In den heißen Sommern der beiden letzten Jahre hätten die Kunden in Deutschland kaum Einschränkungen der Wasserversorgung gespürt. Lediglich regional musste an sehr heißen und trockenen Phasen das Rasensprengen teilweise zeitlich eingeschränkt werden. „Das ist der guten Leistung der Fachkräfte zu verdanken. Die kommunalen Wasserversorger haben ihre Hausaufgaben gemacht. Sie haben ihre Konzepte entsprechend angepasst. Sie haben den Klimawandel als herausfordernde Aufgabe aktiv angenommen und werden weitere Szenarien prüfen“, führt Baas aus. Klar sei für ihn, dass das Bewusstsein für die Begrenzung der Ressource gestärkt werden müsse – und das bei allen Nutzergruppen: bei den Privathaushalten, bei der Industrie und auch bei der Landwirtschaft. „Wir alle müssen unseren Beitrag leisten, noch bewusster mit der kostbaren Ressource Wasser umzugehen.“
Für Baas gehöre dazu auch, dass die Politik die Nutzungskonkurrenzen um das Grundwasser stärker in den Blick nehme. Nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität müsse langfristig gesichert werden. Dazu gehöre die Minimierung von Einträgen ins Grundwasser: „Da der Großteil der Wassergewinnung in Deutschland aus Grundwasser erfolgt, ist die lokale Nutzung, gerade auch in Zeiten des Klimawandels mit dem zunehmenden Wasserbedarf in Spitzenverbrauchszeiten, von besonderer Bedeutung. Die lokalen Vorkommen müssen nachhaltig in guter Qualität erhalten werden. Beim Nitrat ist der Anfang aufgrund des Drucks aus Brüssel gemacht. Hier muss die Politik konsequent weitergehen und die Rahmenbedingungen schaffen, die den Eintrag ins Grundwasser weiter deutlich reduzieren – und zwar durch die Verursacher. Hier darf nicht der Wasserkunde einseitig belastet werden“, so der AöW-Vizepräsident.
Zudem werbe er für flexiblere Lösungen für die Wasserwirtschaft, um auch die Bewirtschaftung in heißen Monaten in Zeiten des Klimawandels leisten zu können. „Hier mussten wir erleben, dass die Genehmigungen nicht immer die notwendige Flexibilität aufweisen, die der Klimawandel mit seinen schnellen Änderungen, die wir in den Hitzemonaten der letzten beiden Jahre erlebt haben, uns auferlegt. Um die Spitzenverbräuche auch weiter verlässlich abzudecken- so es das Dargebot erlaubt -, benötigt auch die Wasserwirtschaft mehr Flexibilität der Behörden. Auch das fordert der Klimawandel ein.“
Bereits Anfang März hatte die AöW ihr Positionspapier „Von Starkregen bis Hitzestress: Know-how und Potentiale der öffentlichen Wasserwirtschaft für Klimafolgenanpassung nutzen!“ herausgegeben und so „umfassend darauf aufmerksam gemacht, dass die Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand einen entscheidenden Beitrag zur Klimafolgenanpassung leistet und noch mehr leisten kann“, wie Prof. Dr. Lothar Scheuer, Vorstand Aggerverband und Präsident der AöW kommentierte.
Die AöW ist die Interessenvertretung der öffentlichen Wasserwirtschaft in Deutschland. Zweck des Vereins ist die Förderung der öffentlichen Wasserwirtschaft durch die Bündelung der Interessen und Kompetenzen der kommunalen und verbandlichen Wasserwirtschaft.
AöW-Mitglieder sind Einrichtungen und Unternehmen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, die ihre Leistungen selbst oder durch verselbstständigte Einrichtungen erbringen und vollständig in öffentlicher Hand sind. Ebenso sind Wasser- und Bodenverbände sowie wasserwirtschaftliche Zweckverbände und deren Zusammenschlüsse in der AöW organisiert. Allein über den Deutschen Bund der verbandlichen Wasserwirtschaft (DBVW) sind über 2000 wasserwirtschaftliche Verbände in der AöW vertreten. Außerdem sind Personen, die den Zweck und die Ziele der AöW unterstützen sowie solche Interessenverbände und Initiativen, Mitglied in der AöW.
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