Zölle – das ökonomische Umfeld für die Handwerksbetriebe in den vier Landkreisen Karlsruhe, Rastatt, Calw, dem Enzkreis sowie den drei Städten Karlsruhe, Pforzheim, Baden-Baden war schon einmal weniger komplex. „Die Betriebe zeigen sich davon weitgehend unbeeindruckt“ – so Präsident Joachim Wohlfeil bei seinem Bericht in der 85. Vollversammlung der Handwerkskammer Karlsruhe.

Er konnte den Repräsentanten des Handwerks – 28 Arbeitgeber- und 14 Arbeitnehmervertreter – in seinen Ausführungen von mehreren positiven Entwicklungen berichten. Die Konjunktur im Handwerk ist nach wie vor gut, die in einigen Gewerken fehlenden Fachkräfte, bremsen die Dynamik der Wirtschaft. Hauptgeschäftsführer Gerd Lutz konnte diese Aussagen in seinem Bericht unterstreichen. Die Geschäftslage des Handwerks 2019 zeigte in allen drei Berichtsquartalen für dieses Jahr sehr gute und gute Werte an und auch beim Ausblick für das letzte Quartal 2019 gingen nur 6,2% der Betriebe von einer Verschlechterung der Geschäftslage aus.

Positiv, so Kammerpräsident Joachim Wohlfeil, sei auch die aktuelle Entwicklung in Bezug auf die Wiedereinführung der Meisterpflicht in 12 zulassungsfreien Handwerken. Nachdem im Rahmen der Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2004 die Meistervoraussetzung in 43 Handwerksberufen für eine Selbständigkeit entfallen ist, hat die Bundesregierung nun die Absicht, die Meisterpflicht in 12 Handwerksberufen wieder einzuführen. Wohlfeil sieht in der Entscheidung eine Stärkung des Meisterbriefes und der Anerkennung des Handwerks für Qualität und Kompetenz.

Und auch die im Rahmen des Klimaschutzpaketes vorgesehene steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung begrüßte Wohlfeil. Für das Bau- und Ausbauhandwerk rechnet er hier perspektivisch mit weiteren Aufträgen. Umsätzen, die den Betrieben erlauben, personelle Kapazitäten aufzubauen und die Inlandsnachfrage zu stärken.

Hauptgeschäftsführer Lutz konnte von 2.515 neu eingetragenen Lehrverhältnissen berichten. Er ist zuversichtlich, die Zahl des Vorjahres wieder zu erreichen und unterstrich, dass gerade die Aktivitäten im Rahmen der Berufsorientierung für junge Menschen wichtige Aufgaben der Kammer sind, um Jugendliche für eine gewerblich-technische Ausbildung zu gewinnen.

Lutz konnte darüber hinaus von über 19.200 Betrieben informieren, die Ende Oktober in die Handwerksrolle eingetragen waren. Im Rahmen der Gewerbeförderung können diese Unternehmen auf zahlreiche – in der Regel kostenfreie – Dienstleistungen der Kammer zugreifen. Beispielhaft nannte er die Rechts-, Personal- oder Technologieberatung.

Die 85. Vollversammlung stand unter einem ganz besonderen Vorzeichen. Im Sommer 2019 waren – nach 5 Jahren – Neuwahlen für das Parlament des Handwerks angestanden. Für 8 der 28 Arbeitgeber- und 14 Arbeitnehmervertreter hieß es nun, da sie sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatten, Abschied aus dem Selbstverwaltungsgremium des Handwerks zu nehmen. Kammerpräsident Joachim Wohlfeil dankte allen für das langjährige Engagement. An der Spitze stand das Vorstandsmitglied Rolf Meinzer, der 25 Jahre im Ehrenamt der Handwerkskammer Karlsruhe tätig war.

In der sich anschließenden 14. konstituierenden und 86. Vollversammlung stand die Wahl des Präsidiums, des Vorstands sowie der Ausschüsse und Gremien der Handwerkskammer Karlsruhe im Mittelpunkt. Inhaltlich ging es um den Wirtschaftsplan 2020, ein weiterer Schwerpunkt war das Strategiepapier der Handwerkskammer Karlsruhe für den Neubau der Bildungsakademie.

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