Die Ergebnisse der Dresdner Studie „Mobilität in Städten 2019“ zeigen für Berlin ein eindeutiges Bild: Trotz mangelhafter Umsetzung des Mobilitätsgesetzes wählen die Menschen in erster Linie das Rad und den ÖPNV, wenn sie in der Hauptstadt unterwegs sind. Der motorisierte Individualverkehr geht weiter zurück.

Die Zahlen, die 2013 zuletzt erhoben wurden, zeigen eindeutig: Die Berliner*innen sind jetzt schon wieder weiter als der Senat und die Verwaltung. Der Umweltverbund, also Fuß-, Rad- und öffentlicher Nahverkehr, wird von mehr als drei Viertel aller Berliner*innen als Mobilitätslösung bevorzugt und genutzt. 

„Wenn ich die aktuellen Zahlen sehe, frage ich mich, warum in Berlin noch über den Erhalt von Parkplätzen gestritten wird, warum die Autobahn A100 weitergebaut werden soll und warum wir immer das eine Viertel, das noch Auto fährt, als Maßstab nehmen? Was soll das? Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung zeigt in ihrem täglichen Verhalten, dass das Auto keine entscheidende Rolle in ihrem Leben spielt“, sagt Ragnhild Sørensen von Changing Cities.

Sogar bei Strecken über 10 km nutzen 56 Prozent der Bevölkerung lieber andere Verkehrsmittel als das Auto, bei kürzeren Strecken sowieso.

„Die Studie zeigt eindeutig, dass der Berliner Senat viel ehrgeiziger an der Verkehrswende arbeiten muss. Um das wahre Verkehrswendepotenzial dieser Stadt zu heben, muss der Senat jetzt endlich die dringend erforderliche Infrastruktur schaffen, also das Mobilitätsgesetz einfach umsetzen. Die Zahlen und die Entwicklung der letzten Jahre zeigen: Die Berliner*innen sind ihrem Senat und ihrer Verwaltung mal wieder um Längen voraus – und zwar trotz und nicht wegen der rot-rot-grünen Verantwortung für die Verkehrspolitik“, kommentiert Denis Petri von Changing Cities.

Die Studie „Mobilität in Städten“ befragt Personen, die in Berlin wohnen, über ihr Verkehrsverhalten. Nicht berücksichtigt sind Einpendler sowie Besucher der Stadt. 

„Es kann nicht sein, dass Berlin für das Abstellen privater Fahrzeuge mehr und mehr öffentlichen Raum nahezu kostenlos zur Verfügung stellt, wenn andere Verkehrsmittel – vor allem das Rad – bevorzugt werden. Wir brauchen Radwege und kühlende Grünflächen statt Abstellplätze für private Kfz“, meint Stefan Lehmkühler von Changing Cities.

Über den Changing Cities e.V.

Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad, ein Projekt von Changing Cities: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Ein 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benannte konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad wurde Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berliner*innen unterschrieben – 7% der Wähler*innenstimmen. Die neue Koalition sagte darauf zu, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen. Am 28. Juni 2018 verabschiedete der Berliner Senat Deutschlands erstes Mobilitätsgesetz. Jährlich werden nun mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege investiert.

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