Die Ausstellung beginnt mit einer filmischen Einführung in Leonardos Leben und seine Zeit. Die Renaissance gehört zu den prägendsten Epochen der Menschheit. Ausgehend von Italien entwickelt sich im Europa des 15. und 16. Jahrhunderts ein völlig neues Weltbild, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt und die Kunst, Kultur und Wissenschaft revolutioniert. Es ist der Geist dieser Zeit, der Leonardos Leben nachhaltig beeinflusst. 1452 als unehelicher Sohn eines Notars im toskanischen Vinci geboren, erforscht er schon als Kind die Naturgesetze und zeigt Talent für die bildenden Künste. Er wird früh gefördert, macht Karriere als Künstler, Architekt und Ingenieur und verkörpert damit das Renaissance-Ideal des vielseitig gebildeten Universalgelehrten wie kein anderer. Die Besucher*innen erfahren, welche Verhältnisse den Künstler prägen und ihn zu dem großen Meister machen, an den wir uns heute erinnern. Sie blicken hinter den Mythos Leonardo und entdecken den Menschen, mit all seinen Stärken und seinen Schwächen.
Der zentrale Ausstellungsraum überzeugt dann mit einem immersiven Erlebnis: Leonardo da Vincis Kreationen – ob Maschine, Gemälde oder Zeichnung – werden auf die Wände und auf den Boden des Raums projiziert. Sie setzen sich in Bewegung, wachsen, verschmelzen und verschwinden schließlich wieder, um Platz für den nächsten Geniestreich zu schaffen. Das Schauspiel wird musikalisch untermalt. Lichteffekte, Bilder, Töne und Farben verbinden sich zu einem überwältigenden audiovisuellen Erlebnis. Die innovative und futuristisch anmutende Präsentation dieser jahrhundertealten Klassiker fasziniert und begeistert nicht nur Kunstliebhaber. Kunst auf diese Weise zu erleben, ist ein einzigartige Erfahrung für Jung und Alt.
Ein weiterer Raum der Ausstellung ist da Vincis Gemälden gewidmet und vereint diese in einer »unmöglichen Galerie«. Tatsächlich können dem Meister heute nur rund ein Dutzend Ölgemälde zweifelsfrei zugeschrieben werden – doch diese erlangten Weltruhm: Mona Lisa, die beiden Fassungen der Felsengrottenmadonna oder die Dame mit dem Hermelin sind weltberühmt und werden in den bedeutendsten Sammlungen der Welt verwahrt, von Washington über Rom und Paris bis nach St. Petersburg. Sie alle im Original an einem Ort für eine Ausstellung zu da Vincis Schaffen zu vereinen, ist schlichtweg unmöglich – doch die leuchtenden Kopien in Originalgröße ermöglichen dieses Nebeneinander und sind ein würdiger Abschluss der Schau.
Alle Ausstellungsbesucher*innen, die nach dem Ausflug in »Leonardos Welt« noch nicht genug von den Meistern der Renaissance haben, können Ihren Rundgang noch bis Mitte Juni in den KunstWelten fortsetzen, in denen Gemälde von Leonardos Zeitgenossen Botticelli und Bronzino zu sehen sind.
Die Italienische Botschaft in Berlin hat die Schirmherrschaft der Ausstellung übernommen. Sie findet statt in Kooperation mit Contemporanea Progretti, expona, dem Italienischen Generalkonsulat Hannover sowie der Deutsch-Italienischen Kulturgesellschaft e.V.. Die künstlerische Inszenierung stammt von Art Media Studio.
In Hannover erlebt die Schau ihre Deutschlandpremiere. Exklusiv wurde sie für diese Station individuell angepasst und gestaltet.
Zitate
»Leonardo kam nie nach Hannover. Kann man also hier, wo sich auch keine Werke von ihm befinden, eine Leonardo-Ausstellung machen? Ich denke schon, wenn man ihn als Künstler und Multitalent ernst nimmt. Zudem waren für Leonardo da Vinci Natur und Kunst keinesfalls Gegensätze; im WeltenMuseum hätte sich daher sicher wie zuhause gefühlt. Aufgrund der aktuellen Situation können wir Ihnen die Ausstellung vorerst nur virtuell präsentieren, hoffen aber, Sie bald in unserem Haus begrüßen zu dürfen.«
Katja Lembke, Direktorin Landesmuseum Hannover
»Krisenzeiten waren immer schon Motor für Innovation: Die Geschichte zeigt, dass einige Errungenschaften der Zivilisation das Ergebnis dramatischer Momente zu sein scheinen, wie z. B. Konflikte oder Epidemien. Leonardo da Vinci erlebte 1484 in Mailand den Ausbruch der Pest. Diese Erfahrung veranlasste ihn, über die Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt nachzudenken, so entwickelte er das Konzept der ersten Abfallentsorgung für Mailand. In uns vertrauteren Zeiten entstand das Projekt der europäischen Integration aus dem Bewusstsein der Schrecken des 20. Jahrhunderts.
Durch den technologischen Fortschritt können wir nun der digitalen Eröffnung der Ausstellung »Leonardos Welt – Da Vinci Digital« beiwohnen. Diese Ausstellung reiht sich u.a. ein in das beeindruckende, aufgrund der Corona-Krise gewachsene digitale Angebot der Museen und Kulturinstitutionen, welches angesichts der Schönheit und des Reichtums unseres europäischen Erbes nicht nur in Italien und Deutschland vielen Menschen Kraft und Zuversicht spendet. Möge diese Schau, welche das komplexe Wirken sowie den Wissensdurst ihres Protagonisten vermittelt, als Ausdruck für die kreative Kraft, Verbundenheit und Solidarität der Kunst und Kultur in Europa stehen.«
S.E. Luigi Mattiolo, Botschafter der Italienischen Republik in der BRD
Digitale Eröffnung
Aufgrund der aktuellen Situation und der Ausbreitung des Coronavirus SAS-CoV-2 ist das Landesmuseum Hannover voraussichtlich bis einschließlich 19.4.2020 geschlossen. Davon betroffen ist auch die für den 26. März 2020 geplante Eröffnung der Sonderausstellung. Damit unsere Besucher*innen trotzdem nicht auf dieses Event verzichten müssen, platzieren wir eine digitale Version der Feierlichkeiten im Internet, in der sich die Direktorin des Hauses via Videosequenz an die Zuschauer*innen wendet.
Veröffentlicht wird die digitale Eröffnung am 26.3.2020 über https://www.landesmuseumhannover.de/…
Voraussichtlich ab dem 21. April ist die Sonderausstellung »Leonardos Welt« für die Öffentlichkeit zugänglich.
Informationen zur Ausstellung
Eintritt Sonderausstellung »Leonardos Welt«
10 € | ermäßigt 8 € | Familien 20 €
inklusive Sammlungen
Kombiticket »Leonardos Welt« + »Duckomenta« (gültig ab 14.6.2020)
15 € | ermäßigt 12 € | Familien 30 €
inklusive Sammlungen
Begleitprogramm
• Der »Kulturimbiss« bietet kurze Themenführungen zum Mittag (Mittwoch | 12:00-12:30 Uhr | alle zwei Wochen | Kostenlos, ggf. Sonderausstellungseintritt)
• Vortragsreihe zu Leonardo und seinem Werk mit Prof. Dr. Frank Fehrenbach, Hamburg | Prof. Dr. Eberhardt Knobloch | Dr. Armin Schlechter, Speyer (Mo. 20.4., 18:30 Uhr | Do. 14.5., 19:30 Uhr | Mi. 17.6., 18:30 Uhr | kostenlos)
• Am 2.5. feiert das Landesmuseum Hannover ein Familienfest zur Sonderausstellung mit vielen Mitmachaktionen. Ein buntes Programm lädt zum Malen, Tüfteln und Entdecken ein. Ob beim Schwammwerfen, Brückenbei oder Basteln kleiner Fluggeräte – an diesem Tag steht das Museum im Zeichen von Leonardo da Vinci. (Sa. 2.5., 13.00 bis 17:00 Uhr | Museumseintritt)
• Workshops zu verschiedenen Themen vermitteln Leonardos Schaffen auf praktische Weise an Jung und Alt (Sa. 25.4., 14:00 | So. 24.5., 14:00Uhr | Sa. 16.5., 15:00 Uhr | Sa. 7.6., 14:00 Uhr | Fr. 26.6., 15:00 Uhr | 2,50 €, zzgl. Sonderausstellungseintritt optional). Die Workshops sind für Gruppen auch einzeln buchbar.
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Willy-Brandt-Allee 5
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