Wer hat das Telefon erfunden? Der Amerikaner Graham Bell oder der Deutsche Philipp Reis?  Jetzt erscheint die erste große Monografie zum Erfinder des Telefons. Das Buch kommt zu einer eindeutigen Antwort: Philipp Reis war es. Der Historiker und Bestseller-Autor Wolfram Weimer erzählt minutiös die tragische Geschichte eines Tüftler-Genies aus Hessen, dem bis heute der Ruhm für seine Erfindung versagt bleibt. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier präsentiert die Neuerscheinung in Wiesbaden.

„Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.“ So lautet der erste Satz, der jemals über ein Telefon gesprochen worden ist. Am 26. Oktober 1861 führte Philipp Reis seine Erfindung den Mitgliedern des Physikalischen Vereins vor. Der Apparat bestand aus einer Geige, einer Stricknadel und der Blase eines Hasen. Obwohl die Konstruktion funktionierte, beachteten die namhaften Wissenschaftler der Zeit die Erfindung nicht. Stattdessen erntete Graham Bell wenige Jahre später den Ruhm. In den USA gab es bereits ein Patentrecht, in Deutschland noch nicht. In dem reich illustrierten Buch „Der vergessene Erfinder – wie Philipp Reis das Telefon erfand“ rekonstruiert der Historiker und Verleger Wolfram Weimer das Leben eines Genies, gibt tiefe Einblicke in dessen bewegtes wie bewegendes Leben und erzählt die tatsächliche Erfindungsgeschichte des Telefons. Das Buch erscheint im CH. Goetz Verlag. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier präsentiert die Neuerscheinung am Mittwoch, 27. November, im Presseclub Wiesbaden.

Reis wurde 1834 im hessischen Gelnhausen geboren. Schon in frühen Jahren zeigte er großes naturwissenschaftliches Interesse. Doch ein Studium an der Universität blieb ihm verwehrt, stattdessen wurde er Kaufmann. Erst später übte Reis den Job als Mathematik- und Physiklehrer aus. Der Nachbau einer Ohrmuschel für seine Schüler regte Reis zu seiner bedeutendsten Erfindung, dem Telefon, an. „Als ich noch Lehrling im Farbengeschäft war, hörte ich einmal eine Vorlesung eines Professors über die Arbeitsweise der Stimme und des menschlichen Gehörs. Und seitdem habe ich die Idee, ob man nicht einen Apparat bauen kann, mit dem man die menschliche Stimme auf weite Entfernungen hörbar machen kann“, kommentierte Reis seine Erfindung damals. Über zehn Jahre arbeitete er an dieser Idee bis er sie 1861 vorstellen konnte – Ruhm und Reichtum blieben ihm aber verwehrt.

Mit gerade mal 40 Jahren starb Philipp Reis an den Folgen von Tuberkulose. Zwei Jahre nach seinem Tod brachte Graham Bell ein fertig entwickeltes Telefon auf den Markt. Wolfram Weimer (u.a. Gründer Magazins „Cicero“ und früherer Chefredakteur von „Focus“ und der Tageszeitungen „Die Welt“ und „Berliner Morgenpost“) will „einem Mann, dem es das Leben schwer gemacht hat, den verdienten Respekt und die Sichtbarkeit“ zurückgeben, denn: „Der Erfinder des Telefons heißt nicht Graham Bell, er heißt Philipp Reis.“ Weimer zählt zu den profiliertesten Publizisten und Kommentatoren des Zeitgeschehens. Er ist Verleger großer Publikumsmedien wie „The European“, „WirtschaftsKurier“ und „BÖRSE am Sonntag“. Einem breiteren Publikum ist Weimer durch zahlreiche Buchpublikationen sowie seine Fernsehauftritte bekannt.

Wolfram Weimer, Der vergessene Erfinder, Hardcover 146 Seiten, CH. GOETZ-VERLAG,  ISBN: 978-3-947140-04-6, Preis: 20 Eur

 

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