Die Räder rollen wie von selbst auf dem ebenen Weg dahin. Der ruhige Fluss glitzert in der Sonne. Eine abwechslungsreiche Landschaft zieht vorbei: Sattgrüne Flussauen, sonnige Wacholderheiden, lichte Wälder und schroffe Felstürme wechseln sich ab, hin und wieder grüßt eine stolze Burg von der Anhöhe. Der stetige Rhythmus der Bewegung und die frische Luft machen den Kopf frei. Unterwegs auf dem Altmühltal-Radweg spüren Radler bald, wie der Alltag hinter ihnen zurückbleibt. Insgesamt 166 Kilometer unbeschwerter Radelspaß liegen vor ihnen, wenn sie der Paradestrecke von Gunzenhausen bis Kelheim quer durch den Naturpark Altmühltal folgen.

Mit seinem fast steigungsfreie Verlauf am Flussufer, fernab des Straßenverkehrs, ist der Altmühltal-Radweg ideal für entspannte Touren. Dass die Route bei Familien und Genussradlern so beliebt ist, liegt aber auch an den vielen Einkehrmöglichkeiten und den spannenden Zwischenstopps an der Strecke. So lässt sich die Radtour perfekt mit einem Ausflug an den Badesee, einer Entdeckungsreise in die Geschichte oder einer Kanutour auf der Altmühl verbinden. Schon der Startpunkt Gunzenhausen bietet ganz unterschiedliche Freizeit- und Kulturerlebnisse. Der Altmühlsee lockt mit seinen Liegewiesen, das Markgrafenstädtchen lädt zum Bummel durch historische Gassen ein und dann gibt es auch noch ein UNESCO-Weltkulturerbe zu entdecken: Gunzenhausen liegt als einzige Stadt in Bayern direkt auf dem Verlauf des Obergermanisch-Rätischen Limes. Spuren dieser einstigen Grenze des römischen Imperiums entdecken Radler auf dem Altmühltal-Radweg immer wieder; unter anderem führt die Tour sie in die Nähe das teilrekonstruierten Kastells Vetoniana bei Pfünz sowie des Limesturms und des Römer und Bajuwaren Museums in Kipfenberg.

Doch zunächst führt die Tour am Flussufer in die Kurstadt Treuchtlingen, wo die frisch sanierte Altmühltherme zu einer erholsamen Pause einlädt. Den Schleifen der Altmühl folgend gelangt man in das Städtchen Pappenheim, über dem als Wahrzeichen eine trutzige Burg thront. An den Talhängen wechseln sich nun die typischen Wacholderheiden, auf denen einzelne Wacholderbüsche wie Säulen aufragen, mit zerklüfteten Felstürmen ab. Diese entstanden als Riffe im urzeitlichen Jurameer und wurden später von urzeitlichen Flüssen in teils bizarre Formen geschliffen. Aus der Jurazeit stammen auch die faszinierenden Fossilien, für die der Naturpark Altmühltal bekannt ist. Einige spektakuläre Funde – darunter gleich drei Exemplare des „Urvogels“ Archaeopteryx – sind im Bürgermeister-Müller-Museum in Solnhofen, das direkt am Altmühltal-Radweg liegt, ausgestellt. Besonders beeindrucken die Felsformation „Zwölf Apostel“ und der Burgsteinfelsen bei Dollnstein, bevor die prächtigen Bauten der Universitätsstadt Eichstätt in die Barockzeit entführen. In einer ehemaligen Klosterkirche mit eindrucksvollen Deckenfresken ist das Informationszentrum Naturpark Altmühltal untergebracht. Ein Besuch lohnt sich – nicht nur, weil man hier alle Infos rund um den Urlaub bekommt, sondern auch, weil die interaktive Ausstellung auf kurzweilige Art viel Wissenswertes über die Natur und Kultur rechts und links des Radwegs vermittelt.

Naturhöhepunkte liegen bei der Weiterfahrt auf der Strecke: Auf der „Gungoldinger Wacholderheide“ hinter Walting und der „Arnsberger Leite“ bei Kipfenberg zeigt die typische Landschaft der Gegend ihren ganzen romantischen Charme. Bald nach Kinding liegt der erfrischendste Zwischenstopp der Tour am Weg: der Badesee an der Kratzmühle. Von hier ist es nicht mehr weit bis ins gastfreundliche Städtchen Beilngries. 
Kurz vor Dietfurt mündet die Altmühl bei Töging in den Main-Donau-Kanal. Von nun an sind die Radler am Ufer dieser europäischen Wasserstraße unterwegs. Das Städtchen Dietfurt – bekannt für seinen „Chinesenfasching“ – ist Startpunkt einer Reise in die Vergangenheit: Mit dem Erlebnisdorf Alcmona wartet hier die erste von 18 Stationen des Archäologieparks Altmühltal. Direkt am Altmühltal-Radweg lassen sie zwischen Dietfurt und Kelheim mit Rekonstruktionen und Hörtexten die Vor- und Frühgeschichte lebendig werden.

Zeugen der Geschichte sind auch die Burgen auf den Anhöhen: Schloss Eggersberg mit seinem markanten Stufengiebel, das heute ein Hotel beherbergt, die Rosenburg über der Drei-Burgen-Stadt Riedenburg, die Ritterburg Prunn und die Burgruine Randeck über Essing beflügeln die Fantasie. Wer eine Pause vom Radeln braucht, kann den Tourabschnitt von Riedenburg bis Kelheim auch an Bord eines Ausflugsschiffes zurücklegen. Die Räder fahren gratis mit. Unterwegs genießt man zum Beispiel das Panorama in Essing, wo sich die historischen Häuser des Ortes an die steil aufragende Felswand schmiegen, oder den Blick auf die Befreiungshalle, die wie ein antiker Tempel über der Stadt Kelheim thront. In Kelheim endet die Tour. Als krönender Abschluss bietet sich die Fahrt per Schiff oder Boot durch den spektakulären Donaudurchbruch „Weltenburger Enge“ an: Hier strömt die Donau zwischen bis zu 70 Meter hohen Felswänden hindurch. Anschließend gehen die Schiffe am Kloster Weltenburg mit seiner traditionsreichen Brauerei und dem schönen Klosterbiergarten vor Anker.

Ein neues Serviceheft macht den Radlern die Tourplanung am Altmühltal-Radweg jetzt besonders leicht. Der handliche Tourbegleiter ist unter anderem in den Infozentren Naturpark Altmühltal erhältlich und kann über die Naturpark-Website kostenlos bestellt oder direkt heruntergeladen werden. Er enthält nicht nur eine Streckenbeschreibung mit Karten und viele Tipps für spannende Zwischenstopps, sondern auch die Adressen von fahrradfreundlichen Gastgebern an der Strecke sowie Hinweise zu Anreise und Fahrradtransport. Auch einige Angebote von Reiseveranstaltern und Tourist-Informationen werden vorgestellt: Wer eines der Arrangements mit Unterkunft und eventuell auch Gepäcktransport bucht, genießt die Tour besonders entspannt.

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Telefon 08421/9876-0, info@naturpark-altmuehltal.de, www.altmuehltal-radweg.de

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