- Umsatz und EBIT wie erwartet
- Rekordzahlen bei Bau/Infrastruktur, Fahrzeugtechnik weiter negativ
- Starker operativer Cashflow
- Prognose für 2020 trotz Berücksichtigung der Coronavirus-Pandemie mit hoher Unsicherheit behaftet
- Verschiebung der Hauptversammlung
Im Geschäftsjahr 2019 hat die INDUS Holding AG ihre Umsatzziele erreicht: Die Beteiligungen des führenden Spezialisten für nachhaltige Unternehmensbeteiligung und -entwicklung im deutschsprachigen Mittelstand steigerten den Umsatz auf 1,74 Mrd. Euro (Vorjahr 1,71 Mrd. Euro). Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs im Segment Fahrzeugtechnik liegt der Konzernumsatz innerhalb der Prognose von 1,72 bis 1,77 Mrd. Euro.
Leicht über der angepassten Prognose von 129 bis 135 Mio. Euro liegt das operative Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen: 135,2 Mio. Euro. Dazu trugen insbesondere das Rekordergebnis im Segment Bau/Infrastruktur und die guten Ergebnisse im Segment Maschinen- und Anlagenbau sowie Medizin- und Gesundheitstechnik bei. Aufgrund der bekannten Absatzrückgänge in der Fahrzeugbranche konnte der Vorjahreswert von 150,5 Mio. Euro jedoch nicht erreicht werden. Die INDUS-Gruppe erzielte eine EBIT-Marge vor Wertminderungen von 7,8 % (Vorjahr 8,8 %).
Für das Gesamtjahr wurden nicht zahlungswirksame Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte und Sachanlagevermögen in Höhe von insgesamt 17,3 Mio. Euro im Segment Fahrzeugtechnik gebucht. Das operative Ergebnis (EBIT) nach Wertminderungen in Höhe von 117,9 Mio. Euro liegt innerhalb der Prognose von 116 bis 122 Mio. Euro. Die EBIT-Marge nach Wertminderungen betrug 6,8 % (Vorjahr 7,9 %).
Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 2,43 Euro (Vorjahr 2,90 Euro). Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung, die vom 20. Mai 2020 voraussichtlich in den August dieses Jahres verschoben wird, eine Dividende von 0,80 Euro je Stückaktie vor. Das entspricht einem Ausschüttungsvolumen von 24,6 Prozent des verteilungsfähigen Gewinns. „Unser Vorschlag liegt aus nachvollziehbaren Gründen unter den 1,50 Euro des Vorjahres, weil wir in dieser weltweit schwierigen Lage unsere Reserven stärken wollen“, sagt Dr. Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender der INDUS-Gruppe. „Der Vorstand wird die weitere Entwicklung der Coronavirus-Krise und deren Folgen für die INDUS-Gruppe laufend kritisch bewerten und behält sich eine gegebenenfalls erforderliche Anpassung dieses Dividendenvorschlags bis zur Veröffentlichung der Einladung zur Hauptversammlung vor.“
Rekordergebnis im Segment Bau/Infrastruktur
Zur INDUS-Gruppe gehören aktuell 47 Beteiligungen. Drei der fünf Segmente des INDUSPortfolios entwickelten sich erneut gut. Die Segmente Bau/Infrastruktur sowie Maschinen- und Anlagenbau steigerten ihre Umsätze auf neue Bestmarken und erwirtschafteten starke EBITs – im Segment Bau/Infrastruktur mit 16,2 % EBIT-Marge auf Rekordniveau. Das Segment Medizin- und Gesundheitstechnik verbesserte sich ebenfalls bei Umsatz und EBIT-Marge im Vergleich zum Vorjahr. Im Segment Metalltechnik werden die Aktivitäten im Bereich der Kunststoffgalvanik im Laufe des Jahres 2020 aufgrund von europäischen Vorgaben eingestellt. Das führte bereits im Jahr 2019 zu erheblichen Einmalbelastungen. Im Segment Fahrzeugtechnik verursachten Absatzrückgänge durch das anhaltend schwache konjunkturelle Umfeld, hohe Repositionierungsaufwendungen und die nicht zahlungswirksamen Wertminderungen ein negatives Ergebnis.
Starker operativer Cash-Flow sichert stabile Bilanzrelationen
Die Bilanzsumme der INDUS-Gruppe betrug zum Stichtag 1,81 Mrd. Euro gegenüber 1,72 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg in Höhe von 75,7 Mio. Euro ist auf die seit 1. Januar 2019 verpflichtende Anwendung von IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ zurückzuführen. Erstmalig einbezogen sind die neu erworbenen Beteiligungen MESUTRONIC und DSG. Deutlich positiv wirkten sich die Maßnahmen zur Steuerung des Working Capital aus. Die Vorräte konnten trotz des gestiegenen Umsatzes um 6,7 % reduziert werden.
Die Nettoverschuldung betrug 546,2 Mio. Euro (Vorjahr 482,8 Mio. Euro). Der Anstieg von 13,1 % ist ebenfalls auf die erstmalige Anwendung von IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ durch die Einbuchung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 77,8 Mio. Euro zurückzuführen. Das Eigenkapital erhöhte sich um 2,5 % auf 727,7 Mio. Euro (Vorjahr 709,8 Mio. Euro). Mit 40,2 % (Vorjahr 41,3 %) lag die Eigenkapitalquote über der definierten unteren Zielquote von 40 %. Die Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung/EBITDA) von 2,4 Jahren (Vorjahr 2,2 Jahre) bewegt sich innerhalb des Zielkorridors von 2 bis 2,5 Jahren. Das Gearing (Verhältnis Nettoverschuldung/Eigenkapital) lag bei 75 % (Vorjahr 68 %).
Sehr positiv hat sich der operative Cashflow entwickelt. Er stieg um 71,7 Mio. Euro auf 167,7 Mio. Euro (Vorjahr 96,0 Mio. Euro). Durch das im Rahmen der Förderung der operativen Exzellenz verbesserte Working-Capital-Management konnte ein deutlicher Zahlungsmittelzufluss im Bereich der Vorräte und Forderungen erzielt werden.
Die Investitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen 107,5 Mio. Euro (Vorjahr 102,4 Mio. Euro). Davon wurden 67,3 Mio. Euro (Vorjahr 78,9 Mio. Euro) in Sachanlagen und 11,0 Mio. Euro (Vorjahr 12,0 Mio. Euro) in immaterielles Anlagevermögen zur Stärkung der Beteiligungen investiert. Die Investitionen in Unternehmenserwerbe lagen bei 29,2 Mio. Euro (Vorjahr 11,5 Mio. Euro). Die Abschreibungen stiegen auf 107,8 Mio. Euro (Vorjahr 83,7 Mio. Euro). Dazu trugen die Abschreibungen aufgrund der neuen Leasingbilanzierung gem. IFRS 16 mit 16,3 Mio. Euro und die Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte mit 17,3 Mio. Euro bei.
Das Jahr 2020 im Zeichen der Coronavirus-Krise
Dr. Johannes Schmidt: „Wir arbeiten intensiv daran, die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die INDUS-Gruppe zu begrenzen. Unsere finanzielle Stärke sorgt für Stabilität. Unser Strategieprogramm PARKOUR gibt uns auch in diesen schwierigen Zeiten die Richtung vor: aktive Portfoliostärkung, Innovationsförderung und Leistungssteigerung durch Operative Exzellenz. Chancen bietet die Marktlage durch neue Optionen und wieder attraktivere Preise im M&A-Markt für den Zukauf von Unternehmen in den Zukunftsbranchen, aber auch durch zahlreiche Innovationen und die Technologiestärke der Beteiligungsunternehmen. Große Risiken liegen in den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die weltweite Wirtschaft.“
Obwohl die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 die aktuell absehbaren Folgen der Corona- Pandemie berücksichtigt, ist sie mit einer hohen Unsicherheit behaftet: Nach einem soliden Jahresauftakt im Januar und Februar geht der Vorstand für das Gesamtjahr 2020 unter dem Eindruck der aktuellen Herausforderungen durch die Coronavirus-Pandemie von einem Umsatz von 1,5 bis 1,65 Mrd. Euro und einem operativen Ergebnis (EBIT) von 85 bis 95 Mio. Euro aus. Bei dieser Prognose sind die angestrebten Neuerwerbe auf erster und zweiter Ebene nicht berücksichtigt. Im Fokus sind Zukäufe in den Zukunftsbranchen Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik, Bautechnik, Sicherheitstechnik, Medizin- und Gesundheitstechnik, Technik für Infrastruktur und Logistik sowie Energie- und Umwelttechnik.
Der vollständige Geschäftsbericht der INDUS Holding AG steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung.
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