„Pauschale Verbote werden dazu führen, dass die Agrarwirtschaft nicht wirtschaftlich tragfähig vorankommt. Wir brauchen stattdessen pragmatische Lösungen“, sagte Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), während einer Pressekonferenz in Berlin. Genossenschaften des grünen Sektors machen in vielen Bereichen entsprechende Angebote. Holzenkamp: „Unsere genossenschaftlich orientierten Unternehmen dürfen in ihrem Bestreben, Lösungen für die Branche bereitzustellen, nicht gebremst werden.“

Einige der jüngsten politischen Weichenstellungen verschärfen die angespannte Situation im Agribusiness. „Ob es dogmatisch geführte Diskussionen über Pflanzenschutz oder neue Züchtungsmethoden sind, oder die pauschale Unterdüngung um 20 Prozent: Wir stehen vor schwierigen Herausforderungen; einfache Wahrheiten gibt es nicht. Und die Liste der Themen ließe sich leicht fortsetzen“, so Holzenkamp. Er mahnte eine Rückkehr zu einer wissenschaftsbasierten Diskussion an.

Am Beispiel moderner Düngung machte Holzenkamp klar, welchen Beitrag Genossenschaften für die tragfähige Agrarwirtschaft von morgen leisten. Lösungen mit Satelliten und Sensoren machen es möglich, dass jede Pflanze so viele Nährstoffe bekommt, wie sie benötigt. Eine differenzierte Düngergabe ist insbesondere auf heterogenen Flächen sinnvoll. Gezielt dort weniger zu düngen, wo die Pflanzen ihn nicht aufnehmen können, ist umweltgerechter als pauschal 20 Prozent Unterdüngung vorzuschreiben. „Deshalb sollte, wer in exakte Düngung investiert und die kleinräumig bedarfsgerechte Düngung belegen kann, von der 20-Prozent-Regelung ausgenommen werden. Investitionen müssen sich lohnen“, so Holzenkamp.

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