Die Corona-Krise stellt die gesamte Film- und Medienbranche vor existenzielle Herausforderungen. Um die Branche mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bestmöglich zu unterstützen, haben die Bundes- und Länderförderer ein gemeinsames Hilfsprogramm mit Maßnahmen für die Bereiche Produktion, Verleih und Kino entwickelt, das schnell und unbürokratisch umgesetzt werden soll.

Das Hilfsprogramm umfasst ein Gesamtvolumen von 15 Mio. Euro und wird gemeinsam getragen von den Länderförderern Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB), FilmFernsehFond Bayern (FFF), Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH), Film- und Medienstiftung NRW (FMS), HessenFilm, Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG), Mitteldeutsche Medienförderung (MDM), nordmedia sowie der Filmförderungsanstalt (FFA) und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit DFFF, Kulturelle Filmförderung, GMPF.

Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus: "Die Film- und Kinobranche ist ein unverzichtbarer Bestandteil der kulturellen Vielfalt und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Deshalb freuen wir uns, dass Bund und Länder ein gemeinsames Programm starten, um diese Branche, die durch die Pandemie in ihrer Existenz gefährdet ist, wirksam und unbürokratisch zu unterstützen, denn ‚dafür gibt es kein Drehbuch‘! Wir hoffen auf ein Happy End!"

Das Hilfsprogramm bezieht sich auf von verschiedenen Fördereinrichtungen gemeinsam geförderte Projekte und soll dort greifen, wo alle anderen im Kontext der Corona-Krise ergriffenen Hilfsmaßnahmen und Förderprogramme des Bundes und der Länder nicht in Anspruch genommen werden können.

Alle Maßnahmen stehen unter dem Vorbehalt zur Verfügung stehender Haushaltsmittel und der Zustimmung der jeweils zuständigen Gremien bzw. zu beteiligenden Stellen.

Das Hilfsprogramm tritt mit Veröffentlichung in Kraft und umfasst folgende Maßnahmen:

Im Bereich Produktion 

  • Hilfen für Projekte mit geplantem Produktionsbeginn bis zum 30.06.2020, für die bis zum 18.03.2020 bereits eine schriftliche Förderzusage bzw. ein Bewilligungsbescheid vorlag
  • Verzicht auf Rückforderung bereits ausgezahlter, zweckgemäß verausgabter Mittel bei Pandemie-bedingtem Abbruch der Dreharbeiten
  • Sonderhilfen für Mehrkosten bei Pandemie-bedingter Unterbrechung und Verschiebung von Dreharbeiten
  • Mehrkostenförderung als bedingt-rückzahlbares zinsloses Darlehen, Nachbewilligungen der BKM werden als Zuschüsse ausgereicht
  • (Teil-)Verzicht auf Eigenanteil im begründeten Fall
  • Regionaleffekte auf Mehrkostenförderung nur soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll
  • Zur Finanzierung der Maßnahmen wird ein virtueller Fonds in Höhe von 10 Mio. Euro gebildet werden, zu dem Bundes- und Länderförderer anteilig beitragen
  • Die Mehrkosten können bis zu 30% der ursprünglich kalkulierten, anerkennungsfähigen Herstellungskosten des deutschen Produzenten gefördert werden. Die Berechnungsgrundlage erfolgt unter Abzug der anteiligen Senderbeteiligung. Die Förderung der Mehrkosten werden die projektbeteiligten Förderer in der Regel bis max. 30% ihrer ursprünglichen Fördersumme tragen.
  • Allen projektbeteiligten Förderern ist zeitgleich ein gleichlautender Antrag vorzulegen. Der Hauptländerförderer wird für die anderen beteiligten Länderförderer eine Plausibilitätsprüfung der Mehrkosten vornehmen. Die Auszahlung erfolgt in zwei Raten, 80% nach Plausibilitätsprüfung und 20% nach Prüfung der Schlussabrechnung.
  • Sperrfristen sollen reduziert werden können, wenn die Partner hierüber Einvernehmen erzielen. 

Im Bereich Verleih 

  • Hilfen für Filme mit geplantem Kinostart bis 30.06.2020, für die bis zum 18.03.2020 eine schriftliche Förderzusage vorlag
  • Verzicht auf die Rückforderung bereits ausgezahlter, zweckgemäß verausgabter Mittel bei Pandemie-bedingter Nicht-Herausbringung
  • Sonderhilfen für Mehrkosten durch Pandemie-bedingte Verschiebung der Herausbringung
  • Mehrkostenförderung als bedingt-rückzahlbares zinsloses Darlehen, Nachbewilligungen der BKM werden als Zuschüsse ausgereicht
  • (Teil-)Verzicht auf Eigenanteil im begründeten Fall
  • Regionaleffekte auf Mehrkostenförderung nur soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll
  • Zur Finanzierung dieser Maßnahmen werden ebenfalls virtuell 3 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, die von Länderförderungen, FFA und BKM anteilig getragen werden
  • Eine Deckelung der Mehrkosten erfolgt bei 50% der ursprünglich kalkulierten anerkennungsfähigen Kosten
  • Die Förderung der Mehrkosten werden die projektbeteiligten Förderer in der Regel bis max. 30% ihrer ursprünglichen Fördersumme tragen
  • Allen projektbeteiligten Förderern ist zeitgleich ein gleichlautender Antrag vorzulegen. Der Hauptländerförderer wird für die anderen beteiligten Länderförderer entsprechend eine Plausibilitätsprüfung der anerkennungsfähigen Mehrkosten vornehmen. Die Auszahlung erfolgt in zwei Raten, 80% nach Plausibilitätsprüfung und 20% nach Prüfung der Schlussabrechnung.
  • Sperrfristen sollen reduziert werden können, wenn die Partner hierüber Einvernehmen erzielen 

Im Bereich Kino

  • Stundung offener FFA-Abgabezahlung und Darlehensforderungen ab Inkrafttreten des Programms
  • Sowie Einzelmaßnahmen der Länderförderer:
  • Medienboard verdoppelt die Kinoprogrammpreis-Prämien auf 1,1 Mio. Euro, die Soforthilfen für Berlin-Brandenburger Kinos sind bereits gestartet. Auszahlung läuft!
  • Medienboard unterstützt die Crowdfunding-Kampagne der Berliner Programmkinos

Sonstiges

  • Soforthilfeprogramme der Länder Berlin und Brandenburg für Kleinunternehmen und Soloselbstständige sowie für Freiberufler*innen
  • Kompaktseminar "Green Consultant" findet als Online-Seminar statt, Medienboard erlässt Teilnahmegebühren!
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