Zum Welttag des Hörens am 3. März fordert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) den Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Menschen mit Hörbehinderung und Demenz. „Aktuell gibt es bundesweit zu wenige Einrichtungen, die die besonderen Bedürf­nisse von gehörlosen und schwerhörigen Menschen mit einer Demenzerkrankung berücksichtigen“, erklärt Sabine Jansen, die Geschäftsführerin der DAlzG. Für Arztbesuche, Beratungsgespräche oder Therapien werden Gebärdendolmetscher benötigt. Zusätzlich fehlt es an Entlastungsangeboten für Angehörige wie Tages- oder Kurzzeitpflege, die auf gehörlose Menschen mit einer Demenzerkrankung spezialisiert sind.

Diagnoseverfahren für Menschen mit Hörbehinderung anpassen

Schwerhörigkeit kann dazu führen, dass Betroffene Gesprächen nicht mehr richtig folgen, Fragen nicht adäquat beantworten können und sich zunehmend zurückziehen. Wenn eine Schwer­hörigkeit nicht erkannt wird, führt dies unter Umständen vorschnell zur Annahme, dass eine Demenz vorliegt. Hier ist eine sorgfältige Diagnostik besonders wichtig. Die gängigen Diagnoseverfahren setzen allerdings ein gutes Hörverständnis voraus und müssten daher angepasst werden.

Für Menschen, die von Geburt an gehörlos sind, wird derzeit an der Universität zu Köln ein Demenztest entwickelt. Er sollte möglichst bald bundesweit verfügbar gemacht werden.

Informationsblatt zum Thema

Die DAlzG hat das Informationsblatt 21 zum Thema „Gehörlose und schwerhörige Menschen mit Demenz“ herausgegeben, das zum kostenlosen Download auf der Internetseite verfügbar ist: www.deutsche-alzheimer.de > Unser Service > Informationsblätter (Downloads)

Ausgabe 1/2020 des Alzheimer Info zu Thema

Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Alzheimer Info ist das Thema „Demenz und Hören“. Die Ausgabe erscheint am 13. März und ist als Einzelexemplar für 3 Euro oder im Abonnement für 12 Euro im Shop der DAlzG erhältlich.

Hintergrund

In Deutschland leben heute etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenz­erkrankten wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Über Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz.
Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

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