Die Produktion steigt, die Kosten sinken, so das Fazit des kanadischen Silberproduzenten Endeavour Silver Corp. (ISIN: CA29258Y1034 / TSX: EDR). Wie man den Ausführungen im Rahmen der präsentierten Finanzergebnisse für das letzte Quartal sowie das Gesamtjahr 2019, das am 31. Dezember 2019 zu Ende ging, entnehmen konnte, sieht sich das Unternehmen nach schwierigen Jahren und umfassenden Betriebsänderungen wieder in Spur und schaut positiv in die Zukunft.

„Obwohl 2019 operativ die größte Herausforderung in unserer 15-jährigen Geschichte war, konnten wir einige Erfolge verzeichnen“, sagte der CEO von Endeavour, Bradford Cooke. Man hätte die kommerzielle Produktion in der neuen Mine ‚El Compas‘, auf den Weg gebracht und Optimierungsarbeiten auf den Minen ‚Guanaceví‘, und ‚Bolañitos‘ durchgeführt und die endgültigen Regierungsgenehmigungen zur Erschließung von ‚Terronera‘ erhalten. Zudem hätte man eine Reihe positiver Explorationsbohrergebnisse von ‚Guanaceví‘, ‚Bolañitos‘ und ‚Parral‘, präsentieren können, fasste der CEO von Endeavour, Bradford Cooke zusammen.

Zudem rief Cooke noch einmal in Erinnerung, dass die finanzielle Leistung des Unternehmens im vergangenen Jahr durch erhebliche betriebliche Probleme und höhere Kosten in jedem seiner Bergwerke negativ beeinflusst wurde. Er unterstrich aber auch, dass man in Q2 und Q3 umfassende Änderungen der Bergbaubetriebe vorgenommen habe, und bereits jetzt ersichtlich sei, dass sich die Produktion auf ‚Guanaceví‘ gesteigert hätte, in Kombination mit niedrigeren Produktionskosten. Deshalb erwarte sein Unternehmen für das laufende Jahr eine höhere Produktion und unternehmensweit niedrigere Kosten.

Endeavour Silver in Zahlen

Im vergangenen Jahr sanken die Einnahmen um 19 % auf 121,7 Mio. USD, während im Jahr 2018 noch 150,5 Mio. USD eingenommen wurden. Als Ursache dafür wird ein rund 27 %iger Produktionsrückgang, gegenüber dem Vorjahr, angeführt. Dem entgegengesteuert wurde mit diversen Maßnahmen, einschließlich der Schließung des Minenbetriebs der schwachen ‚El Cubo‘-Mine, die sich zuletzt nur noch als Verlustbringer erwies und auf der auch keine neuen Reserven gefunden wurden. Zugute kam Endeavour Silver allerdings die höheren erzielten Metallpreise.

Infolge der geringeren Produktion gingen der operative Cashflow, der betriebliche Cashflow und das EBITDA im Vergleich zu 2018 zurück. Dieses betrug für das Gesamtjahr 2019 minus 11,1 Mio. USD. Im vierten Quartal fuhr man einen Nettoverlust von 17,9 Mio. USD (0,13 USD pro Aktie) ein, der in einem Nettoverlust von 48,1 Mio. USD (0,36 USD pro Aktie) für das Gesamtjahr 2019 resultierte (Vorjahresverlust: 12,4 Mio. USD).

Der Cashflow des vierten Quartals aus dem operativen Geschäft vor Veränderungen des Betriebskapitals ergab ein Defizit von 7,9 Mio. USD und der operative Cashflow für das gesamte Jahr ein Minus von 8,9 Mio. USD. Ohne die Abschreibung von 31,5 Mio. USD (2018: 38,4 Mio. USD), die aktienbasierte Vergütung in Höhe von 0,2 Mio. USD (2018: 0,1 Mio. USD Rückgewinnung) und die Abschreibung des Bestandes in Höhe von 0,6 Mio. USD (2018: 2,0 Mio. USD) lag der Cashflow aus dem Minenbetrieb vor Steuern im Jahr 2019 bei insgesamt 14,9 Mio. USD, gegenüber 43,9 Mio. USD im Jahr 2018.

Die Bruttoeinnahmen im vierten Quartal beliefen sich auf 34,6 Mio. USD aus dem Verkauf von insgesamt 939.511 Unzen Silber und 9.578 Unzen Gold beziehungsweise 1,7 Mio. Unzen Silberäquivalent (AgÄq). Im Gesamtjahr 2019 verkaufte Endeavour Silver 4.054.652 Unzen Silber und 39.151 Unzen Gold zum durchschnittlichen Preis von 16,29 USD pro Unze Silber und 1.422,- USD pro Unze Gold, verglichen mit Verkäufen von 5.461.197 Unzen Silber und 51.318 Unzen Gold zu realisierten Preisen von 15,65 bzw. 1.267,- USD pro Unze im Jahr 2018. Die Jahresproduktion 2019 lag bei 4.018.735 Unzen Silber und 38.907 Unzen Gold für 7,1 Mio. Unzen AgÄq unter Verwendung eines Silber-Gold-Verhältnisses von 80:1.

Die Betriebskosten im vierten Quartal lagen bei 13,63 USD pro Unze Silber und für das Gesamtjahr bei 12,85 USD pro Unze Silber. Die Gesamtförderkosten (‚AISC‘) für das vierte Quartal betrugen 23,20 USD. Die gegenüber dem Jahr 2018 um 37 % gestiegenen Gesamtförderkosten sind den höheren allgemeinen- und administrativen Kosten sowie bedeutenden Neuinvestitionen auf der ‚Bolañitos‘-Mine geschuldet. Einsparungen vorgenommen hat Endeavour bei den Explorations- und Investitionsausgaben auf ‚El Cubo‘.

Die direkten Produktionskosten pro Tonne sind im Jahr 2019 gegenüber 2018 um 28 % gestiegen. Für das am 31. Dezember 2019 endende Jahr betrugen die direkten Produktionskosten 110,09 USD pro Tonne. Die konsolidierten Produktionskosten stiegen vor allem aufgrund der operativen Herausforderungen in den Minen ‚Guanaceví‘ und ‚Bolañitos‘ und der Produktionseinstellung der ‚El Cubo‘-Mine. Bei einer unternehmensweiten Überprüfung der Bergbaubetriebe am Ende des ersten Quartals 2019 wurden mehrere Mängel in der Betriebsleistung an den einzelnen Minenstandorten festgestellt. Infolgedessen leitete man auf ‚Guanaceví‘ im zweiten Quartal 2019 und in ‚Bolañitos‘ und ‚El Compas‘ im dritten Quartal 2019 mehrere Abhilfemaßnahmen ein, darunter personelle Änderungen, Veränderungen bei den Auftragnehmern und der Betriebsleitung.

Die Ziele der Abhilfemaßnahmen bestanden darin, die Betriebskosten zu senken, um auch bei niedrigen Edelmetallpreisen freien Cashflow zu erwirtschaften. Die Unternehmensleitung stellte bereits fest, dass die ergriffenen Maßnahmen bereits im 4. Quartal 2019 schon anfangen sich auf die Betriebsleistung der Minen auszuwirken. Voll entfalten werden sich die Maßnahmen voraussichtlich ab diesem Jahr.

Endeavour Silvers Barguthaben belief sich auf 23,4 Mio. USD. Die Betriebskapitalposition lag bei 38,4 Mio. USD. Die einzigen Darlehensverbindlichkeiten sind Ausrüstungsdarlehen in Höhe von 8,9 Mio. USD zur Modernisierung der Mobilflotte.

Schlussendlich betrug der Minenbetriebsverlust 17,4 Mio. USD, gegenüber einem Gewinn von 3,5 Mio. USD im Jahr 2018. Die laufenden Einkommenssteuerausgaben gingen auf 2,7 Mio. USD (2018: 4,5 Mio. USD) zurück, während eine latente Einkommenssteuerausgabe von 1,3 Mio. USD aufgrund einer erhöhten Wertberichtigung auf Verlustvorträge verbucht wurde.

Positiv auf künftige Ergebnisse sollte sich die Tatsache auswirken, dass die ‚El Compas‘-Mine seine kommerzielle Produktion erreicht hat. Der Minenbetrieb arbeitet zielgerichtet, und das Management kann sich nun voll und ganz auf die Senkung der Kosten konzentrieren. Auch ‚Guanaceví‘ zeigte eine operative Verbesserung: Die Betriebskosten gingen zurück und die Produktivität stieg stetig von Quartal zu Quartal bei steigender Produktionsleistung. Im vierten Quartal erreichte die Mine wieder positive Betriebsergebnisse und einen ausgeglichenen freien Cashflow. Für Endeavours zukünftige größte und ‚Game Changer‘-Mine ‚Terronera‘ erhielt man von der Regierung auch die letzten Genehmigungen, so dass man wirtschaftliche Studien weiter vorantreiben kann.

Alles in allem hat Endeavour Silver viel geleistet und sollte deutlich gestärkt in die Zukunft gehen. Es ist derzeit davon auszugehen, dass die diesjährigen Ergebnisse schon deutlich besser ausfallen werden. Wenn dann noch ‚Terronera‘ in Produktion geht, wird Endeavour Silver in die nächste Liga aufsteigen!

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