Laborgeräte: gebraucht und geprüft // Im schwäbischen Burladingen hat Dr. Wolfgang Kuster 1989 einen Handel für gebrauchte Laborgeräte gegründet. Im LP-Interview erläutert er u.a. mit welchem Gegenwind er am Anfang konfrontiert war.

LP: Herr Dr. Kuster, im Automobil-Handel sind Gebrauchtwagen ein wichtiger Teil des Marktes. Als Sie vor mehr als 30 Jahren mit der Laborgerätebörse ein Unternehmen für den Handel mit Laborgeräten gegründet haben, waren Sie Vorreiter. Welche Überzeugungsarbeit mussten Sie in den Anfängen leisten?

Dr. Wolfgang Kuster: Die Akzeptanz für gebrauchte Güter im Allgemeinen war vor 30 Jahren bei weitem nicht so hoch, wie sie heute ist. Sogar bei Automobilen war die Bereitschaft, sich einen Gebrauchtwagen zuzulegen, deutlich geringer als heute. Vor 30 Jahren gab es nicht die Garantiezusagen, wie sie heute standardmäßig angeboten werden. Bei Gebrauchtwagen hat der Käufer erst seit dem neuen Kaufrecht in jedem Fall einen Gewährleistungsanspruch und kann in den meisten Fällen sogar ein weitergehendes Garantiepaket dazukaufen. Diesen Weg hat die Laborgerätebörse von Anfang an eingeschlagen, als er gesetzlich noch nicht vorgeschrieben war. Vom ersten Tag an wurden die gebrauchten Geräte der Laborgerätebörse mit einer mindestens 60-tägigen Funktionsgarantie angeboten, welche bis auf ein Jahr erweiterbar war. Die Laborgerätebörse war das erste Unternehmen, das gewerbsmäßig gebrauchte Laborgeräte mit Garantie am Markt angeboten hatte. Der Start war so fulminant, als hätte der Markt auf dieses Angebot gewartet. Ich hatte vorab mit Vertriebsleitern und Geschäftsführern marktführender Firmen wie Hewlett Packard, Perkin Elmer, Varian, Shimadzu, usw. gesprochen und sie über mögliche Erfolgschancen zu meiner Idee des herstellerunabhängigen Vertriebs gebrauchter Laborgeräte befragt. Unisono wurde mir abgeraten, dass dieses Unterfangen sicher nichts werden würde. Nicht nur wegen den natürlich bedeckt gehaltenen Wettbewerbsbefürchtungen der Hersteller, welche unterschwellig mitschwangen, sondern offiziell wegen der Unmöglichkeit, für alle Geräte aller Hersteller die notwendigen Servicedienstleistungen erbringen zu können. Deshalb war die größte Überzeugungsarbeit bei den Herstellern zu leisten, damit wir für den Service der Geräte die notwendigen Ersatzteile bekommen. Die Anwender der instrumentellen Analytik als unsere Kunden mussten vom Kauf unserer Geräte nicht so sehr überzeugt werden, weil wir von Anfang an ein rundum sorglos Garantiepaket geschnürt haben, das heute in der Summe aller Garantien, die wir geben, weltweit einzigartig in unserem Bereich ist.

LP: Was hat sich außer des Namens – heute heißt die Laborgerätebörse Labexchange – denn in den vergangenen Jahrzehnten verändert?

Dr. Kuster: Im Laufe der Jahrzehnte haben wir die Reichweite unseres Vertriebs regional vergrößert und bedienen mittlerweile die ganze Welt. Dies ist nur möglich durch unsere Gewährleistungszusagen auch im Ausland. Zur Labexchange – Die Laborgerätebörse GmbH sind weitere Unternehmen hinzugekommen, um die vielfältigen Angebote für Kunden und Anbieter von gebrauchten Laborgeräten deutlich zu verbessern. Dies sind die Labexchange-Service GmbH, welche alle Installationen, Wartungen und Reparaturen für Labexchange und auch unabhängig für jedes Labor der instrumentellen Analytik durchführt, sowie einen großen Ersatzteileshop betreibt. Die Labstribute GmbH in München führt Auktionen von Laborgeräten sowie von gesamten Laboren inklusive dem Inventar durch. Seit kurzem bauen wir die Firma Testimore auf, welche gebrauchte Mess- und Testgeräte in Anlehnung an das Labexchange-Modell vertreibt. Was sich nicht geändert hat in den letzten 30 Jahren ist, dass Labexchange – Die Laborgerätebörse GmbH immer noch Marktführer in der Branche ist, und dies sogar weltweit.

LP: Mit Ihrem 2014 gegründeten Förderpreis unterstützen Sie Schüler und Studenten bei ihrer wissenschaftlichen Ausbildung. Was hat Sie zu dessen Gründung motiviert?

Dr. Kuster: Zum 25-jährigen Bestehen von Labexchange haben wir die Labexchange-Foundation, oder Wolfgang-Kuster-Stiftung gegründet. Diese Stiftung habe ich einerseits gegründet als Dankbarkeit für den erlebten Erfolg des Modells der Laborgerätebörse und andererseits, um gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen. Durch die Stiftung wird eine Richtung bei der Unterstützung eingeschlagen und Fördermittel werden zielgerichtet eingesetzt und nicht in alle Richtungen gestreut. Ein Teil der Stiftungstätigkeit besteht in der jährlichen Vergabe des Labexchange-Förderpreises an junge, interessierte Menschen, die im Bereich der Umwelt und Nachhaltigkeit mit wissenschaftlichen Geräten forschen, welche wir ja vertreiben. Der Labexchange- Förderpreis unterstützt die jungen Forscher überwiegend mit den notwendigen analytischen Geräten, welche als Schenkung überlassen werden.

LP: Ihr Hauptsitz in Burladingen liegt nicht an einem der logistischen Knotenpunkten Deutschlands. Warum haben Sie sich trotzdem bewusst für die schwäbische Alb als Unternehmens- Standort entschieden?

Dr. Kuster: Mit dem Beginn der Tätigkeit der Laborgerätebörse war gefordert, Laborgeräte zu finden, welche nicht mehr benötigt wurden, um einen genügend großen Gerätepool aufzubauen, der es für Anwender interessant machte, darin ihre Wunschgeräte zu finden. Parallel zum Aufbau des Gerätepools verlief die Suche nach Adressen für Anwender der instrumentellen Analytik. Beide Pools – der Gerätepool und der Adressenpool – mussten als zentrale Bestandteile der Börse für gebrauchte Laborgeräte gleichzeitig geschaffen werden. Die regionale Lage des Firmensitzes war deshalb anfangs und auch heute noch nicht der wesentliche Faktor für den Werdegang und den Erfolg des Unternehmens.

Herr Dr. Kuster, vielen Dank für das Gespräch.

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