Die regionale Wirtschaft kritisiert die ersten Ergebnisse des Test-Versuchs City-Ring, da die Zählungen der Stadt Bonn mit Blick auf den erweiterten City-Ring nicht aussagekräftig seien. „Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen“, sagen city-marketing bonn e.V., Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg e.V., Einzelhandelsverband Bonn·Rhein-Sieg·Euskirchen e.V. und die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg. Verglichen werden müsste der Zustand des „alten City-Rings“ mit den neu geschaffenen Verkehrsführungen. Hingegen fand die Zählung der Stadt Bonn im Oktober 2018 bei gesperrter Maximilianstraße statt. Somit sei ein Vergleich nicht möglich. „Wir fordern deshalb, den City-Ring am 1. April 2020 wieder in den alten Zustand zurückzubauen. Das bedeutet, die Verkehrsführung in der Stockenstraße, der Franziskanerstraße und der Rathausgasse wieder zurückzunehmen. Das gilt auch für die Verkehrsführung über die Nassestraße und die Lennéstraße Hingegen kann die Verkehrsführung auf der Kaiserstraße sowie der Fahrradwege bestehen bleiben“. Dann sollten während der Folgezeit entsprechende Zählungen durchgeführt werden, die dann einen Vergleich ermöglichen, der mit Blick auf das Gros der Maßnahmen aussagekräftiger ist.
Die unterzeichnenden Verbände befürchten substanzielle Frequenz- und Umsatzrückgänge in vielen Einzelhandelsbetrieben sowie in der Gastronomie. Für den motorisierten Individualverkehr sei es schwieriger geworden, die Bonner Innenstadt zu erreichen, weil die ursprüngliche Funktion des City-Rings nicht mehr gewährleistet ist. Immerhin führt der ehemalige Ring um eine der größten zusammenhängenden Fußgängerzonen in Deutschland. Ein Parkhaus reiht sich an das andere, so dass der Besucher eine Vielzahl an Möglichkeiten hatte. Um den Erfolg oder Misserfolg des Experiments nun wirklich beurteilen zu können muss der alte Zustand – soweit möglich – wiederhergestellt und gezählt werden.