Besserer Schutz von Prototypen und Fahrzeugen in der Entwicklung – dieses Ziel verfolgt die Automobilindustrie mit dem 2017 eigens geschaffenen Prüflabel TISAX (Trusted Information Security Assessment Exchange). Der Grund: Die existierende Norm für Informationssicherheit ISO 27001 ist für die Automobilbranche kaum praktikabel, da sie unter anderem keine Richtlinien zum Prototypenschutz beinhaltet. „Große Automobilhersteller hatten in den vergangenen Jahren vermehrt Schwierigkeiten, weil Fotos von noch unveröffentlichten Fahrzeugen an die Öffentlichkeit gelangten. Deshalb spielen Informationssicherheit und Prototypenschutz entlang der Supply Chain eine immer größere Rolle“, erklärt Benjamin Herzog, Senior Security Consulting bei TÜV Rheinland.

Vermehrter Beratungsbedarf

Seit der Einführung von TISAX erwarten immer mehr Autobauer von ihren Zulieferern und Dienstleistern, die sensible Daten verarbeiten, ein TISAX-Label. Betroffene Unternehmen – vor allem branchenfremde Dienstleister – stellt TISAX allerdings vor Herausforderungen. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass Firmen mitunter nicht wissen, ob TISAX sie betrifft und wenn ja, welche Anforderungen sie erfüllen müssen. TÜV Rheinland bietet daher Audits an, die den Prüfbedarf klären und die Vorbereitung erleichtern“, so Herzog. Ausgehend von einem 10-köpfigen Auditoren-Team in Deutschland werden aufgrund der hohen Nachfrage nun auch Experten in China und Nordamerika ausgebildet. Durch die steigende Zahl an Auditoren kann TÜV Rheinland weltweit innerhalb von zwei bis drei statt der üblichen sechs Monate TISAX Prüfungen durchführen.

Verschiedene Sicherheitslabel

Grundlage jeder TISAX-Prüfung ist ein Anforderungskatalog zur Informationssicherheit. Dieses Basis-Label kann Dienstleister für Medienerstellung oder Call-Center betreffen. Zulieferer, die zudem mit Konstruktionsdaten und Prototyp-Teilen arbeiten, müssen darüber hinaus Maßnahmen zum Prototypenschutz erfüllen. Beispielsweise die Verschlüsselung betrieblicher Server. TISAX-Label müssen alle drei Jahre durch eine erneute Prüfung aktualisiert werden.

 Über Digital Transformation & Cybersecurity bei TÜV Rheinland

Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Geschäftsbereich Digital Transformation & Cybersecurity von TÜV Rheinland Unternehmen aus zahlreichen Branchen sowie Behörden und öffentliche Einrichtungen dabei, innovative Technologien sicher zu nutzen. Fast 1.000 Berater weltweit kombinieren ihr Fachwissen in digitaler Transformation und Cybersecurity mit ihrem Branchen-Know-how. Sie bieten innovative Lösungen für die digitale Transformation bei intelligenten Daten, kritischen Infrastrukturen und vernetzten Anlagen. Die Kombination von Sicherheit und Datenschutz in einer Welt vernetzter Systeme und Geräte ist das Ziel. Um dies zu erreichen, führen die Fachleute unter anderem Cybersecurity-Tests von industriellen Anlagen sowie Prüfungen im Bereich Datenschutz im Internet der Dinge (IoT) und innerhalb von Cloud-Infrastrukturen durch. Dazu verfügt TÜV Rheinland über ein weltweites Netzwerk von mehr als einhundert Laboratorien, in denen Hersteller alle Tests von der Produktsicherheit über Cybersicherheit bis hin zum Datenschutz durchführen können.

Über TÜV Rheinland

TÜV Rheinland ist ein weltweit führender unabhängiger Prüfdienstleister mit fast 150 Jahren Tradition. Im Konzern arbeiten über 20.000 Menschen rund um den Globus. Sie erwirtschaften einen Jahresumsatz von 2 Milliarden Euro. Die unabhängigen Fachleute stehen für Qualität und Sicherheit von Mensch, Technik und Umwelt in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen. TÜV Rheinland prüft technische Anlagen, Produkte und Dienstleistungen, begleitet Projekte, Prozesse und Informationssicherheit für Unternehmen. Die Experten trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und Branchen. Dazu verfügt TÜV Rheinland über ein globales Netz anerkannter Labore, Prüfstellen und Ausbildungszentren. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com

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