Da die Hochschule (HS) Kaiserslautern im laufenden Jahr gleich drei wichtige Jubiläen feiern darf, hat sie 2019 zum „Jubeljahr“ ausgerufen: Der erste Grund zum Jubeln ist die Eröffnung des Hochschulstandorts in Kaiserslautern vor 60 Jahren. Die damals noch „Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen“ nahm zum Wintersemester 1959 in Kaiserslautern den Lehrbetrieb auf. Für das nächste Jubiläum steht der Studienort Pirmasens, der 1989 – also vor 30 Jahren – gegründet wurde. Und schließlich darf sich der Campus Zweibrücken mit seiner eine 25jährige Erfolgsgeschichte in die Reihe der Jubilare einreihen.

In Kaiserslautern, wo die Ingenieurausbildung eine lange Tradition hat, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, wurde nach einer Unterbrechung durch den 2. Weltkrieg 1959 in neuen Gebäuden in der Morlautererstraße der Lehrbetrieb wiederaufgenommen. Zehn Jahre später folgte die Vereinigung der „Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen“ mit der Kreisbaugewerkschule zur „Staatlichen Ingenieurschule für Bau- und Maschinenwesen. Ebenfalls 1969 wurden die ersten Erweiterungsbauten mit einem fünfstöckigen Lehrgebäude und zwei weiteren Laborgebäuden eingeweiht. 1971 kamen mit der Gründung der Fachhochschule Rheinland-Pfalz, zu deren Abteilung Kaiserslautern die Ingenieurschule konvertierte, noch die Staatliche Ingenieurschule für Textiltechnik Lambrecht und die Werkkunstschule Kaiserslautern hinzu.

Die Studierendenzahlen stiegen rasant und auch die Räumlichkeiten in der Morlautererstraße wurden zu eng. Hatte man den Studienbetrieb mit rund 50 Studierenden aufgenommen, zählte die Fachhochschule 1975 bereits 1000 Studierende, zehn Jahre später waren es 2000 und aktuell verteilen sich mehr als 6300 Studierende auf die drei Studienorte, davon 2900 in Kaiserslautern.

Nach der Insolvenz der Kammgarnspinnerei 1981 wurden die Fabrikgebäude frei und bereits 1982 erfolgte der Einzug der Fachbereiche Innenarchitektur und Textiltechnik in einen Teil der Gebäude der Kammgarnspinnerei. 1990 folgten die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen. 2016 schließlich wurden die beiden Kaiserslauterer Standorte auf dem Gelände der ehemaligen Kammgarnspinnerei vereinigt. Hier hat das Land mit groß angelegten Neu- und Umbauten in einen innerstädtischen Campus investiert, der nicht nur für Studierende und Mitarbeitende der Hochschule attraktiv ist, sondern in der Achse zwischen Innenstadt und Gartenschau das gesamte Stadtbild aufwertet.

Die Konversionsprojekte in Pirmasens und Zweibrücken, bei denen ehemals militärische Anlagen der zivilen Nutzung als Hochschul-Standorte zugeführt wurden, haben sich ebenfalls zur Erfolgsgeschichte entwickelt. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass nach dem Abzug der US-Armee und dem starken Einbruch der Schuhindustrie, wieder Arbeitsplätze geschaffen werden konnten und sich in Nachbarschaft der Hochschulstandorte Unternehmen angesiedelt haben.

Wie die beiden anderen Jubiläen, ist der 60te Geburtstag ein willkommener Anlass für die Hochschule, die Geschichte und die Erfolge der Vergangenheit zu feiern, aber auch die Ziele, Pläne und Vorhaben der Zukunft zu bekräftigen. Den Auftakt zum Jubeljahr machte der Campus Pirmasens mit einer Feier im Rahmen des diesjährigen Offenen Campus am 6. April. Die Standorte Kaiserslautern und Zweibrücken begehen das Dreifach-Jubiläum mit einer Feier mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die am 14. November zeitversetzt an den beiden Orten stattfinden wird: Gestartet wird mit einer zweistündigen Matinee am Campus Zweibrücken, an die sich von 14 bis 16 Uhr die Soiree am Campus Kammgarn in Kaiserslautern anschließen wird.

Das Programm an den beiden Studienorten beleuchtet und würdigt die Historie der drei Hochschulstandorte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken, wobei Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt in seiner Festrede auch die Jubiläums-Festschrift präsentieren wird. In ihr kommen die Mitglieder der Hochschule in vielfältiger Form zu Wort. Für die Stadt wird Bürgermeisterin Beate Kimmel ein Grußwort sprechen und auch Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf wird per Video-Botschaft involviert sein. Aufgelockert wird das Programm des Festaktes durch multimediale Einspielungen, wie dem mit Bordmitteln produzierten „Jubeljahre-Film“.

Da sich der Erfolg einer Hochschule am besten an ihren Absolventinnen und Absolventen ablesen lässt, die sie in die Arbeitswelt entlässt und die dort mit ihrem Wirken auch einen Fußabdruck der Hochschule hinterlassen, hat die Hochschule im Jubeljahr zum ALUMNI-Award aufgerufen. Nahezu 80 Absolventinnen und Absolventen aus 60 Jahren Hochschulgeschichte haben sich mit einem Steckbrief beworben und stellen sich auf der Homepage zur Wahl. Vom Berufseinsteiger bis zum Ruheständler, vom Projektingenieur bis zur Firmengründerin spiegelt sich hier eine große Bandbreite an Berufsbiografien, die sicher auch aktuellen Studierenden und Studieninteressierten spannende Einblicke in die Vielfalt der Möglichkeiten geben kann, die ein Studium an der Hochschule Kaiserslautern eröffnet. Im Rahmen der Feier wird Hochschulpräsident Schmidt das Voting für den Award eröffnen. Außerdem wird er einige der allerersten Absolventen begrüßen, die vor 60 Jahren ihr Studium begonnen haben.

Der 2. Teil des Festaktes „Alle Jubeljahre 2019“ am Campus Kaiserslautern findet am Donnerstag, den 14. November von 14 bis 16 Uhr in der Aula im Gebäude A statt.    

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