Coronavirus bei uns vor der Haustüre? Nein, das kann nicht sein: Coronavirus gab es für uns bislang doch nur in der Tagesschau! Doch jetzt ist die Angst vor dem COVID-19 endgültig auch bei uns angekommen. Für uns Mitteleuropäer eine außergewöhnliche Situation, viele sind stark verunsichert und beunruhigt. Doch wenn uns, trotz unseres professionellen Gesundheitssystems, derart die Panik ergreift – wie geht ein armes, krisengeschütteltes Land wie Liberia mit der Gefahr einer Pandemie um?

Petra Windisch de Lates, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke, hat in den letzten Jahren einige Hilfsprojekte in Liberia realisiert, unter anderem während der Ebola-Krise. Im Rahmen ihrer Projektbesuche konnte sie sich Ende Februar persönlich ein Bild vor Ort machen. Sie ist sich sicher: „Die Ausbreitung des Coronavirus wäre bei den medizinischen Voraussetzungen in Liberia noch viel dramatischer, als wir es bei uns momentan vor der Haustür erleben.“

In Afrika sind die Voraussetzungen ganz andere: Das Gesundheitssystem ist leider auf einem nicht vergleichbaren, tieferen Niveau. Die Virus Situation ist den Menschen dort aber bekannt: Liberia hat zwei Jahre unter der Ebola Krise gelitten. Ca. 30.000 Menschen in Liberia sowie den beiden Nachbarländern Guinea und Sierra Leone infizierten sich zwischen 2014 und 2016 mit der tödlichen Fieberkrankheit, in Liberia sind knapp 5.000 Menschen daran gestorben. Es war der schlimmste Ausbruch seit Bekanntwerden des Ebolavirus 1976. Liberia hat aus diesen Erfahrungen gelernt: Wer in Liberias Hauptstadt Monrovia auf dem  „Roberts International Airport“ landet, muss eine strenge Sicherheitskontrolle durchlaufen. Sofort nach Verlassen des Flugzeuges wird bei den Einreisenden generell Fieber gemessen, Hygiene wird dazu groß geschrieben – jedes verwendete Desinfektionstuch wird sorgfältigst entsorgt.

Am Flughafen kommt auch immer wieder ein spezielles Fahrzeug zum Einsatz. Ein Rettungswagen  mit umfangreicher Technik und Ausstattung. Dazu zählt ein eingebauter Defibrillator, Sauerstoff-Apparatur und eine Rettungsliege für eine intensivmedizinische Erstversorgung. Dieses Fahrzeug, das Leben rettet, wurde von der Deutschen Lebensbrücke im Sommer 2019 an die liberianische Regierung übergeben. Es ist der modernste Krankentransport des Landes. Bei einem akuten Notfall kann hier wirkungsvoll erste Hilfe geleistet werden, Patienten werden professionell versorgt und damit zur John-F-Kennedy Klinik, dem größten Krankenhaus Liberias, transportiert. Sollte sich das Coronavirus in Liberia ausbreiten, wird der Krankenwagen eine ganz wichtige Rolle spielen, um Patienten zu isolieren und medizinisch zu versorgen.

Liberia bereitet sich auf den Coronavirus vor, noch ist er hier nicht angekommen. An offiziellen Grenzübergängen des Landes werden Hotels oder andere Gebäude geräumt und zu Quarantänestationen umgewandelt. Man weiß um die Wichtigkeit von Schutzmaßnahmen. Die Medien behandeln das Thema täglich, die Menschen sind vorsichtig geworden. Die jahrelange Aufklärung über die Wichtigkeit von Hygiene und Händewaschen zeigt Wirkung. Klar ist aber auch: Seit der Ebola-Krise, die auch viele Opfer im Team von Ärzten, Krankenschwestern und Pflegepersonal gefordert hat, mangelt es in dem kleinen Land an der westafrikanischen Küste im Ernstfall an geschultem Personal wie auch an Materialien. Die USA leisten deshalb momentan einen präventiven Beitrag: So klären 25 freiwillige, medizinisch geschulte Helfer aus den USA Ärzte, Schwestern und Pfleger in Liberia auf. Zudem haben sie zwei Container gespendet. Sie enthalten Atemmasken, Schutzanzüge, Desinfektionsmittel für den Ernstfall.

Problematisch ist speziell in Krisensituationen die mangelnde Infrastruktur des Landes. Denn das Coronavirus zu bekämpfen, heißt auch schnell zu sein. Schnell zu reagieren, schnell zu handeln. Doch die Straßen des Landes sind immer noch mangelhaft. „Eine 35 km lange Strecke zum Flughafen kann schon mal zwei Stunden dauern“, berichtet Petra Windisch de Lates, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke. „Die Fahrzeit zu einem entlegenen Dorf am anderen Ende des Landes ist lang, sehr lang. Und wenn im Mai die Regenzeit beginnt, wird es noch schwieriger“, fügt sie hinzu.

Die John-F-Kennedy Klinik, größte Klinik des Landes, ist im Notfall wichtigster Anlaufpunkt. Auch hier ist seit der Ebola-Krise ein Mangel an Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern zu beklagen. Die Menschen haben den Glauben an die Regierung verloren. Aber sie haben Glauben an ihre eigene Kraft gewonnen.

Auch wenn die Menschen in Liberia viel durch die Situation Ebola-Fieber gelernt haben, bleibt zu hoffen, dass das arme Land und der Kontinent Afrika von einer weiteren Viruskatastophe verschont bleiben: „Sie haben sich noch kaum von Ebola erholt, der Coronavirus wäre katastrophal“, so Windisch de Lates.

Die Ausbreitung wäre bei den medizinischen Voraussetzungen in Liberia sicher noch viel dramatischer, als wir es bei uns momentan vor der Haustür erleben. Der Krankenwagen aus Deutschland rettet jetzt bereits häufig Leben von kranken Kindern und Erwachsenen.

Über Deutsche Lebensbrücke e.V

Deutsche Lebensbrücke und Lebensbrücke International Deutschland sind humanitäre Hilfsorganisationen in München und Hamburg Sie unterstützen z.T. seit über 30 Jahren bedürftige und kranke Kinder und ihre Familien in Deutschland und weltweit. Sie finanzieren ihre Projekte ausschließlich aus Spendengeldern. Vorstandsvorsitzende Petra Windisch de Lates: "Unser Motto: "Geben statt Reden". Wo Wege fehlen, schlagen wir Brücken. Auch bei uns brauchen immer mehr kranke Kinder und Familien in Ausnahmesituationen schnell und dringend Hilfe."

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