Der Internationalen Tag des Waldes am 21. März erinnert uns an die Bedeutung des Waldes als Lebensgrundlage der Menschen. Der Wald stabilisiert das Klima, entzieht der Atmosphäre Kohlendioxyd und produziert Sauerstoff. Er reguliert den Wasserkreislauf und erhält die Artenvielfalt. Er bietet uns Hochwasserschutz, ein schönes Landschaftsbild, Erholungsraum. Den Menschen, die vom Wald leben, bietet er Arbeit Einkommen und den natürlich nachwachsenden Rohstoff Holz für eine große Vielfalt von Verwendungsmöglichkeiten.

Der Wald ist durch den Klimawandel bedroht. Stürme, Trockenheit und massenhafter Schädlingsbefall haben in den vergangenen Jahren gezeigt, wie verletzlich das Ökosystem Wald ist. Deshalb ist es eine wichtige Aufgabe des Waldeigentümer und der Gesellschaft, den Wald zu erhalten und anpassungsfähig für die Veränderung des Klimas zu machen.

Corona Virus erschwert Aufräumarbeiten und Wiederbewaldung

Die Wiederbewaldung wird nun durch die notwendig gewordenen Beschränkungen zur Eindämmung des Corona Virus zusätzlich erschwert. Denn das Bepflanzen der riesigen Kahlflächen mit jungen Baumsetzlingen wird zu einem sehr großen Teil von Saisonarbeitskräften aus europäischen Nachbarländern durchgeführt. Etliche dieser Arbeiter kommen wegen der Reisebeschränkungen jetzt nicht mehr nach Deutschland. Zahlreiche Saisonarbeitskräfte, die bereits in Deutschland waren und gearbeitet haben, sind verständlicherweise kurzfristig zu ihren Familien in ihr Heimatland abgereist. Auch etliche Pflanzaktionen mit Bürgern wurden wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Corona Virus abgesagt.

In vielen Baumschulen werden Pflanzenbestellungen von den Forstbetrieben storniert. Die zur Auslieferung vorgesehenen Pflanzen können nicht in die Wälder gebracht werden.

Auch die Aufräumarbeiten in den Wäldern nach den stürmischen Tagen im März und der bevorstehende Frühjahrsbefall mit Borkenkäfern in den Fichtenwäldern kommen wegen fehlender Waldarbeiter und Maschinenführer aus dem Ausland ins Stocken. 

Für die Waldeigentümer und Förster auch in Hessen ist das ein weiterer herber Rückschlag.

Wildbestände von Rehen und Hirschen müssen angepasst werden

Für das Aufwachsen der bereits gepflanzten Setzlinge und natürlich aufkeimender Baumsamen in den zerzausten Wäldern ist es besonders wichtig, die Bestände von Rehen und Hirschen (Rotwild) anzupassen. Für den Aufbau anpassungsfähiger Wälder ist eine Mischung möglichst vieler Baumarten wichtig. Rehe und Hirsche beißen gerne junge Triebe und Knospen der Bäumchen ab und hindern sie so am Wachstum. Ein gewisser Anteil verbissener Bäume ist immer tolerierbar. Doch die bundesweiten statistischen Erhebungen des Wildverbisses bescheinigen Hessen im Vergleich zu allen anderen Bundesländern traurige Spitzenwerte. Die Jäger sind aufgefordert, jetzt den Wiederaufbau der Wälder zu unterstützen, indem sie so früh wie möglich den Abschuss erfüllen. Dort wo sich nachweislich überhöhte Wildbestände eingestellt haben, müssen die Abschusszahlen jetzt drastisch angehoben werden. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Jagd sollten daher vereinfacht und angepasst werden.

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