Deutschland verfügt über den größten Holzvorrat innerhalb der Europäischen Union, es wird weniger entnommen als nachwächst. Ohne die Wetterextreme in den Jahren 2018 und 2019 wäre der Wald jetzt in einem guten Zustand. „Angesichts der drastischen Auswirkungen des Klimawandels müssen die Wälder klimastabil umgebaut werden“, sagte der AGDW – Präsident. „Das ist die große Herausforderung für uns, jetzt die Entscheidungen für kommende Generationen treffen zu müssen.“
„Die letzten beiden Jahre haben uns mit einer Vielzahl von Wetterextremen und den daraus folgenden Schäden Grenzen aufgezeigt“, sagte von der Marwitz. Daher sei der Internationale Tag der Wälder für die Waldeigentümer in Deutschland ein Anlass, um auf die aktuelle Krise aufmerksam zu machen, in der sich die Wälder und damit auch viele Tier- und Pflanzenarten derzeit befinden. Ende Februar hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aktuelle Zahlen zu den Schäden veröffentlicht: Laut Ministerium liegt der Schadholzanteil bei rund 160 Millionen Festmetern und die Schadfläche bei einer Größe von 245.000 Hektar.
Das Überangebot an Holz und der daraus resultierende radikale Preisverfall auf dem Holzmarkt führen dazu, dass den Waldbewirtschaftern die Erlöse fehlen, um in den Erhalt und in die Stabilisierung ihrer Wälder investieren zu können. Hinzu kommen die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Epidemie, die aufgrund der Arbeitsausfälle Teile der Branche zum Erliegen bringen.
„Bund und Länder müssen jetzt dafür sorgen, dass die finanzielle Hilfe im Wald ankommt“, forderte der AGDW – Präsident. Dafür müssen verschiedene Hürden genommen werden: Dazu zählen die Vereinfachung der Antragstellung, die schnelle Notifizierung in Brüssel, die Abschaffung der Deckelung Forstlicher Zusammenschlüsse. Die Bundesregierung hatte den Waldbesitzern im vergangenen Jahr Hilfen in einer Höhe von 800 Millionen Euro zugesichert.
Dass der Wald ohne die jüngsten Wetterextreme in einem guten Zustand wäre, dafür spricht auch das kürzlich veröffentlichte Vogelmonitoring des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Das Ergebnis: Auf Wiese und Acker hält der Vogelschwund an, im Wald hingegen wachsen die Bestände. Zwischen 2005 und 2016 kamen rund eineinhalb Millionen Waldvögel hinzu, darunter die Großtrappe, der Schwarzstorch oder die Wiesenweihe. Dies ist ein Beleg für die steigende biologische Vielfalt im Wald. Auch der Indikatorenbericht Artenschutz des BfN bestätigt eine Zielerreichung der Artenvielfalt von 90 Prozent im Wald. „Für den Walderhalt ist es jetzt die dringliche Aufgabe, die Schäden zu beräumen und die zerstörten Flächen mit klimaresilienten Baumarten aufzuforsten“, sagte von der Marwitz.
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