Auch bei dieser Umfrage sind die Ergebnisse wieder deutlich: die Busbranche wurde seitens der Politik nicht ausreichend berücksichtigt. Hanse Mondial möchte anhand der durchgeführten Umfragen, die Sorgen und Nöte der Busunternehmer besser verstehen, um die Forderungen der Busbranche in Richtung Politik zu positionieren.
An der Biltz-Umfrage nahmen 80 Busunternehmer aus Deutschland teil. Die deutliche Mehrheit der Befragten sieht das Konjunkturpaket als unzureichend für die Busbranche an.
Ebenfalls deutlich sind die Ergebnisse auf die Frage, ob durch das Konjunkturpaket ausreichend Hilfsmittel für das eigene Unternehmen erwartet werden, um diese Krise zu überstehen. 78% der befragten Busunternehmer gaben an, dass die Hilfsmittel nicht ausreichend sind. Lediglich 14% finden die Hilfsmittel des Konjunkturpakets ausreichend. Die restlichen 8% können es noch nicht abschätzen.
Das Konjunkturpaket sieht im Allgemeinen zwei grundlegende Hilfsmaßnahmen für die Busbranche vor. Zum einen, sollen Überbrückungshilfen für die nächsten drei Monate (Juni bis August) zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen wird die Mehrwertsteuer ab dem 1. Juli von 19% auf 16% sowie von 7% auf 5% gesenkt. Diese Maßnahme wird bis Ende des Jahres gelten.
Der Großteil der Befragten (88%) Busunternehmen findet die Überbrückungshilfen für den Zeitraum Juni bis August unzureichend, der verordnete Stillstand von März bis Mai findet nämlich keine Berücksichtigung. Nur 4% sind mit dem Beschluss der Überbrückungshilfen von Juni bis August einverstanden. In Hinblick auf die Gesamtwirtschaft sieht die Lage ein wenig anders aus. Dort gaben 29% an, dass sie die Überbrückungshilfen für die Gesamtwirtschaft ausreichend finden. Die restlichen 71% finden diese jedoch ebenfalls zu kurz in Bezug auf den Zeitraum von drei Monaten.
In Hinblick auf die Senkung der Mehrwertsteuer im nächsten halben Jahr, sind die Meinungen der Busunternehmer ebenfalls recht deutlich. Für über die Hälfte (53%) ist dies keine sinnvolle Maßnahme, 12% sehen darin keinen Anlass die Angebotspreise anzupassen. Ebenfalls 12% geben diese direkt an die Kunden weiter. Der restliche Anteil der befragten Busunternehmer hat sonstige Gründe angegeben. Dort waren die Meinungen deutlich: "Bei fast 0% Auslastung spielt das absolut keine Rolle." Ein weiterer Busunternehmer klagt: "Meine Preise werden sich dadurch nicht verändern! Bei dem geringen Umsatz bis Jahresende verpufft die Senkung der MwSt."
Die Ergebnisse der Umfrage sind deutlich: das Konjunkturpaket ist für die leidende Busbranche nicht ausreichend. Aber was wird konkret von den Busunternehmern gefordert? Von mehreren Seiten wird die Erstattung der Vorhaltekosten für die Reisebusse in Form von nicht rückzahlbaren Krediten für die letzten Monaten als sinnvollste Maßnahme angesehen.
Auch wünschen sich viele Busunternehmer eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer von 7% auf 5%. Zudem wird von vielen Busunternehmern für die Monate März bis einschließlich Mai eine Art Schadensersatz gefordert, da in diesem Zeitraum keine Busreisen stattfinden durften. Einige sehen aber auch ein Licht am Ende des Tunnels und finden es positiv, dass es überhaupt finanzielle Hilfen für die Branche gibt.
Inwiefern es für die Busbranche in Deutschland weitergeht ist noch nicht abzusehen. Es ist bereits klar, dass das Konjunkturpaket allerdings unzureichend für die gesamte Branche ist. Aus diesem Grund planen die Verbände bdo (Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer), gbk (Gütegemeinschaft Buskomfort) und RDA (Internationaler Bustouristik Verband) einen weiteren Aktionstag unter dem Motto #busretten. Die geplante Busdemonstration wird am 17. Juni in Berlin stattfinden und von einer Kundgebung durch die drei Verbände begleitet. Es werden mehrere hundert Busse aus ganz Deutschland erwartet.
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