prozent auf 413,4 Mio. Euro
- Organisches Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis um 7,7 Prozent auf rund 355 Mio. Euro
- EBIT auf vergleichbarer Basis und vor Sondereinflüssen steigt um 43,0 Prozent auf 22,6 Mio. Euro
- EBIT-Marge auf vergleichbarer Basis und vor Sondereinflüssen bei 6,3 Prozent (Vorjahr: 4,8 Prozent)
- Refinanzierung von 151,5 Mio. Euro abgeschlossen
- Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt
Der Vorstand der Schaltbau Holding AG [ISIN: DE000A2NBTL2] hat heute seine Ergebnisse für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2019 und die ersten neun Monate veröffentlicht und die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt.
"Im dritten Quartal haben wir neben unserem sehr stabilen und stetig wachsenden Kerngeschäft Rail in den Segmenten Mobile Verkehrstechnik und Komponenten jeweils auch von unserer hervorragenden Marktposition in den dynamisch wachsenden jungen Märkten New Energy, New Mobility und Industry profitiert", sagt CEO Dr. Albrecht Köhler. "Auf Basis dieser Entwicklung werden wir unsere Marktanteile durch organisches Wachstum zügig weiter ausbauen."
Der Umsatz der Schaltbau-Gruppe stieg im dritten Quartal 2019 auf vergleichbarer Basis (ohne die desinvestierten Unternehmenseinheiten Pintsch Bubenzer, Sepsa und Alte) um 8,1 Prozent auf 121,4 Mio. Euro. Damit war das abgelaufene Quartal das bisher umsatzstärkste im laufenden Geschäftsjahr. Bei einem Auftragseingang von 137,0 Mio. Euro verbesserte sich die Book-to-Bill-Ratio auf vergleichbarer Basis im dritten Quartal ebenfalls deutlich auf 1,13 (Vorjahr: 0,92).
Der Konzernumsatz auf vergleichbarer Basis stieg in den ersten neun Monaten organisch um 7,7 Prozent auf 354,6 Mio. Euro (Vorjahr: 329,3 Mio. Euro). Bei einem Auftragseingang auf vergleichbarer Basis im laufenden Jahr von 413,4 Mio. Euro ergibt sich eine Book-to-Bill-Ratio von 1,17 (Vorjahr: 1,15). Der Auftragsbestand auf vergleichbarer Basis stieg damit zum Ende des dritten Quartals um 18,9 Prozent deutlich auf 508,0 Mio. Euro (Vorjahr: 427,3 Mio. Euro). Die Materialkosten erhöhten sich auf vergleichbarer Basis um 6,7 Prozent auf 189,3 Mio. Euro und die Personalkosten erhöhten sich ebenfalls um 6,7 Prozent auf 120,3 Mio. Euro. Die Abschreibungen sanken auf 11,3 Mio. Euro (Vorjahr: 12,8 Mio. Euro), während sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Wesentlichen restrukturierungsbedingt auf 40,6 Mio. Euro erhöhten (Vorjahr: 35,7 Mio. Euro). Das für die Guidance der Gesellschaft relevante Konzern-EBIT auf vergleichbarer Basis und vor Sondereinflüssen stieg damit auf 22,6 Mio. Euro (Vorjahr: 15,8 Mio. Euro). Diese Ergebnisverbesserung ist insbesondere auf eine höhere operative Profitabilität in den Segmenten Mobile Verkehrstechnik und Stationäre Verkehrstechnik zurückzuführen. Die Konzern-EBIT-Marge auf vergleichbarer Basis und vor Sondereinflüssen stieg in den ersten neun Monaten damit auf 6,3 Prozent (Vorjahr: 4,8 Prozent). Die Sondereinflüsse in Höhe von insgesamt 7,7 Mio. Euro betreffen im Wesentlichen Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 8,0 Mio. Euro. Das ausgewiesene Konzern-EBIT lag bei 14,9 Mio. Euro (Vorjahr: -1,5 Mio. Euro), was bei einem ausgewiesenen Konzernumsatz von 376,4 Mio. Euro (Vorjahr: 376,1 Mio. Euro) einer EBIT-Marge von 3,9 Prozent entspricht (Vorjahr: -0,4 Prozent).
Das Eigenkapital blieb mit 94,4 Mio. Euro nahezu unverändert (31. Dezember 2018: 93,8 Mio. Euro). Die Nettofinanzverbindlichkeiten stiegen im Wesentlichen infolge eines höheren Vorratsvermögens im Zusammenhang mit dem Anlauf diverser neuer Projekte sowie der Reduzierung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 6,9 Prozent auf 107,0 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 100,1 Mio. Euro).
Der positive Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit ist im Wesentlichen auf das gestiegene Konzern-EBIT und die Einführung eines Factoring-Programms zurückzuführen. Der freie Cashflow war in den ersten neun Monaten mit -1,6 Mio. Euro aufgrund höherer Investitionen noch leicht negativ, während im Vorjahr die Erlöse aus dem Verkauf von Pintsch Bubenzer beitrugen (Vorjahr: 8,5 Mio. Euro).
Die Refinanzierung von 109 Mio. Euro im Rahmen einer neuen Konsortialfinanzierung ist erfolgreich abgeschlossen worden. Die Finanzierung hat eine Laufzeit von drei Jahren mit zwei Verlängerungsoptionen von jeweils einem Jahr. Diese Konsortialfinanzierung bildet den wesentlichen Baustein der umfassenden Refinanzierung der Schaltbau-Gruppe. Ergänzt um das Factoring-Programm in Höhe von 29 Mio. Euro und um mindestens noch für drei Jahre fortgeführte Schuldscheindarlehen in Höhe von 13,5 Mio. Euro beträgt die neue Gesamt-Fremdfinanzierung nunmehr 151,5 Mio. Euro.
„Unsere Anstrengungen im Rahmen der im Juli abgeschlossenen Restrukturierung haben im dritten Quartal bereits erste positive Akzente bei der Profitabilität gesetzt. Auf diesem Pfad werden wir weiter an der Optimierung der Bilanzpositionen arbeiten“, kommentiert CFO Thomas Dippold. „Nach Abschluss der ersten neun Monate sind wir sehr zuversichtlich, unsere Ergebnisziele für das Gesamtjahr am oberen Rand des prognostizierten Korridors zu erreichen.“
Entwicklung in den Segmenten
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres profitierte die Schaltbau-Gruppe vor allem von Volumensteigerungen in den Segmenten Mobile Verkehrstechnik und Komponenten und einer über alle Segmente positiven Entwicklung der operativen Profitabilität auf vergleichbarer Basis.
Das Segment Mobile Verkehrstechnik wird durch den Bode-Teilkonzern sowie die SBRS repräsentiert. Bode ist einer der führenden Anbieter von innovativen Tür- und Zustiegssystemen für Busse, Bahnen, Nutz- und Elektrofahrzeuge weltweit und die Nr. 1 in Europa. Die SBRS konzentriert sich neben der Gesamt- und Teilmodernisierung von Zügen inklusive Service insbesondere auf leistungsfähige Ladeinfrastruktursysteme für Elektrofahrzeuge wie z.B. E-Busse. Der Auftragseingang in diesem Segment stieg auf vergleichbarer Basis in den ersten neun Monaten um 15,1 Prozent überproportional auf 235,6 Mio. Euro (Vorjahr: 204,8 Mio. Euro). Der Segmentumsatz mit Dritten auf vergleichbarer Basis erhöhte sich um 5,0 Prozent auf 191,4 Mio. Euro (Vorjahr: 182,2 Mio. Euro), wobei die Produktionsausfälle im Mai aufgrund des Hochwassers bzw. der Schadensbeseitigung im Werk Kassel noch nicht vollständig aufgeholt werden konnten. Das Segment-EBIT auf vergleichbarer Basis und vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 120,1 Prozent auf 8,8 Mio. Euro (Vorjahr: 4,0 Mio. Euro) insbesondere aufgrund von Produktivitätsverbesserungen sowie direkten und indirekten Einsparungen beim Materialaufwand. Die Sondereinflüsse in diesem Segment betreffen die infolge der Desinvestition von Sepsa gebildete Rückstellung für drohende Inanspruchnahmen von Bürgschaften in Höhe von 6,5 Mio. Euro. Das ausgewiesene Segment-EBIT erhöhte sich um 18,2 Mio. Euro auf 2,2 Mio. Euro (Vorjahr: -16,0 Mio. Euro).
Das Segment Stationäre Verkehrstechnik wird von der Pintsch, einem führenden Anbieter von Infrastrukturtechnik repräsentiert. Als Spezialist im Bereich Leit- und Sicherungstechnik ist Pintsch ein wichtiger Markttreiber in der Digitalisierung der Bahninfrastruktur. Der Auftragseingang in diesem Segment auf vergleichbarer Basis ging in den ersten neun Monaten im Rahmen der Erwartungen um 12,8 Prozent auf 52,4 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 60,1 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf einen einmaligen Großauftrag für eine Zugbildungsanlage im Vorjahr sowie auf Verzögerungen bei der Vergabe von Bahnübergangsprojekten in Deutschland im laufenden Jahr zurückzuführen. Der Segmentumsatz mit Dritten auf vergleichbarer Basis stieg dagegen überproportional um 28,5 Prozent auf 46,0 Mio. Euro (Vorjahr: 35,8 Mio. Euro). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Verkauf von Bahnsteigtüren nach Brasilien, Effekte aus einer kundenseitigen Projektverschiebung aus dem Vorjahr sowie die Faktura von Nachträgen zurückzuführen. Das Segment-EBIT auf vergleichbarer Basis und vor Sondereinflüssen verbesserte sich auf 2,7 Mio. Euro (Vorjahr: – 5,1 Mio. Euro), was insbesondere durch das gestiegene Umsatzvolumen, einen verbesserten Projekt-Mix sowie laufende Maßnahmen zur Kostensenkung verursacht ist.
Im Segment Komponenten, welches durch die Schaltbau GmbH repräsentiert wird, werden langlebige und zuverlässige elektromechanische Komponenten und kundenspezifische Lösungen entwickelt und gefertigt, die den besonders hohen Sicherheitsansprüchen im Bahnverkehr und in der Industrie genügen. Mit einem um 9,1 Prozent gestiegenen Auftragseingang in den ersten neun Monaten von 125,4 Mio. Euro (Vorjahr: 114,9) zeigt sich die dynamische Geschäftsentwicklung auch in diesem Segment. Der Segmentumsatz mit Dritten stieg um 5,2 Prozent auf 117,2 Mio. Euro (Vorjahr: 111,4 Mio. Euro). Damit stieg auch die Book-to-bill Ratio auf 1,07 (Vorjahr: 1,03). Die Entwicklung wurde von der Breite des Produktportfolios getragen, wobei sich die Zukunftsmärkte New Mobility und New Energy besonders gut entwickelten. Das Segment-EBIT ging leicht auf 21,1 Mio. Euro (Vorjahr: 22,4 Mio. Euro) zurück, was sich durch strukturelle Maßnahmen zur Absicherung des zukünftigen Wachstums insbesondere im ersten Halbjahr erklärt.
Prognose bestätigt
Nach planmäßigem Geschäftsverlauf des dritten Quartals bestätigt der Vorstand der Gesellschaft seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Die Schaltbau-Gruppe geht weiterhin von einer im Vergleich zum Vorjahr positiven Geschäftsentwicklung bei weiteren Kosteneinsparungen aus, welche größtenteils auf die bereits eingeleiteten Maßnahmen und kontinuierliche Prozessverbesserungen im Konzern zurückzuführen sind. Damit erwartet die Schaltbau-Gruppe für das Geschäftsjahr 2019 ohne die desinvestierten Unternehmen Sepsa und Alte (auf vergleichbarer Basis) einen Umsatz in Höhe von 480 bis 500 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von etwa 5 bis 6 Prozent.
Die im Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutsche Börse AG in Frankfurt a.M. notierte Schaltbau Holding AG (ISIN: DE000A2NBTL2) gehört mit einem Jahresumsatz von etwa 500 Mio. EUR und mit etwa 3.000 Mitarbeitern zu den international führenden Anbietern von Komponenten und Systemen für die Verkehrstechnik und die Investitionsgüterindustrie. Die Unternehmen der Schaltbau-Gruppe mit den Kernmarken Schaltbau, Bode, Pintsch und SBRS entwickeln hochwertige Technik und kundenspezifische Lösungen für Schienenfahrzeuge, Bahninfrastruktur, Straßenfahrzeuge und weitere industrielle Anwendungen.
Mehr Informationen zur Schaltbau Gruppe finden Sie unter: https://schaltbaugroup.com/de/
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