Bald sieht man sie wieder überall in der rheinischen Kulturlandschaft: Leuchtend gelbe Rapsfelder. Rheinlandweit zeigen sich aktuell die ersten zarten Blüten. Dank der aktuellen Temperaturen kann es nun ganz schnell gehen.

Doch was steckt eigentlich hinter der farbenfrohen Pracht? Die gelbe Pflanze ist ein wahres Kraftpaket, berichtet der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV).

Die Blüten verwandeln sich bis zum Juli in Schoten mit kleinen, 2 mm dicken Körnern, die einen sehr hohen Ölgehalt haben, erklärt der RLV. Nach der Ernte im Juli werden die Körner gepresst. Das gewonnene Öl kann zum einen als Speiseöl oder Kraftstoff in Form von Biodiesel verwendet werden. Als Speiseöl steht Rapsöl nach Angaben der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP)  in der Beliebtheit auf Platz 1, weit vor Sonnenblumen- und Olivenöl. Ernährungsphysiologen empfehlen Rapsöl wegen seines sehr günstigen Fettsäuremusters. Rapsöl zeichnet sich mit einem hohen Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren aus und trägt dazu bei, einen normalen Blutcholesterinspiegel aufrechtzuerhalten. Bei der Pressung entsteht außerdem eiweißhaltiges Rapsschrot, das als Futtermittel eingesetzt wird und somit in der Rinder-, Schweine- und auch Geflügelmast von ganz zentraler Bedeutung ist. Und besonders wichtig: Rapsschrot ersetzt als heimische Proteinquelle Sojaimporte in hohem Umfang.

Doch auch der Anbau selbst bietet viele Vorteile. Von Landwirten wird die Ackerfrucht geschätzt, da sie den Boden optimal auf nachfolgende Kulturen vorbereitet, also eine gute Vorfruchtwirkung hat, erklärt der RLV. Die langen Wurzeln können Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erreichen und sorgen für eine Durchlockerung des Bodens. Anziehend finden außerdem nicht nur wir Menschen die leuchtenden Felder, sondern auch Bienen. Raps ist eine tolle Nektar- und Pollenquelle. Laut UFOP ergeben 1 ha Raps 40 kg Rapshonig, so der RLV. Man sieht – Raps ist nicht nur schön für das Auge, sondern bringt noch viele andere Vorteile.

Mit Besorgnis schauen die rheinischen Landwirte allerdings auf die politische Großwetterlage. Hier zeigt sich, wie groß der Einfluss von internationalen Entscheidungen für den Landwirt selbst im Rheinland ist. Aufgrund der Entscheidung von Donald Trump, argentinischen Biodiesel mit einem Schutzzoll zu belegen, hat das südamerikanische Land den europäischen Markt als Ausweichmarkt entdeckt, erklärt der RLV. Die verstärkten, günstigen Importe bleiben nicht ohne Folgen für die Preislage am deutschen Rapsmarkt.

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