Die Ausstellung ›Hölderlin, Celan und die Sprachen der Poesie‹ zeigt Hölderlins Gedichte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: von ihrer Entstehung über ihre Machart bis hin zu ihrer Wirkung. Auf dem Hölderlin-Leser Paul Celan liegt dabei ein besonderer Schwerpunkt, er wäre im Jahr 2020 100 Jahre alt geworden und zugleich jährt sich sein Todestag zum 50. Mal. Die Leiterin der Marbacher Museen, Heike Gfrereis, hat die Ausstellung mit Vera Hildenbrandt und Michael Woll sowie Sandra Richter kuratiert, digitale Analysen erfolgten mit Roland Kamzelak, Archivrecherchen mit Jan Bürger. Diethard Keppler und Andreas Jung haben die Ausstellung gestaltet.
Mit über 150 Objekten und Stationen erforscht die Ausstellung die Dimensionen poetischer Sprache und erstreckt sich dabei über das ganze Literaturmuseum der Moderne: Im Kapitel Verstehen. Hölderlin in der Handschrift lesen werden Hölderlins Gedichte aus den Beständen des Deutschen Literaturarchivs gezeigt, von den frühen Stammbuchversen über die Hymnen bis zu den späten Scardanelli-Gedichten, mit einer Tonspur, die Hanns Zischler eingelesen hat. Zitieren. Hölderlin mit anderen lesen entdeckt die Spuren von Hölderlin in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie ziehen sich von Wilhelm Waiblinger und Eduard Mörike über Norbert von Hellingrath, Rainer Maria Rilke und Hermann Hesse, Hannah Arendt, Nelly Sachs, Ingeborg Bachmann und Paul Celan bis in die Gegenwart. Verdichten. Hölderlin im Archiv lesen folgt den Besonderheiten von Gedichten im Archiv; Zählen. Hölderlin mit den Fingern lesen lädt zum skalierenden, zwischen Nähe, Tiefe und Ferne wechselnden Lesen von Hölderlins bekanntestem Gedicht Hälfte des Lebens ein – als Poesiemodell und Klangkörper. In Spüren. Hölderlin im Labor lesen können die Besucher mit Hilfe experimenteller Ansätze Hölderlins komplexe Texte und ihre Wirkung auf sich selbst erkunden. Das Kapitel Zitieren wird im Lauf der Ausstellung in Zusammenarbeit mit Forschungspartnern und Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie u.a. Nora Gomringer, Karl-Heinz Ott, Nico Bleutge, Norbert Gstrein, Bas Böttcher, Ottmar Ette, Winfried Menninghaus, Peer Trilcke und Roland Reuß erweitert.
Das Pastellporträt von Hölderlin von Franz Karl Hiemer wird aus konservatorischen Gründen im Original nur vier Wochen von Ausstellungsbeginn an zu sehen sein. Ein neuer, ebenfalls am 19. März eröffneter Teil der Dauerausstellung stellt Hölderlins Handschriften und die Besonderheiten ihre materiellen Überlieferung in den ideengeschichtlichen Zusammenhang der schwäbischen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts.
Ein Pressetermin zur Ausstellung findet am 17. März um 11 Uhr im Berthold-Leibinger-Auditorium (Literaturmuseum der Moderne) statt. Um Anmeldung wird gebeten: presse@dla-marbach.de.
Zu den presseöffentlichen Terminen am 19. März 2020 ist eine Akkreditierung (bis 15. März 2020, 20 Uhr!) notwendig. Fotopunkte sind im Literaturmuseum der Moderne (Begehung der Ausstellung durch den Bundespräsidenten ab 18.30 Uhr) und in der Stadthalle vorgesehen. Bitte senden Sie uns Ihren Akkreditierungswunsch schriftlich unter Angabe Ihres Namens und vollständigen Redaktionsadresse zu, außerdem der Angabe Ihres Geburtsdatums und -ort an folgende EMail-Adresse: presse@dla-marbach.de. Die Akkreditierungsstelle befindet sich rechts neben dem Eingang der Stadthalle, sie wird am 19. März 2020 um 17 Uhr geöffnet und um 18 Uhr (für das Literaturmuseum der Moderne) und um 19.10 Uhr (für die Stadthalle) geschlossen.
Zur Ausstellung erscheint ein Marbacher Magazin: MM 169.170 | Heike Gfrereis: Hölderlin, Celan und die Sprachen der Poesie. 336 Seiten, 132 farb. Abb. Fadengeheftete Broschur mit SU. ISBN 978-3-944469-50-8. EUR 20,00.
Die Eröffnung findet am 19. März 2020 um 19.30 Uhr in der Marbacher Stadthalle statt (nur für geladene Gäste).
Forschungspartner: Leibniz-Institut für Wissensmedien Tübingen und Institut für Psychologie der Universität Tübingen, Centrum für reflektierte Textanalyse (CRETA) und SRC Text Studies Universität Stuttgart, Institut für deutsche Philologie der Universitäten Würzburg, Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung.
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