Nach den Plänen der Bundesregierung sollen die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe im kommenden Jahr nicht erhöht werden. VENRO fordert eine Aufstockung. Die Bekämpfung extremer Armut und die Bewältigung humanitärer Krisen werden infolge der Corona-Pandemie weit mehr Anstrengungen erfordern.

„Die Ausbreitung des Corona-Virus zeigt eindringlich, dass globale Krisen sich nur in enger, internationaler Zusammenarbeit wirksam lösen lassen“, erklärt Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. „Deutschland ist in der Lage und steht in der Pflicht auch in Zeiten der Corona-Pandemie mehr finanzielle Verantwortung zu übernehmen.“

In vielen Ländern des globalen Südens sind die Bedingungen, die Corona-Krise zu bewältigen, deutlich schwieriger. Die Gesundheitssysteme sind zumeist sehr schlecht ausgestattet und Menschen, die unter ärmlichen Bedingungen leben, sind bereits geschwächt. „Eine deutliche Aufstockung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und der Humanitären Hilfe im Bundeshaushalt 2021 wäre daher zum jetzigen Zeitpunkt eine wichtige Weichenstellung“, mahnt Bornhorst.

Humanitäre Katastrophen wie in Syrien und im Jemen dürfen durch Corona nicht in Vergessenheit geraten. Die Menschen dort sind nach wie vor dringend auf Unterstützung angewiesen. Schlimmstenfalls wird sich für sie die schon jetzt katastrophale Situation weiter verschärfen. „Wenn sich der Virus in Krisengebieten und Flüchtlingslagern ungehemmt ausbreitet, werden die Folgen für die Menschen dort verheerend sein“, warnt Bornhorst.

„Auch die Hilfsorganisationen brauchen in der derzeitigen Situation Unterstützung“, so Bornhorst weiter. „Die Bundesregierung sollte ihre Angebote zur Corona-Krise, wie Kurzarbeitergeld und andere Maßnahmen, auch ihnen zugänglich machen. Um sich weiterhin bei globalen Krisen und für Zukunftsaufgaben engagieren zu können, müssen die Hilfsorganisationen selbst die aktuellen Einschränkungen unbeschadet überstehen.“

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