• Umsatzvolumen 2019 über alle untersuchten A- und B-Märkte stabil bis leicht steigend (plus 2,8 %)
• Heterogenes Bild beim Blick in die einzelnen Märkte, in sechs Städten sinkt das Vermarktungsvolumen um bis zu 22 %
• Der Büroleerstand in den A-Städten erreicht zum Jahreswechsel mit 2,6 % den niedrigsten Stand seit Anfang der 1990er Jahre
• Spitzenmieten steigen weiter auf breiter Front
• Rekordfertigstellungsvolumen von fast 1,5 Mio. qm 2019
• Absehbares Fertigstellungsvolumen wird 2020 in den A-Städten um 43 %, in den B-Städten um 17 % zunehmen
Die Büromärkte der dreizehn von der gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. analysierten Städte entwickelten sich im Jahresverlauf 2019 insgesamt stabil. Über alle Märkte (A- und B-Märkte) stieg das Vermarktungsvolumen um 2,8 % gegenüber dem Vorjahr und lag zum Jahresende bei rund 4,5 Mio. qm.
Verglichen mit dem mittleren Flächenumsatz der Jahre 2015 bis 2019 (4,3 Mio. qm) ist das Jahr 2019 überdurchschnittlich gut verlaufen. Zu diesem Ergebnis kommt die Kompetenzgruppe Immobilienmarkt-Research der gif auf Basis der von ihren Mitgliedern moderierten Abstim-mungsrunden mit den jeweils marktführenden Immobilienberatern.
Beim genauen Blick in die Märkte zeigen sich teils deutliche Unterschiede in der Entwicklung. In einzelnen Städten gingen die Flächenumsätze 2019 sogar deutlich zurück: In sechs der drei-zehn untersuchten Städte wurden geringere Büroflächenumsätze als im Vorjahr registriert.
Getragen wurde das Wachstum von den Städten Berlin, Stuttgart und Düsseldorf. Die Bundes-hauptstadt ging sogar knapp über die Marke von 1 Mio. qm Flächenumsatz. In allen anderen A-Städten wurden die Vorjahreswerte verfehlt und Umsatzrückgänge zwischen 5,0 % (in Köln) und 21,3 % (in München) verzeichnet. Der Gesamtumsatz in den sieben A-Städten lag bei rund 3,8 Mio. qm (plus 2,6 %).
In den untersuchten B-Städten war das Bild 2019 ebenfalls uneinheitlich: Während in Hannover ein weiteres überdurchschnittlich umsatzstarkes Jahr mit einem Rekordumsatz von fast 200.000 qm verzeichnet wurde, ging der Flächenumsatz in Bonn um rund 21 % zurück und pendelt sich mit 109.000 qm auf dem Niveau der Vorjahre ein. In Leipzig stiegen die Umsätze leicht auf 149.000 qm. Bei den Städten der Metropolregion Rhein-Neckar sticht Mannheim her-vor, wo sich der Flächenumsatz fast verdoppelte (69.000 qm). In der Summe steigerten sich die Büroflächenumsätze in den von der gif untersuchten B-Märkten 2019 um 4,1 % auf rund 617.000 qm.
Trotz des gemischten Bildes bei den Umsätzen, konnte im neunten Jahr in Folge in allen A-Städten ein Leerstandsrückgang registriert werden. Mittlerweile stehen dort im Durchschnitt nur noch 2,6 % der Büroflächen leer, 2018 waren es noch 2,9 %. Die Leerstandsquoten gingen im Jahresvergleich zwischen 0,2 Prozentpunkten im Münchener Stadtgebiet und 0,8 Prozent-punkten in Düsseldorf zurück und liegen jetzt zwischen 1,3 % in Berlin und 6,6 % in Frankfurt. In den untersuchten B-Städten ist das Bild bei den Leerständen uneinheitlicher. Im Durch-schnitt liegt die Leerstandsquote in diesen Märkten aber auch nur noch bei 3,4 %.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2019 das Volumen der fertiggestellten Büroflächen an den drei-zehn Standorten insgesamt deutlich um 42 % auf knapp 1,5 Mio. qm. Für 2020 wird die Fertig-stellung von weiteren 2 Mio. qm Bürofläche prognostiziert. Diese deutliche Zunahme ist von den Teilnehmern an den gif-Runden so auch schon Ende letzten Jahres vorausgesehen worden. Es ist möglich, dass das seit nunmehr fast zehn Jahren zu beobachtende Missverhältnis zwi-schen starkem Nachfragewachstum auf der einen und nur geringem Angebotswachstum auf der anderen Seite langsam beginnt, sich aufzulösen.
Mit Blick auf die Mieten ist das allerdings noch nicht zu erkennen. Vor dem Hintergrund der an-haltend hohen Nachfrage und teilweise extrem niedriger Leerstände sind die Spitzenmieten in allen A-Städten 2019 im Durchschnitt der Standorte um 7,8 % gestiegen. Die Stadt mit dem höchsten Mietpreiswachstum war 2019 Berlin, wo die Büro-Spitzenmiete um 13,7 % zulegte. In den B-Städten stiegen die Spitzenmieten im Schnitt der Standorte um 8,5 %. Am stärksten war dabei das Mietpreiswachstum mit 15,9 % in Bonn. In den von der gif analysierten Städten sind 2019 auch die Durchschnittsmieten teils deutlich gestiegen – in den A-Städten im Mittel um 10,9 %, in den B-Standorten um 5,6 %.
An der gif-Büromarkterhebung für das Jahr 2019 haben an den dreizehn Standorten unter der neutralen Leitung der gif-Moderatoren rund 50 Unternehmen und Institutionen mit rund 100 Vertretern der Branche mitgewirkt. Unser Dank gilt den folgenden Unternehmen (in alphabeti-scher Reihenfolge):
Aengevelt Immobilien, AEW, Angermann, Anteon, Art-Invest, Aurelis Real Estate Service, Avison Young, blackolive advisors, BNP Paribas Real Estate, bulwiengesa AG, Büro Bornschein, Büro Fahnenstich, Capitell Grundbesitz, CBRE, Colliers, Comforta GmbH, Cushman & Wakefield, Deka-Bank, Delta Domizil, DENGLER ImmobilienConsulting, DIC Onsite, DIRINGER & SCHEIDEL Wohn- und Gewerbebau, Dr. Lübke & Kelber, Ellwanger & Geiger, Engel & Völkers Commercial, FIH Fürst Immobilien, Greif & Contzen, Grossmann & Berger, hanova, Henschel Immobilien, imovo, JLL, Knight Frank, Metropolregion Rhein-Neckar, NAI apollo, Oliver und Holger Domscheit GbR, R.D. Limbach Immobilien KG, RENUM Immobilienvertrieb, RheinReal, RICH Immobilien, Savills, Sparkasse Hannover Gewerbeimmobilienvermittlung, Sparkassen Immobilien Heidelberg, Stadt Heidelberg, Stadt Mannheim, STRABAG Real Estate GmbH, Strategpro Real Estate GmbH, VeInEn Immobilien, Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Ludwigshafen a. Rh., Wirtschaftsförderung Stadt Bonn, Wirtschaftsförderung Stadt Düsseldorf, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Region Hannover.
Die detaillierten Werte der Büromarkterhebung können kostenlos im gif-Onlineshop unter www.gif-ev.de abgerufen werden.
Die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V. wurde am 15. Oktober 1993 gegründet und hat heute rund 1.300 Mitglieder. Der gemeinnützige Verein strebt die Zusammenführung von Theorie und Praxis an und trägt zur Klärung wichtiger immobilienwirtschaftlicher Fragestellungen sowie zur Verbesserung der Markttransparenz bei.
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